Der Münchener Industrie- und Technologiekonzern Siemens muss möglicherweise eine Strafe in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. In der kommenden Woche wolle die EU-Kommission eine Kartellstrafe zwischen 250 und 500 Millionen Euro gegen Siemens verhängen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe. Grund hierfür seien Preisabsprachen des gekauften österreichischen Konzerns VA Tech. Dieser soll zwischen 1988 und 2002 zusammen mit anderen Unternehmen die Preise für Schaltanlagen abgesprochen haben.
Außerdem berichtet der Focus, dass sich in der Affäre um Schwarze Kassen bei Siemens die Zahl der Beschuldigten auf 60 erhöht hat. Allein seit Dezember seien zehn Verdächtige hinzugekommen. Einer von ihnen, der ehemalige Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger, wurde vergangene Woche drei Tage lang von der Staatsanwaltschaft vernommen. Nach anfänglichem Schweigen soll er umfangreiche Angaben zur Sache gemacht haben.