Essen (ots) - Ein Jahr nach Verabschiedung des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes drängen Experten auf weitere Reformschritte im Gesundheitswesen. "Die nächste Reform muss kommen - spätestens 2010", sagte Berlins früherer Gesundheitssenator Ulf Fink beim Gesundheitskongress des Westens 2008 in Essen.
An dem Kongress nahmen rund 700 Fachleute teil. Sie verabschiedeten neun Thesen zur "Sozialen Gesundheitswirtschaft". "Wir verstehen die Thesen als Bausteine für eine künftige Gesundheitsreform", erklärte Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg, Gesundheitsökonom an der Leibniz Universität Hannover. Die Thesen lauten:
1. Der Begriff Soziale Gesundheitswirtschaft stellt das Gesundheitswesen in das Spannungsfeld zwischen sozialen Zielen und wirtschaftlichen Realitäten. Wir wollen, dass keiner in unserem Lande nur deshalb nicht eine angemessene Behandlung bekommt, weil er sie sich finanziell nicht leisten kann.
2. Die Fokussierung auf die Finanzierungsseite des Gesundheitswesens ist falsch. Bürgerversicherung oder Gesundheitsprämie lösen die Probleme des Gesundheitswesens nicht.
3. Ein Paradigmenwechsel von der Krankheitsbehandlung hin zur Erhaltung der Gesundheit tut not.
4. Mehr Vertragsfreiheit und mehr Wettbewerb erhöhen die Effizienz des Gesundheitswesens und erweitern die Wahlfreiheit des Versicherten.
5. Ohne mehr Transparenz im Gesundheitswesen gibt es keine Wahlfreiheit. Die Qualitätsdaten müssen aussagekräftig sein und veröffentlicht werden.
6. Die derzeitige Unterteilung des Versicherungsmarktes in private und gesetzliche Krankenversicherung ist überholt. Wir müssen neue Regeln für eine neue Dualität zwischen gesetzlicher und privater Absicherung schaffen, die für alle Bürger gelten.
7. Wir wollen eine solidarische Absicherung der existentiellen Risiken im Krankheitsfall. Daneben muss es eine breite Palette privat abzusichernder Wahlmöglichkeiten geben.
8. Vergleichbare Leistungen müssen zu vergleichbaren Preisen angeboten werden. Wir befürworten deshalb einen Übergang zur monistischen Krankenhausfinanzierung.
9. Das Gesundheitswesen ist nicht nur Kostenfaktor, sondern vor allem die Chance auf mehr Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum.
Die Thesen werden im Internet unter www.kma-online.de zur Diskussion gestellt. Dazu Fink: "Reformen werden nicht vorrangig in Bundestagsdebatten entschieden, sie werden im Vorfeld in der Fachöffentlichkeit vorbereitet und entwickelt."
Der dritte Gesundheitskongress des Westens 2008 ist für den 11. und 12. März 2009 geplant. Weitere Informationen demnächst unter www.gesundheitskongress-des-westens.de
Originaltext: WISO S.E. Consulting GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43740 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43740.rss2
Pressekontakt: WISO S. E. Consulting GmbH, Thomas Hommel, Nymphenburger Str. 9, 10825 Berlin, Tel.: 030 263 92 49 0, Internet www.wiso-gruppe.de
An dem Kongress nahmen rund 700 Fachleute teil. Sie verabschiedeten neun Thesen zur "Sozialen Gesundheitswirtschaft". "Wir verstehen die Thesen als Bausteine für eine künftige Gesundheitsreform", erklärte Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg, Gesundheitsökonom an der Leibniz Universität Hannover. Die Thesen lauten:
1. Der Begriff Soziale Gesundheitswirtschaft stellt das Gesundheitswesen in das Spannungsfeld zwischen sozialen Zielen und wirtschaftlichen Realitäten. Wir wollen, dass keiner in unserem Lande nur deshalb nicht eine angemessene Behandlung bekommt, weil er sie sich finanziell nicht leisten kann.
2. Die Fokussierung auf die Finanzierungsseite des Gesundheitswesens ist falsch. Bürgerversicherung oder Gesundheitsprämie lösen die Probleme des Gesundheitswesens nicht.
3. Ein Paradigmenwechsel von der Krankheitsbehandlung hin zur Erhaltung der Gesundheit tut not.
4. Mehr Vertragsfreiheit und mehr Wettbewerb erhöhen die Effizienz des Gesundheitswesens und erweitern die Wahlfreiheit des Versicherten.
5. Ohne mehr Transparenz im Gesundheitswesen gibt es keine Wahlfreiheit. Die Qualitätsdaten müssen aussagekräftig sein und veröffentlicht werden.
6. Die derzeitige Unterteilung des Versicherungsmarktes in private und gesetzliche Krankenversicherung ist überholt. Wir müssen neue Regeln für eine neue Dualität zwischen gesetzlicher und privater Absicherung schaffen, die für alle Bürger gelten.
7. Wir wollen eine solidarische Absicherung der existentiellen Risiken im Krankheitsfall. Daneben muss es eine breite Palette privat abzusichernder Wahlmöglichkeiten geben.
8. Vergleichbare Leistungen müssen zu vergleichbaren Preisen angeboten werden. Wir befürworten deshalb einen Übergang zur monistischen Krankenhausfinanzierung.
9. Das Gesundheitswesen ist nicht nur Kostenfaktor, sondern vor allem die Chance auf mehr Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum.
Die Thesen werden im Internet unter www.kma-online.de zur Diskussion gestellt. Dazu Fink: "Reformen werden nicht vorrangig in Bundestagsdebatten entschieden, sie werden im Vorfeld in der Fachöffentlichkeit vorbereitet und entwickelt."
Der dritte Gesundheitskongress des Westens 2008 ist für den 11. und 12. März 2009 geplant. Weitere Informationen demnächst unter www.gesundheitskongress-des-westens.de
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