Tschechiens Ministerpräsident Petr Necas hat Bundeskanzlerin Angela Merkel angeboten, in Deutschland ein öffentliches Gesprächsforum mit Befürwortern und Gegnern des Temelin-Ausbaus zu veranstalten. Dieses Angebot habe er seiner Amtskollegin mündlich und nun auch in einem Schreiben unterbreitet. Tschechien will das umstrittene Atomkraftwerk Temelin bis zum Jahr 2025 um zwei Reaktorblöcke erweitern. "Wir haben nichts zu verheimlichen", sagte Necas am Mittwoch in Prag.
Seine Regierung respektiere die deutsche Entscheidung für den Atomausstieg, sagte Necas. Er erwarte umgekehrt von deutscher Seite, dass auch Tschechiens Entschluss für den Ausbau der Atomenergie anerkannt werde. Necas räumte der Sicherheit und der Transparenz höchste Priorität ein. Es spreche nichts dagegen, das Diskussionsangebot bei Interesse auf Österreich auszuweiten, erklärte der konservative Politiker.
Zu den wahrscheinlichen Bewerbern für den tschechischen Großauftrag zählen die japanisch-amerikanische Firma Westinghouse, die französische Areva und ein tschechisch-russisches Konsortium. Der Zuschlag für den Akw-Ausbau soll im Jahr 2013 fallen. Die Baukosten werden auf mindestens 20 Milliarden Euro veranschlagt./hei/DP/wiz
AXC0134 2011-11-23/15:11