Europäische Statistiker sind besorgt über das Vorgehen der Athener Staatsanwaltschaft gegen ihre Kollegen in Griechenland. Ende Januar hatte die Justizbehörde laut Medienberichten Anklage gegen den Chef der griechischen Statistikbehörde ELSTAT und zwei seiner Mitarbeiter erhoben. Dabei geht es um die angebliche Einflussnahme von Politikern in Athen und Brüssel auf Angaben des Statistikamts zum Staatsdefizit 2009 vor Ausbruch der griechischen Schuldenkrise. Der Vorwurf war von allen Beteiligten und dem Parlament bereits geprüft und zurückgewiesen worden.
In der Erklärung von Eurostat und nationalen Statistikbehörden, die auch vom Präsidenten des Statistischen Bundesamts, Roderich Egeler, unterzeichnet ist, setzen sich die Fachleute in der EU dafür ein, die Fortschritte in Griechenland anzuerkennen - etwa durch ein neues Statistikgesetz. Dieser Weg unabhängiger Datenerhebung sollte beibehalten werden. Man werde die weiteren Entwicklungen "sehr genau beobachten", schreiben die Statistiker.
Das griechische Parlament hatte im vergangenen Jahr einen Antrag der Staatsanwaltschaft zum selben Thema bereits untersucht und war zur Erkenntnis gelangt, dass griechische Politiker sich nichts haben zuschulden kommen lassen. ELSTAT hatte die Vorwürfe ebenfalls zurückgewiesen./mi/tt/DP/hbr
AXC0127 2013-02-07/11:55