Die 8. Nationale Maritime Konferenz setzt am heutigen Dienstag in Kiel ihre Beratungen fort. In nicht öffentlichen Workshops wollen die rund 800 Konferenzteilnehmer aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Politik Empfehlungen für die Offshore-Windenergie, Klima und Umweltschutz in der Seeschifffahrt sowie zur Sicherung der internationalen Handelswege erarbeiten. Zum Auftakt spricht der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) über Perspektiven aus der Sicht der Landesregierung, die auf die Windenergie als Zukunftsindustrie im Norden setzt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zur Eröffnung am Vortag die Bedeutung der maritimen Wirtschaft für ganz Deutschland hervorgehoben. Sie betonte die Bedeutung einer funktionierenden, angemessenen Infrastruktur und mahnte die zügige Vertiefung der Elbe und einen schnellen Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals an.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) rief unterdessen die Umweltverbände auf, ihre Klagen gegen die angestrebte Elbvertiefung zurückzunehmen. "Das ist auch im nationalen Interesse", sagte Ramsauer in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Wenn der Bund, der NABU und der WWF sich dazu entschließen sollten, könnten wir zumindest mit den Bauvorarbeiten für die Elbvertiefung beginnen."
Ramsauer kritisierte außerdem die strukturelle Unterfinanzierung beim Erhalt und dem Ausbau von Wasserstraßen in Deutschland. Für diesen Bereich bräuchte er pro Jahr mindestens 500 Millionen Euro mehr und das über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren, sagte Ramsauer. Allein für den Nord-Ostsee-Kanal wäre mindestens noch eine Milliarde Euro notwendig - zusätzlich zu den bewilligten 375 Millionen Euro für die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel.
Die Themen der zweitägigen Konferenz umfassen alle Aspekte der maritimen Wirtschaft. Dazu gehören die Krise im Schiffbau, die existenzbedrohenden Überkapazitäten der Reeder und die Situation der deutschen Seehäfen sowie die Rohstoffgewinnung aus der Tiefsee./gyd/DP/kja
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