(neu: Kein direkter Zusammenhang zwischen geplanter Rückzahlung von Staatshilfe und der Ausgabe von Hybridkapital bei der Aareal Bank im fünften Absatz.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim Aufbau von Kapitalpuffern sind die
neuen Hybridanleihen unter deutschen Banken bislang kein Renner. Die
Institute zögern mit der Ausgabe dieser eigenkapitalähnlichen
Papiere. Die Commerzbank
Hybridanleihen sind für Anleger riskanter als normale Schuldscheine, dafür gibt es höhere Zinsen. Im Krisenfall - wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen - werden Hybridanleihen automatisch in Eigenkapital umgewandelt oder verfallen. Sie können nach den neuen strengeren Kapitalregeln (Basel III) in begrenztem Umfang als Eigenkapital angerechnet werden.
Die deutschen Banken hatten lange auf die genauen gesetzlichen
Vorgaben für diese Papiere gewartet. Während im Ausland die
Institute schon zahlreiche dieser Anleihen zur Ergänzung des
Eigenkapitals auf den Markt warfen und auf großes Interesse der
renditehungrigen Investoren stießen, gab es in Deutschland erst im
April Klarheit über die steuerliche Behandlung dieser Anleihen.
Danach war eine Reihe von Emissionen erwartet worden. Doch bislang
gab nur die Deutsche Bank
Die Aareal Bank hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt,
über die Hybridanleihen die verbliebene Staatshilfe von 300
Millionen Euro aus der Zeit der Finanzkrise zurückzuzahlen. Das
Thema wollte die MDax-Gesellschaft
Doch auch ohne zusätzliches Hybridkapital will die Aareal Bank ihre restlichen Staatshilfen "möglichst rasch" zurückzahlen, wie Merkens sagte. Ein Sprecher sagte am Montag, dass es zwischen der Rückgabe der Stillen Einlage und der Ausgabe der Hybridpapiere keinen "Kausalzusammenhang" gebe. Angesichts der übrigen guten Kapitalpuffer könne das Institut die Hilfen auch aus anderen Mitteln zurückzahlen. Entsprechende Anträge lägen dem Bankenrettungsfonds Soffin bereits vor.
Für die Aareal Bank hängt viel an der Ablösung der Staatshilfe. Die Stille Einlage des Bundes erschwert die Ausschüttung von Dividenden. Wenn das Institut Geld an seine Aktionäre auszahlen will, muss es zugleich höhere Zinsen für die Einlage schultern. Im vergangenen Jahr, für das Aktionäre erstmals seit der Krise wieder eine Ausschüttung erhielten, berappte die Gesellschaft rund 11 Prozent Zinsen für die Staatshilfe. Seinen Hybridbond will das Institut laut Merkens mit einer Verzinsung "deutlich unter 9 Prozent" emittieren.
Die Commerzbank war mit ihren Hybridkapitalplänen weniger forsch als die Aareal Bank. Sie hatte offiziell immer nur angekündigt, eine Ausgabe zu prüfen. Das Institut sieht sich wegen des raschen Abbaus von Risiken in der Bilanz nicht unter Druck. Deshalb gebe es "keine unmittelbare Notwendigkeit" zur Ausgabe solcher Papiere, sagte ein Sprecher. Die Instrumente seien aber grundsätzlich zur Stärkung des geforderten Kernkapitals für Kreditinstitute interessant. Daher schaue sich die Commerzbank Hybridanleihen immer wieder an./enl/jha/fbr
ISIN DE000CBK1001 DE0005140008 DE0005408116
AXC0138 2014-07-28/14:13