An der Wall Street zeichnet sich am Freitag eine wenig veränderte Eröffnung ab. Die Anleger dürften zunächst stillhalten, weil eine halbe Stunde nach Beginn der Börsensitzung US-Notenbankchefin Janet Yellen auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole sprechen wird. Von ihrer mit Spannung erwarteten Rede erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise darauf, dass sich die Fed mit der Abkehr von ihrer lockeren Geldpolitik noch etwas Zeit lässt.
Wichtige Konjunkturdaten, an denen sich der Markt orientieren könnte, stehen nicht zur Veröffentlichung an. Allerdings ziehen von Osteuropa her dunkle Wolken am Horizont auf, die eine gute Börsenwoche mit einem Gewitter enden lassen könnten: Nach über einer Woche Stillstand an der russisch-ukrainischen Grenze hat sich der Konvoi aus rund 300 russischen Fahrzeugen, der nach Moskauer Angaben humanitäre Hilfsgüter transportiert, auf den Weg nach Luhansk in der Ostukraine gemacht. Der Grenzübertritt erfolgte nach ukrainischen Angaben ohne Genehmigung.
Die Nachricht ließ die europäischen Börsen vorübergehend deutlicher nachgeben. Sie erholen sich etwas von ihren Verlusten, nachdem von ukrainischer Seite verlautete, man werde den Konvoi nicht angreifen.
Die Anleger sind gleichwohl misstrauisch und kaufen vorsichtshalber Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys sinkt um 2 Basispunkte auf 2,39 Prozent. Auch deutsche Anleihen sind gefragt. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren nur noch mit 0,972 Prozent. Am späten Donnerstagnachmittag stand ihre Rendite bei 0,993 Prozent.
Gold, in Krisenzeiten oft ebenfalls als sicherer Hafen gefragt, profitiert hingegen nicht von den Nachrichten aus der Ukraine. Der Preis für eine Feinunze zeigt sich im Vergleich zum Donnerstagabend kaum verändert.
Der Euro fällt zurück. Zeitweise näherte sich die Gemeinschaftswährung dem erst am Donnerstag markierten Jahrestief bei 1,3242 Dollar. Aktuell kostet ein Euro rund 1,3270 Dollar.
Der Ölpreis gibt wieder leicht nach; die Erholung vom Donnerstag erweist sich als nicht nachhaltig. Das Überangebot an Öl in Verbindung mit einer rückläufigen Nachfrage lastet auf dem Preis.
An der Börse stehen verschiedene Bekleidungseinzelhändler mit ihren Zahlenausweisen und Ausblicken im Fokus. So kommen die Zahlen von Gap und Foot Locker gut an. Die Analysten von Janney haben die Gap-Aktie auf "Buy" hochgestuft. Der Kurs steigt vorbörslich um fast 3 Prozent. Die Foot-Locker-Aktie legt um fast 4 Prozent zu. Eine Gewinnwarnung drückt dagegen den Kurs von Aeropostale um fast 7 Prozent.
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.23 Uhr EUR/USD 1,3270 -0,19% 1,3295 1,3282 EUR/JPY 137,72 -0,13% 137,90 137,87 EUR/CHF 1,2099 -0,06% 1,2106 1,2107 USD/JPY 103,78 0,06% 103,72 103,81 GBP/USD 1,6580 -0,03% 1,6586 1,6590
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August 22, 2014 08:41 ET (12:41 GMT)
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