Wien - Anlässlich seines 85. Geburtstages widmet die Albertina Arnulf Rainer, einem der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler der Gegenwart, eine umfangreiche Retrospektive. Die Präsentation ermöglicht einen Einblick in das beeindruckend breit gefächerte Œuvre mit Werken aus öffentlichen und privaten Sammlungen, die großteils noch nie, oder schon sehr lange nicht mehr, in Österreich ausgestellt waren.
Die ca. 150 Exponate umfassende Schau wird im Frühjahr 2015 auch im Frieder Burda Museum in Baden-Baden/Deutschland gezeigt. Der Fokus der Auswahl zielt darauf, Schlüsselstellen und richtungsweisende Schnittpunkte aufzuzeigen, die Koordinaten innerhalb Rainers bisheriger künstlerischer Entwicklung bilden. Sie stehen hierarchisch über einer chronologischen Abfolge, verbinden als Knotenpunkte die faszinierend reichhaltig vernetzten Facetten und kaleidoskopisch sich wandelnden künstlerischen Äußerungen von Arnulf Rainer. Sie veranschaulichen als zentrale Positionen die prinzipiell dialektische Grundhaltung des Künstlers. In sowie zwischen seinen Bildern entsteht eine intensive Zwiesprache zu Themen malerischer Qualitäten und grafischen Linienstrukturen, eröffnen sich künstlerische Dialoge über ein Ausloten von Fläche und Raum, Farbe und reduziertes Schwarz-Weiß, zwischen Fülle und Leere, Ruhe und Bewegung, Stille und Aufregung, zwischen Abstraktion und Figuration, entsteht ein Gedankenaustausch zwischen dem Eigenen und dem Beitrag von Anderen.
Kompromisslose Suche nach Ausdrucksmitteln
Entsprechend dieser dialektischen Konstante in Arnulf Rainers Schaffen stehen zu Beginn der Ausstellung die Vertikalisierungen und Zentralisationen der frühen 1950er-Jahre den zeitgleich entstandenen Proportionsstudien gegenüber. Die impulsiven, abstrakten Zeichnungen ...