An der Wall Street gibt es am Freitag nahezu nur ein Thema: den Ölpreis. Er war am Vortag im Gefolge der Opec-Konferenz abgestürzt und dürfte nun die Aktienkurse durcheinander wirbeln. Allerdings wird der Handelstag zwischen Thanksgiving und dem Wochenende wohl eher flau verlaufen. Am Aktienmarkt findet lediglich ein dreieinhalbstündiges Geschäft bis zum Mittag Ortszeit statt. Während der S&P-500-Future 0,1 Prozent verliert, steigt der Future auf den Nasdasq-Composite um 0,3 Prozent.
Der Preis für Öl der US-Sorte WTI war am Donnerstag um über 6 Prozent eingebrochen. Aktuell werden nur noch 69,27 Dollar je Barrel bezahlt. Der Opec-Beschluss wird an der gegenwärtigen Ölschwemme nichts ändern, sagen Experten. Die großen Ölwerte und andere Aktien mit Energiebezug werden mit dem rasant fallenden Ölpreis immer unattraktiver. So geben beispielsweise Exxon Mobil vorbörslich 3,7 Prozent ab, Chevron fallen um 4 Prozent. Gefragt dürften hingegen Transportunternehmen wie etwa Fluglinien sein. Delta Air Lines legen vorbörslich 4,9 Prozent zu und Southwest Airlines 4,1 Prozent.
Konsumabhängige Werte dürften angesichts des verkürzten Handels noch nicht auf das ganze Ausmaß der Einkaufswelle reagieren, die am "Black Friday" zu erwarten ist. An diesem Freitag nämlich beginnt in Amerika traditionell das Weihnachtsgeschäft. Für Unternehmen, die davon stark abhängig sind, wie etwa Apple, Amazon oder Wal-Mart, ist dies ein wichtiges Datum, das die Kurse spätestens am Montag bewegen dürfte.
Der Goldpreis neigt aktuell zur Schwäche. In den Blick gerät nun immer mehr das Referendum in der Schweiz über die Goldbestände der Notenbank. Sollten die Befürworter siegen, müsste diese kräftig Gold zukaufen. Doch aktuell scheinen eher die Gegner die Oberhand zu haben, was den Goldpreis belastet. Die Feinunze wird mit 1.184 Dollar bezahlt und damit um 6 Dollar weniger als am späten Donnerstag.
Am Devisenmarkt stehen die "Öl-Währungen" im Blick. Der Kanadische Dollar, die Norwegische Krone sowie der Rubel bauen die Verluste vom Vortag noch aus. Der ohnehin durch westliche Sanktionen gebeutelte Rubel markiert zu Euro und US-Dollar frische Allzeittiefs. Und die Devisenanalysten der Commerzbank sprechen von "unschönen Monaten", die Kanadischem Dollar und Norwegischer Krone bevorstehen. Dagegen tut sich im Währungspaar Dollar-Euro wenig. Mit 1,2484 Dollar bleibt der Euro in der Spanne der vergangenen Tage.
Am Anleihenmarkt setzen die Papiere ihre jüngste Aufwärtsbewegung fort. Auktionen in dieser Woche stießen auf gute Nachfrage, zudem hatte es zuletzt einige schwächere Konjunkturdaten gegeben, was die Stimmung für Anleihen verbesserte. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fällt um 3 Basispunkte auf 2,20 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.42 Uhr Do, 17.55 Uhr EUR/USD 1,2481 0,16% 1,2462 1,2475 EUR/JPY 147,63 0,25% 147,26 146,92 EUR/CHF 1,2019 -0,06% 1,2026 1,2020 USD/JPY 118,27 0,10% 118,16 117,78 GBP/USD 1,5700 -0,09% 1,5715 1,5724 ===
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November 28, 2014 08:09 ET (13:09 GMT)
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