An der Wall Street werden am Freitag die Verluste bei den Ölwerten von Gewinnen im Konsumsektor ausgeglichen. Der Ölpreis war am Vortag im Gefolge der Opec-Konferenz abgestürzt und drückt nun die Aktien des Sektors. Mit dem beginnenden Weihnachtsgeschäft werden dagegen Konsumwerte gekauft. Am Handelstag an der Wall Street bleiben indes zwischen Thanksgiving und dem Wochenende die Umsätze niedrig, es findet lediglich ein dreieinhalbstündiges Geschäft bis zum Mittag Ortszeit statt. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,2 Prozent auf 17.871 Punkte und kam in der Spitze bis 6 Punkte an das Allzeithoch heran. Der S&P-500 tendiert unverändert, der Nasdaq-Composite steigt 0,4 Prozent.
Der Preis für Öl der US-Sorte WTI war am Donnerstag um über 6 Prozent eingebrochen. Aktuell werden nur noch 69,14 Dollar je Barrel bezahlt. Der Opec-Beschluss wird an der gegenwärtigen Ölschwemme nichts ändern, sagen Experten. Die großen Ölwerte und andere Aktien mit Energiebezug werden mit dem rasant fallenden Ölpreis immer unattraktiver. So geben beispielsweise Exxon Mobil 3,6 Prozent und Chevron 5 Prozent ab. Gefragt sind hingegen Transportunternehmen wie etwa Fluggesellschaften. Delta Air Lines und Southwest Airlines springen um knapp 6 bzw gut 7 Prozent nach oben.
Konsumabhängige Werte rücken mehr und mehr in den Blick. An diesem Freitag, dem "Black Friday", beginnt traditionell das Weihnachtsgeschäft. Für Unternehmen, die davon stark abhängig sind, wie etwa Apple oder Amazon, ist dies ein wichtiges Datum. Mit dem gesunkenen Ölpreis sind die Aussichten für den Konsum in jedem Fall gut. Wal-Mart hat bereits mitgeteilt, an Thanksgiving den zweitgrößten Online-Umsatz überhaupt erzielt zu haben. Die Aktie führt mit plus 2,9 Prozent den Dow-Jones-Index an. Auch andere Konsumwerte wie Nike oder Home Depot gehören zu den stärksten Gewinnern.
Der Goldpreis neigt aktuell zur Schwäche. In den Blick gerät nun immer mehr das Referendum in der Schweiz über die Goldbestände der Notenbank. Sollten die Befürworter siegen, müsste diese kräftig Gold zukaufen. Doch aktuell scheinen eher die Gegner die Oberhand zu haben, was den Goldpreis belastet. Die Feinunze kostet 1.183 Dollar und damit 7 Dollar weniger als am späten Donnerstag.
Am Devisenmarkt stehen die "Öl-Währungen" im Blick. Der Kanadische Dollar, die Norwegische Krone sowie der Rubel bauen die Verluste vom Vortag noch aus. Der ohnehin durch westliche Sanktionen gebeutelte Rubel markiert zu Euro und US-Dollar neue Allzeittiefs. Und die Devisenanalysten der Commerzbank sprechen von "unschönen Monaten", die Kanadischem Dollar und Norwegischer Krone bevorstehen. Dagegen tut sich im Währungspaar Dollar-Euro wenig. Mit 1,2470 Dollar bleibt die Gemeinschaftswährung in der Spanne der vergangenen Tage.
Auch am Anleihemarkt dominiert der Blick auf den fallenden Ölpreis. Denn er vermindert die Inflationserwartungen und macht damit die Papiere attraktiver. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fällt um 3 Basispunkte auf 2,20 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.870,62 0,24 42,87 S&P-500 2.072,92 0,00 0,09 Nasdaq-Comp. 4.806,59 0,40 19,27 Nasdaq-100 4.342,88 0,58 24,89 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.42 Uhr Do, 17.55 Uhr EUR/USD 1,2468 0,05% 1,2462 1,2475 EUR/JPY 147,79 0,36% 147,26 146,92 EUR/CHF 1,2015 -0,09% 1,2026 1,2020 USD/JPY 118,50 0,29% 118,16 117,78 GBP/USD 1,5650 -0,41% 1,5715 1,5724 ===
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November 28, 2014 10:49 ET (15:49 GMT)
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