Von Hans Bentzien
FRANKFURT/LONDON (Dow Jones)--Die Industrie der Eurozone ist im März nach den Ergebnissen der aktuellen Einkaufsmanagerumfrage etwas stärker als erwartet gewachsen. Wie der Datendienstleister Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Index des verarbeitenden Gewerbes auf 52,2 Punkte. Damit wurde das Ergebnis der ersten Veröffentlichung von 51,9 Punkten übertroffen und der höchste Indexstand seit zehn Monaten erzielt. Im Februar hatte der Index bei 51,0 gelegen. Werte von mehr als 50 deuten auf eine Expansion des Sektors hin.
Impulse kamen laut Markit sowohl von der Produktion als auch vom Auftragseingang, der so stark wie zuletzt im April 2014 zunahm. Dies ging einher mit dem stärksten Beschäftigungszuwachs seit über dreieinhalb Jahren. Erstmals seit sechs Monaten nahm auch der Kostendruck für die Unternehmen zu. "Der Index der Einkaufspreise legte gegenüber Februar um satte 6 Punkte zu. Dies ist einer der gewaltigsten Sprünge der Umfragegeschichte", teilte Markit mit. Zurückzuführen sei das auf die wegen des schwächeren Euro gestiegenen Importpreise.
Regional gesehen zeigte sich besonders das verarbeitende Gewerbe Irlands, Spaniens und Italiens stark, wobei der Indextstand in Irland allerdings auf 56,8 sank. Dagegen befanden sich die Indizes in Deutschland und Italien auf Elfmonatshochs. Deutschlands Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,8 (Vormonat: 51,1), jener von Italien auf 53,3 (51,9). Frankreichs Index legte auf 48,8 (47,6) Punkte zu, der spanische auf 54,3 (54,2).
Nach Aussage von Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson signalisiert der Einkaufsmanagerindex, dass die Wirtschaft der Eurozone nach dem Dynamikverlust im vergangenen Jahr wieder in Schwung kommt. "Die wirtschaftliche Erholung ist jedoch noch nicht über das Anfangsstadium hinausgekommen, die Wachstumsrate bleibt weiterhin gering", schränkte Williamson ein. Ein wichtiger Faktor dabei sei, dass die Industrien Frankreichs, Griechenlands und Österreichs immer noch schrumpften.
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April 01, 2015 04:29 ET (08:29 GMT)
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