Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Fratzscher und Bofinger kritisieren Wirtschaftsweise wg Euro-Vorschlägen
Mit Marcel Fratzscher und Peter Bofinger haben zwei prominente deutsche Ökonomen die Vorschläge des Sachverständigenrats zur Stabilisierung des Euroraums kritisiert, die unter anderem eine Insolvenzregelung für Euro-Staaten und die Möglichkeit des Austritts von Ländern aus dem Euro vorsehen. Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wertete die in einem Sondergutachten gemachten Vorschläge als Abkehr von der früher vertretenen Linie einer tieferen europäischen Integration. Der Glaube, man könne die gemeinsame europäische Haftung reduzieren und wieder stärker nationalisieren, ist unrealistisch". Kritik kommt auch von Peter Bofinger, der selbst Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ist und seine abweichende Position am Ende des Gutachtens darlegte.
Britisches BIP legte im 2. Quartal einen Gang zu
Die britische Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal deutlich stärker als in den ersten drei Monaten gewachsen. Damit haben sich auch die Aussichten für das Gesamtjahr aufgehellt, was zugleich die Frage aufwirft, wie lange die Bank of England noch an rekordtiefen Zinsen festhalten wird. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen April und Juni um 0,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal zu, als das Wachstum lediglich 0,4 Prozent erreichte. Im Jahresvergleich expandierte die Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS mitteilte.
Russland Wirtschaft schrumpft weiter, aber etwas langsamer
Die Schwäche der russischen Wirtschaft hat sich im Juni fortgesetzt, wenngleich sich das Schrumpfungstempo etwas verlangsamt hat. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Mai hatte das Minus noch 4,8 Prozent betragen. Im ersten Halbjahr verringerte sich die Wirtschaftsleistung damit um 3,4 Prozent.
IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Juli leicht
Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt vorerst stabil. Darauf deutet ein Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hin. Nach Mitteilung des IAB stieg der Index im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 100,7 Punkte. "Die Arbeitsagenturen blicken leicht zuversichtlich auf die nächsten Monate", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und Strukturanalysen".
Gertjan Vlieghe Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der BoE
Ein ehemaliger Berater des früheren BoE-Gouverneurs Mervyn King wird Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England (BoE). Nach Mitteilung der BoE rückt Gertjan Vlieghe ab 1. September für den scheidenden David Miles in das Gremium ein. Vlieghe arbeitete zuletzt als Ökonom beim Vermögensverwalter Brevan Howard. Davor war er Mitglied des ökonomischen Beraterstabs von BoE-Gouverneur King.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität gestiegen
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft erhöht. Wie die EZB mitteilte, wurden 80,023 Milliarden Euro zum Festzinssatz von 0,05 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 129 Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit rund 4,8 Milliarden Euro mehr Liquidität - der Tender in der Vorwoche hatte ein Volumen von 75,2 Milliarden Euro.
+++ Konjunkturdaten
+ Italien
Geschäftsklima Gesamtindex Juli 104,3 (Juni: 104,7)
Geschäftsklima verarb. Sektor Juli 103,6 (Juni revidiert: 103,9)
Verbrauchervertrauen Juli 106,5 (Juni: 109,3)
+ Schweden
Einzelhandelsumsatz Juni +0,3% gg Vormonat, PROGNOSE: +0,5%
Einzelhandelsumsatz Juni +3,8% gg Vorjahr, PROGNOSE +3,4%
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July 28, 2015 07:47 ET (11:47 GMT)
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