Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euro-Inflation trotz sinkender Ölpreise konstant
Der anhaltende Sinkflug der Ölpreise hat im Juli entgegen den Erwartungen nicht zu einem Inflationsrückgang geführt. Dank höherer Nahrungsmittel- und Güterpreise blieb die Gesamtinflationsrate bei 0,2 Prozent, während die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte einen Rückgang auf 0,1 Prozent erwartet hatten. Die Kernteuerung (ohne die Preise von Energie und Nahrungsmitteln) verharrte bei 1,0 Prozent, erwartet worden war ein Rückgang auf 0,9 Prozent. Aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte diese Entwicklung willkommen sein. Unmittelbare Auswirkung auf dem geldpolitischen Kurz sollte sie aber nicht haben. Schwach zeigten sich im Juli nur die Energiepreise, deren Jahresveränderungsrate von minus 5,6 auf minus 7,1 Prozent zurückging. Dieser Trend hält nun schon seit Mai an. Der Posten Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak verteuerte sich dagegen mit einer Jahresrate von 1,2 (Vormonat: 0,9) Prozent, Industriegüter kosteten 0,6 (0,4) Prozent mehr als im Vorjahresmonat und Dienstleistungen 1,2 (1,2) Prozent.
Anhaltend starke Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland
Der Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland hat im August weiter zugelegt. Der von der Bundesagentur für Arbeit ermittelte Stellenindex BA-X verbesserte sich gegenüber Juli um weitere 2 Punkte auf 194. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt er damit wie bereits im Juli um 23 Punkten höher. Damit halte der konstante Aufwärtstrend seit nunmehr über einem Jahr an, betonte die in Nürnberg ansässige Behörde. Insbesondere das starke Wachstum im Dienstleistungssektor mache sich bei den gemeldeten offenen Stellen bemerkbar.
Österreich führt wieder Kontrollen in Grenzregion zu Ungarn ein
Nach dem Tod von 71 Flüchtlingen in einem abgestellten Lastwagen hat Österreich wieder Kontrollen in der Grenzregion zu Ungarn eingeführt. Die am Sonntagabend gestartete "Schwerpunktaktion" im Burgenland richte sich gegen Menschenschmuggler, sagte Polizeisprecher Helmut Marban am Montag. Jeder Lkw oder Kleinbus werde von Polizisten angehalten, um die zu finden, die mit den Kriegsflüchtlingen Geld verdienen wollten. Nach ungarischen Medienberichten führten die Kontrollen in der Nacht zu massiven Staus an der Grenze. Auf der Autobahn M1 von Budapest nach Wien hätten sich die Wagen auf 30 Kilometern gestaut. Ungarn liegt an der sogenannten Westbalkanroute, über die Flüchtlinge von Griechenland aus in die EU gelangen wollen. Da Ungarn im Schengenraum ist, gibt es an der ungarisch-österreichischen Grenze keine regulären Kontrollen.
Österreichs Innenministerin will Flüchtlingsverteilung in EU erzwingen
Die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner will EU-Mitgliedsländern, die sich gegen eine Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Union wehren, Gelder aus dem EU-Haushalt streichen. Der Druck auf die Regierungen müsse erhöht werden, sagte die konservative Politikerin am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Eine Möglichkeit sei, dass "Förderungen reduziert werden, wenn eben keine solidarische Verantwortung übernommen wird".
Frankreich will Steuersenkungen mit Einsparungen gegenfinanzieren
Zur Finanzierung von Einkommenssteuersenkungen 2016 will Frankreich rund 2 Milliarden Euro einsparen. Damit sollen nach den Worten von Finanzminister Michel Sapin die Steuererleichterungen ermöglicht werden, ohne dass die zugesagte Reduzierung des Haushaltsdefizits in Frage gestellt wird. Nach den EU-Regeln darf das Budgetdefizit 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten, ein Ziel, das Frankreich frühestens 2017 wieder einhalten wird.
Ukrainisches Parlament ebnet Weg für mehr Autonomie für Rebellen
Gegen erbitterten Widerstand rechter Parteien hat das ukrainische Parlament am Montag in erster Lesung mehr Autonomierechte für die Rebellengebiete im Osten des Landes gebilligt. Obwohl sich auch in der Regierungskoalition Protest regte, kam bei der turbulenten Abstimmung eine Mehrheit von 265 Stimmen zustande - 226 hätten gereicht. Die geplante Verfassungsreform soll den Regional- und Kommunalverwaltungen mehr Macht geben, etwa das Recht zum Aufbau einer sogenannten Volkspolizei.
+++ Konjunkturdaten
+ Portugal
BIP 2Q +0,4% gg Vq, +1,5% gg Vj (2. Veröffentlichung)
+ Italien
Verbraucherpreise Aug vorl. +0,2% gg Vm, +0,2% gg Vj (PROG: +0,1% gg Vm, +0,1% gg Vj)
+ Schweiz
KOF-Konjunkturbarometer Aug bei 100,7, PROGNOSE: 98,5
KOF-Konjunkturbarometer Juli revidiert auf 100,4
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August 31, 2015 07:30 ET (11:30 GMT)
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