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Dow Jones News
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MÄRKTE EUROPA/Draghi beflügelt Aktien - Euro stürzt ab

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Chef Draghi hat geliefert, was die Börse von ihm erhoffte. Auf den ersten Blick sind es zunächst keine guten Nachrichten. So sieht Draghi Gefahren für die Wirtschaft und hat die Wachstumsprognose gesenkt. Auch kommt die Inflation nicht in Schwung, sogar Monate der Deflation schließt der EZB-Chef nicht mehr aus. Düstere Aussichten, wäre da nicht die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank bei einer so schlechten Großwetterlage einspringt und das Anleihekaufprogramm verlängert.

Mit der in Aussicht gestellten, möglichen Verlängerung des Programms, das unweigerlich mehr Euros auf den Markt flutet, fiel die Gemeinschaftswährung auf ihr Tagestief bei knapp unter 1,11 Dollar. Ein schwacher Euro ist die Triebfeder für die europäische Wirtschaft. Bereits Anfang des Jahres ließ die Schwäche des Euro die Börsen steigen. Der DAX haussierte 2,7 Prozent auf 10.318 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 2,2 Prozent auf 3.270 Punkte zu. Damit gab es an der Börse einen weiteren Tag mit starken Kursschwankungen.

Die Äußerungen von Mario Draghi fielen nach Einschätzung von Jan Holthusen, Leiter des Anleiheresearch der DZ Bank, "dovish" aus. EZB-Präsident Mario Draghi habe auf die Risiken hingewiesen, die sich für Konjunktur und Preise aus den jüngsten Turbulenzen in den Emerging Markets ergeben könnten. Dabei betonte Draghi, dass die EZB weitere expansive Maßnahmen ergreife, wenn sich die Risiken materialisierten.

Die Anhebung des Emissionslimits von 25 auf 33 Prozent sei ein klares Signal, dass die EZB ihren expansiven Kurs unter allen Umständen fortsetze. Die Notenbank sei fest entschlossen, ihr Ankaufprogramm bis mindestens September 2016 fortzuführen. Sollte es weitere Maßnahmen geben, erwartet Holthusen eher eine Verlängerung der Ankäufe als eine deutliche Aufstockung der monatlichen Ankaufbeträge.

Allerdings fragt sich Holthusen auch, was die Anleihekäufe bisher bewirkt haben. Die EZB habe ihr Ankaufprogramm vorbereitet und gerechtfertigt, indem sie sich auf die - ölpreisbedingt - stark gesunkene Inflation fokussierte. Nun steige die Inflation nicht wie gewünscht, weil der Ölpreis erneut gefallen sei. Daher müsse sich die EZB die Frage nach dem Erfolg der quantitativen Lockerung gefallen lassen.

Neben der Notenbankpolitik gab es eine Reihe von Analystenkommentaren und Unternehmensnachrichten, die die Kurse bewegten. An der Londoner Börse stiegen Rio Tinto um 4,0 Prozent. Der Bergwerkskonzern ist zuversichtlich, was die Nachfrage nach Eisenerz angeht. Glencore erholten sich um 6,6 Prozent, nachdem sie am Vortag um 8 Prozent eingebrochen waren. easyJet hat nach den zwei wichtigen Sommermonaten Juli und August die Gewinnprognose für dieses Jahr erhöht. Der Kurs sprang um 5,3 Prozent nach oben, in seinem Sog legten auch Ryanair um 2,9 Prozent zu.

Syngenta zogen um 3,5 Prozent an. Der Kurs profitierte davon, dass das Management des Schweizer Konzerns nach der geplatzten Übernahme durch Monsanto mit dem in Aussicht gestellten Verkauf seines Gemüsesaatgutgeschäfts die Aktionäre besänftige, meinte Analyst Andreas Ruhlmann von der IG Bank. Außerdem ergebe sich bei einem erfolgreichen Verkauf der Sparte die Möglichkeit, dass sich Monsanto mit einem neuen Gebot zurückmelde.

Vivendi schlossen gegen den Trend knapp im Minus. Die Analysten von Jefferies wiesen darauf hin, dass bei der Musiktochter UMG die Gewinnmarge im zweiten Quartal stark gefallen sei.

Am deutschen Aktienmarkt legten die Papiere des Dialyse-Anbieters FMC um 4,0 Prozent besonders stark zu, denn Händlern zufolge hat Goldman Sachs die Aktie von "Neutral" auf "Kaufen" erhöht. Die UBS hatte Continental auf "Kaufen" hochgestuft, was den Kurs um 4,0 Prozent antrieb. Von der neuerlichen Schwäche im Euro profitierten besonders die Automobilwerte, der Sektor legte um 3,3 Prozent zu.

Evonik gaben um 1,8 Prozent nach. Der Kurs litt unter einem gestiegenen Aktienangebot: nach Aussage von Händlern stößt ein Evonik-Aktionär rund 7 Millionen Aktien im Gesamtvolumen von rund 222 Millionen Euro ab. Um 2,1 Prozent abwärts ging es für Zeal Network. Der Wettanbieter, vielen besser bekannt unter dem alten Namen Tipp24, musste wieder einmal einen unerwartet hohen Jackpot ausschütten und hat daher die Gewinnprognose für 2015 gesenkt.

Index                      Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                             stand       absolut         in %          seit 
                                                               Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              3.270,09       +71,23         +2,2%        +3,9% 
Stoxx-50                   3.096,99       +74,54         +2,5%        +3,1% 
Stoxx-600                    362,24        +8,38         +2,4%        +5,8% 
XETRA-DAX                 10.317,84      +269,79         +2,7%        +5,2% 
FTSE-100 London            6.194,10      +110,79         +1,8%        -5,7% 
CAC-40 Paris               4.653,79       +98,87         +2,2%        +8,9% 
AEX Amsterdam                444,55       +10,99         +2,5%        +4,7% 
ATHEX-20 Athen               189,50        +6,49         +3,5%       -28,5% 
BEL-20 Bruessel            3.454,98       +44,58         +1,3%        +5,2% 
BUX Budapest              21.584,76      +411,71         +1,9%       +29,8% 
OMXH-25 Helsinki           3.118,94       +73,41         +2,4%        +4,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul      90.910,30      +514,85         +0,6%       -14,4% 
OMXC-20 Kopenhagen           956,90       +21,24         +2,3%       +28,5% 
PSI 20 Lissabon            5.088,02       +77,66         +1,5%        +7,6% 
IBEX-35 Madrid            10.042,40      +104,10         +1,0%        -2,3% 
FTSE-MIB Mailand          22.177,37      +565,37         +2,6%       +16,6% 
RTS Moskau                   805,23       +15,84         +2,0%        +1,8% 
OBX Oslo                     535,08       +13,79         +2,6%        +2,2% 
PX Prag                    1.011,39        +9,53         +1,0%        +6,8% 
OMXS-30 Stockholm          1.500,21       +28,70         +2,0%        +2,4% 
WIG-20 Warschau            2.155,07       +47,49         +2,3%        -6,9% 
ATX Wien                   2.303,67       +41,85         +1,9%        +6,6% 
SMI Zuerich                8.775,64      +149,30         +1,7%        -2,3% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Do, 9.40 Uhr  Mi, 17.50 Uhr 
EUR/USD   1,1104  -1,13%        1,1231         1,1241 
EUR/JPY   133,50  -1,21%        135,14         134,91 
EUR/CHF   1,0845  -0,40%        1,0888         1,0890 
USD/JPY   120,22  -0,10%        120,34         120,01 
GBP/USD   1,5250  -0,18%        1,5277         1,5302 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 03, 2015 12:07 ET (16:07 GMT)

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