FRANKFURT (dpa-AFX) - Freude bei den einen, Verluste bei den
anderen: Nach aktuellen Geschäftszahlen war die Gefühlswelt für die
Aktionäre von Fresenius
Während die mittelfristigen Wachstumsaussichten des Medizinkonzerns seine Aktien als einzigen Dax-Gewinner um 1,70 Prozent auf 58,71 Euro nach oben trieben, litten die Anteilsscheine von FMC unter Gewinnmitnahmen. Die Papiere des Dialysespezialisten sanken um 1,70 Prozent auf 74,72 Euro, hielten sich aber auch damit noch besser als der schwache Leitindex. Die Mehrheit der Analysten äußerte sich positiv über die Geschäftsberichte und Aussichten beider Unternehmen.
Die Aktien von FMC hatten sich seit Jahresbeginn den heftigen Marktturbulenzen weitgehend entzogen und sehr stabil entwickelt. Anfang Februar hatten sie sich mit knapp unter 83,00 Euro sogar wieder dicht an ihr Rekordhoch vom November 2015 herangearbeitet. Fresenius-Papiere liegen dagegen für 2016 trotz einer zuletzt kräftigen Erholung noch mit über 10 Prozent im Soll.
'ZIEL 2019 AM OBEREN ENDE DER ERWARTUNGEN'
Während die Jahreszahlen des Fresenius-Konzerns niemanden hätten vom Hocker reißen können, seien die Ziele für 2019 eine positive Überraschung, hieß es sowohl seitens der DZ Bank als auch vom Bankhaus Lampe. "Die Zielspanne für den Umsatz 2019 liegt am oberen Ende der Erwartungen, das Nettogewinnziel liegt zugleich voll und ganz im Rahmen", kommentierte DZ-Bank-Analyst Sven Kürten. Fresenius will bis 2019 einen Konzernumsatz zwischen 36 und 40 Milliarden Euro erreichen und das Konzernergebnis auf 2,0 bis 2,25 Milliarden Euro steigern.
Lampe-Analyst Volker Braun verwies bei allem Lob allerdings auf die vom Unternehmen ausgegebene "breite Spanne" für den in Aussicht gestellten Konzernumsatz. Er erwartet vom Management hier noch deutlichere Aussagen darüber, woher das Wachstum konkret kommen solle. "Wir meinen, es lässt vielfältige Möglichkeiten offen, auch durch Übernahmen zu wachsen", sagte er.
'GESCHÄFT VON FMC STEHT NUN AUF SOLIDER BASIS'
Bei der Dialyse-Tochter FMC lobten die Analysten überwiegend den für das laufende Jahr bestätigten Ausblick. Der weltweit größte Anbieter für Dialysegeräte und -Materialien erwartet für 2016 weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent und ein Ergebniswachstum zwischen 15 und 20 Prozent. "Nach der erfreulichen Wende 2015 steht das Geschäft von FMC nun auf einer solide Basis", schrieb etwa Analystin Lisa Bedell Clive vom US-Analysehaus Bernstein und rechnet damit, dass FMC sein Wachstumsziele für das Ergebnis 2016 übertreffen wird.
Die endgültigen Zahlen von FMC hätten den Erwartungen weitgehend entsprochen, hieß es seitens der Analysten. In der Woche zuvor hatte das Unternehmen bereits vorläufig Bilanz für 2015 gezogen, als in einem jahrelangen Streit mit US-Klägern über Produktdeklarierungen eine bevorstehende Lösung bekannt gegeben wurde. Den Aktienkurs hatte das allerdings kaum beeinflusst. Er war im Gleichklang mit dem Dax gestiegen./ck/ag/she
ISIN DE0005785802 DE0005785604
AXC0134 2016-02-24/13:31