DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MÄRKTE AKTUELL (12.57 Uhr)
INDEX Stand +-% S&P-500-Future 2.092,00 +0,10% Euro-Stoxx-50 3.516,62 +0,79% Stoxx-50 3.293,95 +0,33% DAX 11.407,60 +1,01% FTSE 6.376,71 +0,02% CAC 4.964,86 +0,70% Nikkei-225 19.747,47 -0,69% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,33 -12
AUSBLICK AKTIEN USA
Der lethargische und lustlose Handel dürfte am Montag an der Wall Street in eine neue Runde gehen. Der Aktienterminmarkt deutet auf gut behauptete Eröffnungskurse am Kassamarkt hin. Angesichts der auseinander laufenden Geldpolitik in Europa und den USA erwarten die an den Markt zurückkehrenden Händler nicht, dass der US-Markt seinem europäischen Pendant folgen wird. Denn dort ziehen die Aktienkurse in Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag deutlich an. Gestützt wird der Markt dort vom schwächelnden Euro. Doch die Dollarstärke könnte in den USA zum Problem werden. Immerhin hat der Greenback zur europäischen Gemeinschaftswährung seit Jahresbeginn um 12 Prozent aufgewertet. Im Blick könnten Einzelhandelswerte nach dem "Black Friday" - dem wichtigsten Tag für den Einzelhandel in den USA - stehen. Die Sorge geht um, dass die hohen Erwartungen an die Umsätze in den Geschäften die Erwartungen nicht erfüllt haben.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- DE 14:00 Verbraucherpreise November (vorläufig) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+0,4% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,3% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+0,3% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,2% gg Vj - US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November PROGNOSE: 54,0 zuvor: 56,2
FINANZMÄRKTE EUROPA
Weiter aufwärts geht es mit Europas Aktienmärkten. Die Börsen blicken bereits voller Erwartung auf die Sitzung der EZB am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Von der EZB wird eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet. Der Euro notiert unter der Marke von 1,06 Dollar und neigt weiter zur Schwäche. Für die Lufthansa-Aktie geht es 2,7 Prozent nach oben. Der Tarifabschluss für das Bodenpersonal stützt. Ungebremst weiter auf ihrem mehr als zweiwöchigen Erholungskurs zeigen sich VW. Die Aktien legen um weitere 4,6 Prozent zu. Auch für Infineon geht es nach ihren guten Zahlen vergangener Woche um 3,7 Prozent aufwärts. Hier helfen zahlreiche Hochstufungen. BMW legen ebenfalls 2,2 Prozent zu, für Daimler geht es 1,9 Prozent nach oben. Auch die Versorger sind auf Erholungskurs geschwenkt. RWE legen um 2 Prozent und Eon um 1,3 Prozent zu. Der erwartete Gegenwind für die Branche vom Klimagipfel in Paris dürfte besonders in den deutschen Titeln bereits eingepreist sein, heißt es im Handel. Mit den Aktien von BHP Billiton geht es 3,5 Prozent nach unten. Dem Minenbetreiber droht eine Klage mit einer Zahlung in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar durch die Regierung in Brasilien. Patrizia Immobilien steigen 0,6 Prozent nach dem Verkauf eines Immobilienportfolios an die Deutsche Wohnen, die 0,4 Prozent zulegen. Die Vonovia-Aktionäre sollen am Montag über die Kapitalmaßnahmen abstimmen, die den Vorstand zur Unterbreitung eines öffentlichen Angebots für Deutsche Wohnen ermächtigen. Vonovia-Aktien fallen 0,3 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.37 Uhr Fr, 17.47 Uhr EUR/USD 1,0573 -0,07% 1,0581 1,0589 EUR/JPY 130,11 0,17% 129,89 130,08 EUR/CHF 1,0901 -0,10% 1,0912 1,0921 USD/JPY 123,08 0,25% 122,77 122,85 GBP/USD 1,5010 -0,13% 1,5030 1,5040
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach kräftigen Ausschlägen und zeitweise deutlichen Minus-Zeichen hat sich der chinesische Markt in Schanghai im Schlussgeschäft leicht ins Plus gerettet. Während die sich ausweitenden Untersuchungen gegen einige Brokerhäuser die Stimmung weiter belasten, profitierte der breite Markt von der Spekulation, der IWF könnte den Yuan in seinen Währungskorb aufnehmen. Am Sonntag hatten drei große chinesische Brokerhäuser von Ermittlungen der Aufsichtsbehörden berichtet. Das hatte bereits am Freitag die Kurse der Beteiligten wie auch des Gesamtmarkts kräftig unter Druck gebracht. Am Montag ging es mit ihren Kursen weiter abwärts. Der Nikkei fiel um 0,7 Prozent auf 19.747 Punkte und hat damit die Attacke auf die 20.000er Marke zunächst abgebrochen. Auf die Stimmung drückten neue Daten zur japanischen Industrieproduktion. In Sydney standen besonders die Rohstoffaktien weiter unter Druck. Die Papiere des BHP-Konzerns brachen um 3,6 Prozent ein, nachdem die brasilianische Regierung Schadensersatzforderungen von umgerechnet etwa 5 Milliarden Euro gegen das brasilianische Gemeinschaftsunternehmen von BHP und Vale angekündigt hatte. Nach unten zeigten die Kurse auch an der Börse in Taiwan, hier verlor der Leitindex 0,9 Prozent. Händler verwiesen auf die Umstellungen der MSCI-Indizes zu den Schlusskursen. Taiwan gilt als einer der Verlierer, das Gewicht der Börse in Taiwan sinkt mit der Umstellung deutlich.
CREDIT
Wenig verändert präsentieren sich die europäischen Kreditmärkte am Montag. Gerade für Credits könnte es mit Blick auf die EZB-Sitzung am Donnerstag eine sehr spannende Woche werden. Beobachter rechnen fest damit, dass die EZB ihr Wertpapierkaufprogramm ausweiten wird. Die Societe Generale (SocGen) erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi ein separates Kaufprogramm für Unternehmensanleihen ankündigen wird. Zukünftig werde die EZB Unternehmensanleihen aus der Eurozone mit einer Bonität von mindestens BBB- ankaufen, so die SocGen. Dabei werde die Laufzeit vermutlich keine Rolle spielen. Bei den Käufen dürfte sich die EZB nach Einschätzung der Analysten an einem Kaufschlüssel orientieren. Dieser könnte sich etwa an einem unabhängigen Index wie dem iBoxx Corporate orientieren.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Solvenzquote der Munich Re fällt leicht auf 260 Prozent
Die Munich Re erfüllt mit einer Solvenzquote von aktuell 260 Prozent die ab Januar nächsten Jahres geltenden Regulierungsstandards mit dem Namen "Solvency II". Zwar war die Solvenzquote Ende vergangenen Jahres mit 277 Prozent noch höher, doch angesichts des Niedrigzinsumfelds sieht Finanzvorstand Jörg Schneider den Rückversicherer immer noch ausreichend kapitalisiert. Die Munich Re hatte sich selbst ursprünglich eine Kapitalisierung von 220 Prozent zum Ziel gesetzt.
Vonovia will Aktionäre über Kauf von Deutsche Wohnen abstimmen lassen
Der Wohnimmobilienkonzern Vonovia lässt seine Aktionäre wie geplant über die Übernahme von Deutsche Wohnen abstimmen. Das Übernahmeangebot soll weiterverfolgt werden, teilte das Unternehmen anlässlich der Aktionärsversammlung am Montag mit. "Es sind nun die Aktionäre der Vonovia SE, die auf der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden, ob sie das Übernahmeangebot unterstützen."
VW legt Umrüstungspläne für Dieselmotoren in Deutschland vor
Volkswagen hat in Deutschland für alle vom Abgasskandel betroffenen Modelle Umrüstungspläne vorgelegt. "Meine Untersuchungskommission hat sich alle technischen Lösungen für die 1,2-, 1,6- und 2,0-Liter-Motoren vorstellen lassen", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der Welt. "Unser Eindruck der Umrüstungskonzepte ist positiv", ergänzte der Politiker. Der Wolfsburger Konzern hatte bis Montag Zeit, Lösungs- und Zeitpläne für alle betroffenen Modelle vorzulegen.
Talanx stärkt Präsenz in Italien mit Zukäufen
Der Versicherungskonzern Talanx baut sein Geschäft in Italien mit Zukäufen aus. Das Hannoveraner Unternehmen übernimmt Versicherungsgesellschaften der italienischen Bankengruppe Gruppo Banca Sella. Der Kaufpreis liege insgesamt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zuzüglich einer performanceabhängigen Komponente, teilte die Talanx AG am Montag mit.
Fitch bestätigt Bertelsmann mit BBB+
Fitch hat die Bonitätseinstufung von Bertelsmann bestätigt und das Geschäftsmodell des Medienkonzerns gelobt. Das Langfristrating liege weiter bei BBB+ und das Kurzfristrating bei F2, teilte die Ratingagentur am Montag mit. Der Ausblick sei stabil.
Verdi bestreikt am Cyber Monday sechs Amazon-Versandzentren
Am Cyber Monday, einem Tag mit besonders vielen Bestellungen, hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu neuen Streiks beim Online-Händler Amazon aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen begannen am frühen Morgen und sollten einen Tag bis zum Ende der Spätschicht dauern, wie Verdi am Montag in Berlin mitteilte; in Koblenz sollte der Streik Dienstagfrüh zu Ende gehen. Nach Angaben des Unternehmens beteiligten sich rund tausend Beschäftigte.
AB InBev will Biermarken Grolsch, Peroni verkaufen - Kreise
Anheuser-Busch InBev will zwei der bekanntesten Biermarken von SABMiller verkaufen, um die Bedenken der Europäischen Regulierer bei der Übernahme des Rivalen zu zerstreuen. Eine informierte Person sagte, dass der Konzern sowohl Grolsch als auch Peroni verkaufen wolle, zwei der bekanntesten Marken von SABMiller, die weltweit verkauft werden. Bisher sei aber noch kein Deal abgeschlossen, und es sei auch nicht sicher, ob man sich letztlich einige.
Versicherer Delta Lloyd plant Kapitalerhöhung über 1 Milliarde Euro
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 30, 2015 06:58 ET (11:58 GMT)
Delta Lloyd plant nun doch eine Kapitalerhöhung im Volumen von 1 Milliarde Euro. Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist es her, dass der niederländische Versicherer erklärt hatte, die Aktionäre nicht um frisches Geld anzapfen zu wollen. Zudem will der Konzern keine Schlussdividende ausschütten und im kommenden Jahr eine überarbeitete Dividendenpolitik einführen.
Luxuskonzern LVMH steigt bei Edeljuwelier Repossi ein
Der französische Luxuskonzern LVMH ist beim italienischen Edeljuwelier Repossi eingestiegen. Repossi habe sich angesichts der Lage auf dem Markt und angesichts des Wettbewerbs entschieden, LVMH einen Minderheitsanteil zu übergeben, sagte die Kreativdirektorin Gaia Repossi der französischen Zeitung Le Figaro vom Montag. Die Beteiligung ermögliche dem Juwelier, "bestimmte Standorte" zu entwickeln. Die Vize-Chefin der Edelmarke Louis Vuitton, Delphine Arnault, sagte der Zeitung, die Arbeit von Gaia Repossi deute auf eine "vielversprechende Zukunft" hin.
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November 30, 2015 06:58 ET (11:58 GMT)
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