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MÄRKTE USA/Konjunkturskepsis und weltpolitische Lage belasten Börse

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist am Mittwoch gleich von mehreren Seiten unter Beschuss geraten. Der angebliche Test einer nordkoreanischen Wasserstoffbombe, der neuerliche Einbruch der Ölpreise und die abermals entfachten Sorgen über den wirtschaftlichen Abschwung in China drückten die Aktienkurse gleich zu Beginn tief ins Minus.

Heimische Konjunkturdaten wiesen Licht und Schatten auf, so dass von ihnen letztlich keine Unterstützung kam. Nachdem die US-Notenbank das Protokoll ihrer jüngsten Notenbanksitzung veröffentlicht hatte, beschleunigte sich die Talfahrt der Aktienkurse. Aus dem Protokoll ging hervor, dass sich einige Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Sorgen machen wegen der hartnäckig niedrigen Inflation und des starken Dollar, der das Wachstum der US-Wirtschaft bremsen könnte. Auch das schwache Wachstum im Ausland bereitet den Notenbankern Kopfzerbrechen. Insgesamt signalisierte das Protokoll ein behutsames Vorgehen bei den geplanten Zinserhöhungen.

In der letzten Handelsstunde kam zusätzlicher Druck von der Weltbank, die ihre Wachstumsschätzungen unter anderem für die USA senkte.

Der Dow-Jones-Index büßte 1,5 Prozent auf 16.907 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 1,3 bzw. 1,1 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 1,05 Milliarden (Dienstag: 864) Millionen Aktien überdurchschnittlich hoch. Dabei kam auf nur 812 Kursgewinner eine überwältigende Mehrheit von 2.342 -verlierern. Unverändert schlossen 71 Titel.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China lieferten den Skeptikern an den Märkten neue Nahrung. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen ist im Dezember gefallen und rangiert nur noch knapp im Expansionsbereich. Bedenken über den Zustand der chinesischen Konjunktur schürte auch die neuerliche Senkung des Renminbi-Referenzkurses zum Dollar auf ein Fünfjahrestief.

Leichten Auftrieb, aber nur in homöopathischer Dosis, verschaffte der deutlich über den Erwartungen ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht. Im Handel hieß es, der US-Arbeitsmarkt präsentiere sich unverändert in einer guten Verfassung. Das nach unten revidierte Handelsbilanzdefizit für November beeinflusste die Märkte dagegen nicht. Das galt auch für den Markit-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe, der in zweiter Lesung geringer als erhofft gestiegen ist. Der Auftragseingang der Industrie ist im November im erwarteten Umfang zurückgegangen, während der ISM-Index für den nicht-verarbeitenden Sektor hinter dem Ökonomenkonsens zurückblieb.

Angst vor einer Konjunkturschwäche in China und der feste Dollar lasteten unterdessen auf dem Ölpreis. Das Fass der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 6 Prozent bzw 2,19 Dollar auf 34,23 Dollar, den tiefsten Stand seit Juni 2004. US-Leichtöl der Sorte WTI verlor 5,6 bzw 2 Dollar auf 33,97 Dollar und war damit so billig wie zuletzt im Februar 2004. Zwar meldete die US-Regierung überraschend einen Rückgang ihrer Rohölvorräte, während Analysten mit einer Zunahme gerechnet hatten, dafür erhöhten sich die Vorräte an Benzin und Mitteldestillaten wie Heizöl und Diesel.

Zur Verunsicherung trug ferner auch die Spannung zwischen den Ölförderstaaten Saudi-Arabien und Iran bei, weil damit eine Einigung auf niedrigere Förderquoten innerhalb der Opec mutmaßlich noch unwahrscheinlicher wird. Eine globale Ölschwemme sei die größte Bedrohung für den Ölmarkt, warnte der hochrangige iranische Opec-Delegierte Mehdi Asali: "Iran und Saudi-Arabien - das ist ein politisches Thema, das den Ölmarkt kurzfristig beeinflussen wird". Laut dem Beratungsunternehmen Wood Mackenzie wird Saudi-Arabien so lange seine Ölförderung nicht drosseln, wie andere Förderer wie Russland, Iran und der Irak sich dem nicht anschließen.

Bei einem anderen Rohstoff marschieren die Preise dagegen seit Tagen nach oben. Die Feinunze Gold verteuerte sich zum Settlement um 1,3 Prozent bzw 13,50 Dollar auf 1.091,90 Dollar. Nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls baute der Goldpreis seine Gewinne im elektronischen Handel noch etwas aus, denn die Aussicht auf nur langsam steigende Zinsen ist positiv für das Edelmetall. Es gilt überdies als klarer Profiteur der wirtschaftlich, aber mit Saudi-Arabien, Iran und nun auch noch Nordkorea politisch unsicheren Zeiten.

Auch am US-Rentenmarkt war die gestiegene Risikoaversion ablesbar, denn die Notierungen zogen an, wobei ihnen das Fed-Protokoll einen zusätzlichen Schub gab. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 8 Basispunkte auf 2,17 Prozent.

Der Dollar profitierte anfangs ebenfalls von der zunehmenden Risikoscheu, gab aber nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zum Euro nach. Im späten US-Handel kostete die Gemeinschaftswährung etwa 1,0785 Dollar. Ihr Tagestief hatte sie am Vormittag bei 1,0715 Dollar erreicht.

Am Aktienmarkt gehörten Energiewerte infolge des Ölpreisverfalls zu den größten Verlierern. Der entsprechende Subindex des S&P-500 fiel um gut 4 Prozent.

Eine Flut von Kapitalerhöhungen drückte auch den Biotechnologiesektor. Der Nasdaq Biotechnology Index gab um 1,8 Prozent nach. Am Vortag hatten acht Unternehmen der Branche Kapitalmaßnahmen angekündigt, darunter Acadia Pharmaceuticals und Epizyme, deren Aktien um gut 15 bzw rund 24 Prozent einbrachen.

Apple verloren weitere 2 Prozent. Der Technologiegigant schraubt die iPhone-Aufträge bei seinen Zulieferern zurück. Der Konzern hat in den vergangenen Monaten geringere Bestellungen bei den iPhone-Komponentenzulieferern angekündigt, wie mit der Lieferkette vertraute Personen sagen. Bereits am Vortag hatten entsprechende Medienberichte die Runde gemacht und den Kurs belastet. Zudem droht der Apple-Uhr neue Konkurrenz durch Casio.

Pioneer Natural Resources brachen um 7,2 Prozent ein. Der Ölexplorateur will neue Aktien emittieren, was neben dem Ölpreisverfall auf dem Kurs lastete. Autonation stürzten um 10,5 Prozent ab, der Automobilhändler warnte vor einem Abschwung im Geschäft mit Premiumfahrzeugen. Monsanto verloren 2,1 Prozent. Ein Umsatzeinbruch um nahezu ein Viertel im ersten Geschäftsquartal veranlasst den Saatgutkonzern, weitere 1.000 Stellen zu streichen.

Aus dem negativen Umfeld ragten die Netflix-Aktien hervor. Sie profitierten von der Expansion des Streaminganbieters und stiegen um 9,3 Prozent. Wie das Unternehmen auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas mitteilte, ist sein Angebot jetzt in 190 Ländern verfügbar. Damit sei die Reichweite verdreifacht worden.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut 
DJIA          16.906,51  -1,47  -252,15 
S&P-500        1.990,26  -1,31   -26,45 
Nasdaq-Comp.   4.835,76  -1,14   -55,67 
Nasdaq-100     4.443,99  -0,90   -40,19 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Mi. 8.39 Uhr  Di, 17.35 Uhr 
EUR/USD   1,0784   0,54%        1,0725         1,0726 
EUR/JPY   127,78   0,43%        127,23         127,76 
EUR/CHF   1,0861   0,26%        1,0834         1,0847 
USD/JPY   118,49  -0,13%        118,64         119,11 
GBP/USD   1,4630  -0,08%        1,4642         1,4652 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2016 16:18 ET (21:18 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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