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MÄRKTE EUROPA/Erneuter Kurseinbruch an den Börsen - DAX unter 10.000

Von Michael Denzin

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem erneuten Kurseinbruch sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Der DAX ist gleich zur Eröffnung unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten gefallen. Lediglich Käufe an der seit über einem Jahr bestehenden Unterstützung von 3.000 Punkten im Euro-Stoxx-50-Index hätten zunächst noch höhere Verluste verhindert, heißt es im Handel.

Ausgelöst wurde der zweite starke Kursrutsch innerhalb von vier Tagen von einem neuerlichen Kurseinbruch in China: Dort wurde der Handel erneut für den gesamten Tag vorzeitig gestoppt, nachdem sich schon kurz nach Handelsbeginn Verluste von 7 Prozent aufgetürmt hatten. Mit einer aktiven Handelszeit von nur 15 Minuten war dies zugleich der kürzeste Handelstag in Chinas Börsengeschichte.

Der DAX verliert 3,7 Prozent auf 9.837 Punkte. Zuletzt lag er Mitte Oktober unter der 10.000er Marke. In den ersten vier Handelstagen des Jahres hat er damit 8,5 Prozent verloren. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 3,2 Prozent auf 3.036 Zähler. Der TecDAX bricht sogar um 4,5 Prozent ein.

Unter Druck stehen sämtlich Branchen, vor allem jene, die von Chinas Nachfrage abhängen. Der Index der Rohstoffaktien bricht um fast 6 Prozent ein, besonders sensible Minenwerte wie AngloAmerican sogar fast um 10 Prozent. Über 5,5 Prozent verlieren die Energie-Aktien, weil der Verfall der Ölpreise ungebremst weitergeht.

Aber auch die Autobranche steht mit 5 Prozent Minus unter Druck. Vor allem deutsche Autohersteller wie Daimler und BMW fallen bis zu 5,5 Prozent, da die Nachfrage nach ihren Premiumkarossen ebenfalls stark an China hängt.

Beunruhigend für die Märkte ist der Fall der chinesischen Währung, die von der Notenbank erneut niedriger gefixt wurde - bereits zum achten mal in den vergangenen acht Handelstagen. "Die Peoples Bank of China soll im Yuan interveniert haben, um einen weiteren Ausverkauf zu verhindern, aber der Yuan ist weiter schwach", sagt Michala Marcussen von der Societe Generale. Die Sorge ist groß, dass der rapide Fall des Yuan für Liquiditätsprobleme bei Chinas Unternehmen und Finanzinstituten sorgen könnte. Zugleich droht China damit einen globalen Abwertungswettkampf anzufachen.

Auch andere Krisenbarometer drohen mit Ungemach: So verliert der Dollar zum Yen weiter an Boden und die US-Futures auf den S&P-500-Index haben im elektronischen Handel ihre Unterstützung aus dem US-Geschäft vom Vorabend bei knapp über 1.970 Punkten durchbrochen. Mittlerweile notieren sie nur noch knapp unter 1.940 Punkten.

Dramatisch sieht es auch beim Ölpreis aus. Hier werden immer neue Mehrjahrestiefs ausgelotet. Der WTI-Ölpreis fiel im Tief schon auf 32,10 Dollar, Brent auf 32,16 Dollar. Das sind Abschläge von rund 4 Prozent, nachdem es am Vortag schon um etwa 6 Prozent nach unten gegangen war. Gewinner der Entwicklung sind nur das Gold und Anleihen. Die Feinunze Gold notiert fast wieder bei 1.100 Dollar, die Flucht in Sichere Häfen wie die Anleihemärkte treibt den Bund-Futures fast auf 160 Prozent. Die deutsche Zehnjahresrendite fällt von 0,509 am Mittwoch auf 0,481 Prozent.

Auch fundamental gibt es schlechte Nachrichten mit der gesenkten Wachstumsprognose der Weltbank. Das letzte Mal tat sie dies Anfang Juni 2015, bevor der Absturz an der Börse in China einsetzte. Die sich eintrübenden Aussichten der größten Schwellenländer verfinstern demnach die Aussichten der Weltwirtschaft. Die Prognose für China hat sie leicht auf 6,7 Prozent gesenkt. Das wäre die schwächste Wachstumsrate seit 1990. Dazu passen Berichte, wonach die Hedge-Fonds-Legende George Soros vor einer globalen Krise wie 2008 gewarnt haben soll.

Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung wird zwar als "leicht taubenhaft" interpretiert. Es konnte aber dennoch schon im US-Handel den Markt nicht merklich stützen. Einige Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses haben demnach ihre "beträchtliche Sorge" über die hartnäckig niedrige Inflation und den bremsenden Effekt eines starken Dollars sowie schwacher Wachstumsraten im Ausland zum Ausdruck gebracht. Deswegen soll an weitere Zinserhöhungen langsam herangegangen werden.

Nachrichten zu Einzelunternehmen gehen angesichts des erwarteten Ausverkaufs unter. Bei den Konjunkturdaten wird etwa auf die wöchentlichen Erstanträge in den USA geblickt. Angesichts der geringen Reaktion der Börsen auf die guten ADP-Arbeitsmarktdaten vom Vortag wird sich hiervon jedoch wenig erhofft. Am Freitag steht dann der offizielle Bericht für Dezember des US-Arbeitsministeriums an.

Gute Nachrichten gibt es vom britischen Einzelhändler Marks & Spencer, der mit guten Umsatzzahlen aufwartet. Die Aktien notieren daher in London 1,3 Prozent im Plus. M&S habe sich "in einem schwierigen Marktumfeld gut geschlagen", sagt ein Händler.

DEVISEN  zuletzt   +/- %  Do, 8.49 Uhr  Mi, 17.33 Uhr 
EUR/USD   1,0848   0,51%        1,0793         1,0760 
EUR/JPY   127,36   0,01%        127,34         127,61 
EUR/CHF   1,0872   0,23%        1,0847         1,0854 
USD/JPY   117,41  -0,50%        118,00         118,60 
GBP/USD   1,4594  -0,12%        1,4612         1,4625 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2016 04:23 ET (09:23 GMT)

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