DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In China bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Neujahrsfest" geschlossen. In Hongkong und Südkorea findet wegen des Feiertages "Mondneujahr" kein Börsenhandel statt.
DONNERSTAG: In China bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Neujahrsfest" geschlossen. In Hongkong und Südkorea findet wegen des Feiertages "Mondneujahr" kein Börsenhandel statt.
TAGESTHEMA
Der Unterhaltungskonzern Walt Disney hat in seinem ersten Geschäftsquartal einen Schub durch den neuen Star-Wars-Film erhalten. Der Gewinn erreichte 2,88 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 32 Prozent. Es war der höchste Gewinn in der Geschichte des Unternehmens. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 1,63 Dollar nach 1,27 Dollar im Vorjahreszeitraum. Das war mehr als Analysten Disney mit 1,45 US-Dollar zugetraut hatten. Der Umsatz kletterte auf 15,24 von 13,39 Milliarden Dollar. Hier hatten die Prognosen auf 14,76 Milliarden Dollar gelautet. Disney hatte bereits im September damit begonnen, Merchandising-Artikel für seinen Blockbuster "Star Wars: Das Erwachen der Macht" zu verkaufen. Aus Bilanzierungsgründen konnten die Erlöse aus den Spielsachen und T-Shirts erst in dem Quartal erfasst werden, in dem der Film in die Kinos kam. Mit vier Monaten Umsatz in einem Quartal freuen sich die Anleger auf eine riesige Umsatzzahl. Doch es ist nicht alles Gold bei Disney. Der Sportsender ESPN bereitet offenbar weiter Probleme. Das Kabel-TV-Geschäft, zu dem ESPN gehört, hat beim operativen Ergebnis einen Rückgang von 6 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar zu verkraften.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:01 Tesla Motors Inc, Ergebnis 4Q
22:05 Cisco Systems Inc, Ergebnis 2Q
22:05 Twitter Inc, Ergebnis 4Q
22:05 Zynga Inc, Ergebnis 4Q
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 1.843,90 -0,23% Nikkei-225 15.713,39 -2,31% Hang-Seng-Index Feiertag Kospi Feiertag Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 4.775,70 -1,17%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Wie schon am Vortag gibt es keinen unmittelbaren Auslöser für das Anhalten der Talfahrt. Zwar steigt der Yen auf ein Zweijahreshoch, was die Exportaussichten japanischer Unternehmen schmälert und die Aktienkurse in Tokio drückt, doch letztlich bewegt sich der Yen-Wechselkurs aber nur moderat. Doch scheint Anlegern jeder Anlass zum Ausstieg aus Aktien aktuell recht zu sein. Der Nikkei stürzt auf das tiefste Niveau seit 2014 und die australische Börse dreht endgültig in den Bärenmarktmodus. In Tokio belasten Sorgen über den Zustand des Bankensektors. Der Nikkei hat fast alle Gewinne abgegeben, die seit Verkündung der expansiven Geldpolitik durch die Bank of Japan im Oktober 2014 aufgelaufen waren. Anleger in Japan fürchteten in wachsendem Maße eine Belastung der Unternehmensgewinne durch eine wirtschaftliche Abkühlung in den USA und China sowie durch ein Ansteigen des Yen-Wechselkurses, heißt es. Auch die Unsicherheit über die kurzfristige US-Geldpolitik bleibe ein Störfeuer. Daher messen Marktbeobachter der Anhörung von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen große Bedeutung bei. Diese erfolgt aber erst, wenn die Börsen in Asien längst geschlossen sind. Angesichts des erneuten Ölpreiseinbruchs stehen Energie- und Rohstoffwerte unter Druck. In Japan zählen auch Bankentitel zu den schwächsten. Mitsubishi UFJ Financial Group setzen ihren Vortageseinbruch ungebremst fort und verlieren weitere 6,6 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Die Geschäftszahlen von Walt Disney haben den nachbörslichen Handel bestimmt. Trotz Rekordergebnisses sank der Kurs um 3,4 Prozent, was mit den Problemen beim Sportsender ESPN erklärt wurde. Akamai kletterten dagegen um 16,8 Prozent. Onlinedienstleister übertraf die Marktprognosen in der vierten Periode. Gut kam auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufs an. SolarCity wusste zwar ebenfalls im Schlussquartal positiv zu überraschen, allerdings verschreckte der Anbieter regenerativer Energien mit einem schwachen Ausblick. Der Kurs brach um 33,4 Prozent ein. Panera Bread kletterten nach überzeugenden Geschäftszahlen um 3,4 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.014,38 -0,08 -12,67 S&P-500 1.852,21 -0,07 -1,23 Nasdaq-Comp. 4.268,76 -0,35 -14,99 Nasdaq-100 3.947,80 -0,32 -12,87 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,17 Mrd 1,35 Mrd Gewinner 966 646 Verlierer 2.189 2.524 Unverändert 50 38
Knapp behauptet - Nach den wilden Turbulenzen der jüngsten Zeit ist am Dienstag zwar etwas mehr Ruhe an die Wall Street eingekehrt. Der Handel verlief aber dennoch recht zappelig, indem die Indizes zwischen kleinen Gewinnen und Verlusten hin und her schwankten. Damit schnitt der Markt erheblich besser ab als etwa in Tokio, wo der Leitindex 5 Prozent absackte. Auch in Europa fuhren die Kurse deutlicher talwärts. An den internationalen Finanzmärkten wachsen indes weiter die Zweifel am Wachstum der Weltwirtschaft, geschürt vom Verfall der Ölpreise. Während Rohstoff- und Pharmawerte zulegten, wurden Energiewerte wieder verkauft. Bankentitel erholten sich leicht. Getränkehersteller Coca-Cola hat im vierten Quartal mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Die Aktie zeigte sich 1,5 Prozent höher. Die Anleger seien aber zögerlich auch bei Unternehmen mit guten Zahlen, hieß es. Dies zeigte sich bei der Schnellrestaurantkette Wendy's, die überraschend gut abgeschnitten hat. Dennoch sank der Kurs um 4,3 Prozent. Die Viacom-Aktie sauste 21 Prozent nach unten. Der Medienkonzern schwächelte im vergangenen Quartal bei Umsatz und Gewinn und blieb hinter den Erwartungen zurück.
TREASURYS
Staatsanleihen waren nach der jüngsten Rally nur mäßig gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen verharrte bei 1,74 Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf auf ein Zwölfmonatstief gefallen war.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.50 Uhr EUR/USD 1,1292 +0,0% 1,1288 1,1184 EUR/JPY 129,58 -0,3% 129,94 128,95 USD/JPY 114,74 -0,3% 115,12 115,34 USD/KRW 1196,77 -0,2% 1199,60 1206,70 USD/CNY 6,5739 0% 6,5739 6,5739 USD/CNH 6,5512 -0,2% 6,5653 6,5751 USD/HKD 7,7924 -0,0% 7,7948 7,7919 AUD/USD 0,7076 +0,0% 0,7074 0,7047
Am Devisenmarkt machte sich die Risikoscheu der Anleger bemerkbar. Der Dollar gab sowohl zum Euro als auch zum Yen deutlich nach. Für einen Euro wurden zwischenzeitlich sogar über 1,13 Dollar gezahlt, später fiel der Euro wieder unter die Marke. Ihr Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung am Vormittag bei 1,1162 Dollar erreicht. Der Greenback wiederum sank auf 115,03 Yen von 115,74 Yen im Tageshoch. Hier schlugen auch die Erwartungen einer Abkehr der US-Notenbank von ihrer Straffungspolitik durch. Am Mittwoch wird Fed-Präsidentin Janet Yellen dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses über die Geldpolitik Rede und Antwort stehen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) +/- % +/- USD Vortag (Schluss) WTI/Nymex 28,47 27,94 1,90 0,53 27,94 Brent/ICE 30,91 30,32 1,95 0,59 34,73
Die Ölpreise sanken abermals, eine Erholung scheint nicht in Sicht. Viele Marktteilnehmer hielten sich wohl auch deshalb zurück, weil am Mittwoch das US-Energieministerium Daten zu seinen Ölvorräten veröffentlichen wird. Die Internationale Energieagentur schlug am Dienstag schon einmal Alarm: das Überangebot nehme aktuell zu - in einer Zeit, da es üblicherweise sinke. Die Preise könnten noch weiter fallen, warnt die Organisation. Das Barrel WTI fiel um 5,9 Prozent auf 27,94 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.190,95 1.188,90 +0,2% +2,05 Silber (Spot) 15,22 15,24 -0,1% -0,02 Platin (Spot) 928,09 933,75 -0,6% -5,66 Kupfer-Future 2,04 2,04 -0,2% -0,00
Gold war als "sicherer Hafen" nicht mehr so gesucht wie in jüngster Zeit. Der Preis für die Feinunze legte um 0,1 Prozent zu auf 1.191 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
ERDBEBEN CHILE
Ein Erdbeben der Stärke 6,3 hat den Norden Chiles erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag knapp 330 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile in einer Tiefe von 31,5 Kilometern. Berichte über größere Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor.
US-INNENPOLITIK
US-Präsident Barack Obama hat den letzten Haushaltsentwurf seiner Amtszeit vorgestellt, der den Schwerpunkt auf Investitionen in die marode Infrastruktur, die Stärkung der Cybersicherheit und den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) legt. Der präsentierte Budgetplan hat allerdings keine Chance auf Umsetzung, da die oppositionellen Republikaner sowohl den Senat als auch das Repräsentantenhaus kontrollieren.
US-VORWAHLEN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 10, 2016 01:57 ET (06:57 GMT)
Der Unmut in den USA über das Establishment in Washington hat sich bei der zweiten Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire Bahn gebrochen: Bei den Republikanern siegte der rechtspopulistische Geschäftsmann Donald Trump, bei den Demokraten der linke Senator Bernie Sanders. Beide Präsidentschaftsbewerber geben sich als Außenseiter, die es mit den politischen und wirtschaftlichen Eliten aufnehmen wollen.
Die US-Bundespolizei FBI hat indes Ermittlungen wegen der E-Mail-Nutzung der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton während ihrer Zeit als Außenministerin bestätigt.
KLIMAPOLITIK USA
Der Oberste Gerichtshof der USA hat den ambitionierten Klimaschutzplan von Präsident Barack Obama auf Eis gelegt. Der Supreme Court blockierte die Umsetzung von Vorgaben für den CO2-Ausstoß von Kraftwerken, bis Klagen einer Reihe von republikanisch regierten Bundesstaaten und Industrieverbänden gegen Obamas "Clean Power Plan" endgültig entschieden sind. Das Weiße Haus gab sich dennoch zuversichtlich.
FORTIS/ITC
Der kanadische Energieversorger Fortis verstärkt sich in den USA mit einer Milliardenübernahme. Das Unternehmen kauft den Stromnetzbetreiber ITC Holdings für rund 6,9 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien.
MONSANTO
Der Agrarkonzern hat seinen Streit mit der US-Wertpapieraufsicht SEC über die richtige Bilanzierung eines Rabattprogramms beigelegt. Im Gegenzug erklärten sich die Amerikaner bereit, eine Strafe von 80 Millionen US-Dollar zu zahlen. Monsanto hatte ab 2009 mit dem Rabattprogramm das Unkrautbekämpfungsmittel Roundup in den Markt drücken wollen.
DAIMLER
ruft wegen möglicherweise defekter Airbag-Modelle in den USA rund 840.000 Fahrzeuge zurück.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 10, 2016 01:57 ET (06:57 GMT)
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