PARIS (dpa-AFX) - Eine starke Nachfrage nach Luxus-Make-Up und
-Parfüm hat das Wachstum beim Kosmetikriesen L'Oreal
Konzernweit stieg der Umsatz 2015 um 12 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro, wie L'Oreal am Donnerstagabend nach Börsenschluss mitteilte. Rückenwind erhielt der Konzern von den Währungen. Der operative Gewinn legte im Gesamtjahr um 13 Prozent auf 4,39 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente L'Oreal mit 3,3 Milliarden Euro allerdings fast ein Drittel weniger als im Vorjahr.
2014 hatte L'Oreal einen Sondererlös von über zwei Milliarden Euro durch den Anteilsverkauf der Hautpflegemarke Galderma gehabt. Auf vergleichbarer Basis legte der Gewinn um rund 12 Prozent zu. Die Aktionäre sollen daher mit 3,10 Euro je Aktie auch eine um fast 15 Prozent höhere Dividende als im Vorjahr erhalten.
An der Börse ging es für die L'Oreal-Papiere am Freitag um gute
zwei Prozent nach oben. Analysten wie Andrew Wood von Bernstein
Research zeigten sich beeindruckt von dem starken vierten Quartal,
das die höchsten Wachstumsraten im ganzen Jahr aufweise. Eine der
größten positiven Überraschungen sei für ihn das starke Abschneiden
von L'Oreal in Nordamerika gewesen, sagte Jeff Stent von Exane BNP
Paribas. Konkurrent Unilever
Für L'Oreal lief es vor allem mit hochpreisiger Kosmetik gut. Für Verbraucher, die sich gerne einen Luxus leisten wollen, sei die entsprechende Kosmetik erschwinglicher als andere Luxusprodukte, sagte Agon. Das mache das Segment, zu dem Marken wie Yves Saint Laurent, Lancome oder Giorgio Armani gehören, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten widerstandsfähig. Auch bei Frisörprodukten (Keratase, Redken) und Apothekenkosmetik (Vichy, La Roche-Posay) nahm der Konzern Fahrt auf.
Allerdings blieb gerade das Hauptgeschäft mit eher günstigen Marken wie Garnier, Maybelline New York oder L'Oreal Paris, die man in jeder Drogerie kaufen kann, hinter den Erwartungen zurück. Die Konkurrenz lokaler Wettbewerber, die mitunter auch einen Tick schneller neue Trends erkannten, macht den Franzosen das Leben schwer. Hinzu kommt die Marktmacht der Händler in vielen westeuropäischen Märkten.
Ein weiterer Wermutstropfen war die rückläufige Entwicklung der 2006 übernommenen britischen Kette The Body Shop. Das Jahr habe für The Body Shop noch relativ gut angefangen und man habe auch viel gemacht mit neu gestalteten Läden und neuen Designs, sagte Agon. Bislang habe sich dies aber noch nicht ausgezahlt. Er gehe dennoch davon aus, dass die Marke 2016 wieder bessere Geschäfte mache./she/men/stb
ISIN FR0000120321
AXC0083 2016-02-12/12:04