Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen treten am Donnerstag im frühen Handel auf der Stelle. Vorbörslich hatten Händler überwiegend noch mit Kursgewinnen gerechnet und das mit einer abnehmenden Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen in den USA begründet. Der DAX gibt um 0,2 Prozent auf 9.362 Punkte nach und der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 2.892 Punkte. Auch die Ölpreise bremsen die Kauflaune, denn sie haben Kursgewinne aus dem asiatischen Handel größtenteils wieder abgegeben.
Der Nestle-Kurs leidet stark darunter, dass der Nahrungsmittelkonzern beim Wachstumsziel für 2016 vorsichtiger geworden ist. Die Schweizer wollen aus eigener Kraft in diesem Jahr beim Umsatz nur noch so stark wachsen wie 2015. Die Aktie büßt 4 Prozent ein und belastet auch den Schweizer Leitindex SMI, der um 1 Prozent nachgibt. Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 210 Milliarden Euro ist Nestle soviel wert wie die drei DAX-Schwergewichte Allianz, Siemens und Bayer zusammen.
Die Deutsche Börse hat die Dividende auf 2,25 Euro je Aktie erhöht und somit etwas stärker als erwartet. Angesichts der verbreiteten Unsicherheit über die Ausschüttungen von Unternehmen sorgt das für Käufe der Aktie, die um 3 Prozent zulegt. Die LBBW hat die Aktie von "Halten" auf "Kaufen" erhöht. Die Dividendenerhöhung sei eine positive Überraschung und die Aktie weise nach dem Kursrückgang der vergangenen Wochen wieder deutliches Kurspotenzial auf, heißt es.
Air France-KLM fliegen nach starken Zahlen
Gute Ergebnisse von Air France-KLM lassen den Aktienkurs um 7,6 Prozent anziehen. In ihrem Kondensstreifen legen auch Lufthansa um 1,7 Prozent zu. Die französisch-niederländische Airline ist dank Einsparungen und niedriger Kerosinpreise wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Gewinn erreichte im vergangenen Jahr 816 Millionen Euro
Klarere Verlierer sind bislang die Rohstoffaktien. Deren Index rutscht um 2,8 Prozent ab, weil die Rohstoffpreise auf breiter Front nachgeben. Thyssenkrupp und Salzgitter verlieren jeweils 2,5 Prozent, Arcelor 4,9 und Anglo American 5,2 Prozent. Im Ölsektor geben OMV um knapp 2 Prozent nach. Das Unternehmen schreibt wegen des Ölpreisverfalls Verluste und kürzt die Dividende.
Die Kurse der beiden britischen Pharmariesen Astrazeneca und Glaxosmithkline verlieren 1,7 bzw. 3,2 Prozent, was jedoch Dividendenabschlägen geschuldet ist. Gleiches gilt für Royal Dutch Shell, die 2,4 Prozent niedriger handeln.
Bei den deutschen Nebenwerten verteuern sich Norma um 2,8 Prozent, nachdem der französische Broker Exane die Aktie von "Neutral" auf "Outperform" erhöht hat. Takkt verteuern sich um 6,5 Prozent. Der B2B-Versandhändler hat die Dividende und die Ausschüttungsquote erhöht.
Am Devisenmarkt tut sich beim Euro wenig, er wertet zum US-Dollar leicht auf und kostet 1,1135 Dollar. Am Anleihemarkt setzt sich die Stagnation auf hohem Niveau fort, Bundesanleihen behaupten sich am Morgen gut. Der Preis für die Feinunze Gold hat sich zwischen 1.200 und 1.225 Dollar eingependelt.
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.14 Uhr Mi, 17.38 Uhr EUR/USD 1,1131 -0,07% 1,1139 1,1142 EUR/JPY 126,62 -0,25% 126,93 127,31 EUR/CHF 1,1039 -0,03% 1,1043 1,1058 GBP/EUR 1,2840 0,15% 1,2821 1,2866 USD/JPY 113,74 -0,22% 113,99 114,31 GBP/USD 1,4293 0,09% 1,4280 1,4334 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,24 30,66 1,89 0,58 Brent/ICE 34,44 34,50 -0,17 -0,06 METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.207,06 1.209,25 -0,2% -2,20 Silber (Spot) 15,26 15,29 -0,2% -0,03 Platin (Spot) 941,15 942,80 -0,2% -1,65 Kupfer-Future 2,06 2,08 -0,8% -0,02
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February 18, 2016 04:07 ET (09:07 GMT)
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