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dpa-AFX
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Börse Frankfurt-News: Es bleibt holprig (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 7. März 2016. Nach der Entspannung an den Aktienmärkten sehen technisch orientierte Analysten erst mit der Überwindung weiterer Hürden zusätzliches Aufwärtspotenzial beim DAX. Kurzfristig bestehen Abwärtsrisiken.

Knapp 3,5 Prozent hat der deutsche Aktienindex in der vergangenen Woche gutgemacht und ging mit 9.824 Punkten am Freitag aus dem Handel. Einen Anteil an der nachlassenden Risikoaversion hat nach Ansicht von Markus Reinwand die Reduzierung negativer Konjunkturüberraschungen in den USA. "Für Erleichterung sorgte insbesondere der Anstieg des US-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf 49,5 Punkte", spezifiziert der Analyst der Helaba. Auch die immer noch mehrheitlich schwachen Wirtschaftszahlen aus dem Euroraum hätten vermutlich den Zenit erreicht.

Entgegen mancher Befürchtungen falle zudem die noch laufende Berichtssaison recht ordentlich aus. "Zum derzeitigen Zeitpunkt liegen die Nettoergebnisse dies- und jenseits des Atlantiks leicht über den Erwartungen." Zwar überwögen bei den Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate die Herabsetzungen bisheriger Prognosen, das Ausmaß bezeichnet Reinwand insgesamt indes als überschaubar.

Ausgang offen

Die Erwartung weiterer Schritte von Seiten der Europäischen Zentralbank trugen zur Stabilisierung der Börsen bei. "Die Märkte jedenfalls wetten darauf, dass es die EZB diesmal nicht bei einer kleinen Absenkung des Einlagenzinses belassen kann, sondern angesichts der massiven Verfehlung des selbstgesteckten Inflationsziels weitergehende Maßnahmen umsetzen muss", meint Chris-Oliver Schickentanz. Für den Commerzbank-Analysten wären eine Absenkung der Einlagenzinsen von minus 0,3 auf minus 0,5 Prozent samt der Möglichkeit einer Staffelung sowie die viel diskutierte Ausweitung der Anleihen-Käufe kein Garant für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung an den Aktienbörsen. Dazu brauche es die Bestätigung, dass die aktuelle Wachstumsdelle der Weltwirtschaft nicht zu einem ausgewachsenen Abschwung wird. Diese lasse aber voraussichtlich noch einige Wochen, wenn nicht gar Monate auf sich warten. "Von daher wird uns das volatile Auf und Ab wohl zunächst weiter begleiten."

Nationale Politik mischt mit

Nicht zu unterschätzen sind nach Auffassung von Claudia Windt die anstehenden politischen Ereignisse, die gewisse Risiken für den Euroraum darstellten. Zunächst berieten die europäischen Staats- und Regierungschefs abermals über eine Lösung der Flüchtlingskrise und in Deutschland stünden in zwei Wochen wichtige Landtagswahlen an. "Auch Griechenland steht wieder im Fokus", erinnert die Helaba-Analystin. Schäuble habe angemahnt, dass Athen trotz Flüchtlingsthematik wichtige Reformen nicht verschleppen dürfe. Politische Börsen haben kurze Beine, sagt eine alte Börsenweisheit. "Wie kurz diese Beine tatsächlich sind, wird sich zeigen."

Aus technischer Perspektive scheint dem DAX nach den starken Gewinnen von zwischenzeitlich über 800 Punkten nun die Puste auszugehen, wie Karen Szola meint. Die erschöpfte Indikatoren-Lage mache sich bemerkbar. Auch befinde sich auf dem aktuell erreichten Niveau ein weiterer heftiger Widerstandsbereich, der sich um 9.800 Punkte aufbäume.

Erst ein signifikanter Ausbruch über dieses Widerstandsbündel, so wie er im Oktober 2015 erfolgte, würde zu einer Fortsetzung der Erholung führen und damit die Bodenbildung der vergangenen Monate bestätigen. "Solange dem DAX der Ausbruch verwehrt bleibt, ist die übergeordnete Tendenz weiter seitwärts in den alt bekannten Grenzen zwischen 8.900 bzw. 9.000 und 9.800 Punkten", urteilt die technische Analystin von Euro am Sonntag und Börse Online. "Im Erfolgsfall kann es weiter gen Norden zu den nächsten Widerständen um 10.000, 10.200, 10.380 bzw. 10.400 Punkte und zur nächsten Kurslücke mit einer unteren Kante um 10.485 Punkte gehen."

Übergeordnet unterliege das deutsche Aktienbarometer dem Abwärtstrend, der sich nach dem Allzeithoch vom April vergangenen Jahres entwickelt habe. "Demnach hellen sich definitiv die Aussichten wieder auf, wenn diese Trendlinie um 10.500 Punkte zusammen mit der 200-Tage-Linie, aktuell bei 10.496 Punkten, nachhaltig nach oben überwunden werden." Käme es auf der Unterseite zu einem signifikanten Durchbruch der Haltezone zwischen 9.000 bzw. 8.900 Punkten, lägen erst wieder um 8.500 bzw. 8.400 und darunter um 8.100 bzw. 8.000 Punkten komfortable Unterstützungen.

Ruhe vor dem Zinsentscheid

Für Gregor Bauer hängt das deutsche Aktienbarometer im Widerstandsbereich zwischen 9.800 und 10.150 Punkten fest. "Bislang sind Investoren nicht bereit, auf den aktuellen Niveaus in Aktien einzusteigen", beobachtet der unabhängige technische Analyst. Börsianer warteten vermutlich auf den anstehenden Zinsentscheid. "Selbst als am Freitag positive Konjunkturdaten vom US-Arbeitsmarkt eintrafen, beflügelte das die Kurse nicht."

Bauer rät Anlegern weiterhin zur Vorsicht, denn die Gefahr eines Abpralls sei immer noch recht hoch. Einen DAX-Fall unter etwa 9.690 Punkte könnten Investoren zum Short-Einstieg nutzen. Als Kursziel sieht Bauer in diesem Fall den Bereich um 9.150 Punkte.

Trendwende möglich

Nach dem historischen Fehlstart erholte sich der DAX zuletzt ähnlich dynamisch und kletterte seit dem Jahrestief bei 8.700 Punkten um ungefähr 1.100 Zähler. Kurz unter der 10.000er Marke steht der deutsche Aktienmarkt nach Meinung von Franz-Georg Wenner vor einer Weichenstellung. In den Blickpunkt rückt der Hochpunkt von Ende Januar bei rund 9.900 Punkten. "Kommt es auch darüber noch zu Anschlusskäufen, wäre die seit der ersten Februarhälfte laufende Erholung nicht mehr als Bärenmarktrally einzuordnen", denkt der Betreiber von chartanalysen-online.de. Schon jetzt zeige der Tageschart ausgehend vom Jahrestief eine kleine Serie von steigenden Tiefpunkten, was sich als Sprungbrett für einen nachhaltigen Umschwung nach Norden erweisen könne.

Kurzfristig rechnet Wenner aber zunächst mit einer gesunden Atempause. "Mit 5 Prozent Differenz zur 21-Tage-Linie liegt eine überhitzte Markttechnik vor." Art und Umfang der zu erwartenden Gewinnmitnahmen würden wichtige Hinweise dazu liefern, wie nachhaltig die jüngste Aufwärtsbewegung wirklich sei. "Im Idealfall bestätigt und stabilisiert sich der Markt bereits an der ersten Unterstützung bei 9.600 Punkten." Reiche die Nachfrage nicht aus, geht Wenner von einem Test des Monatsmittelwertes bei 9.340 Zählern aus. Erst darunter steige die Wahrscheinlichkeit einer größeren Korrektur mit Ziel Jahrestief signifikant an. "Solange aber größere Schwächesignale ausbleiben, rücken allmählich die nächsten Ziele auf der Oberseite bei 10.100 Punkten sowie die fallende 200-Tage-Linie bei 10.500 Zählern ins Visier."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Dienstag, 8. März

8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Januar. Die deutsche Industrie befindet sich laut HSBC derzeit im Griff der schlechteren Konjunkturlage der Weltwirtschaft. Die trüberen Exportperspektiven für die Industrie sowie die mit den innereuropäischen Problemen verbundenen Unsicherheiten würden wohl auch im Januar zu einer schwächeren Handelsbilanz, geringeren Auftragseingängen und einer lediglich um 0,2 Prozent höheren Industrieproduktion im Vergleich zum Vormonat führen. Diese Belastungsfaktoren sollten zudem größere Zuwächse der französischen und britischen Industrieproduktion im Berichtsmonat verhindert haben.

Donnerstag, 10. März

14.30 Uhr. Euroraum: EZB Ratssitzung. Was Mario Draghi als zusätzliche geldpolitische Lockerungsmaßnahme aus seinem Hut zaubern wird, hängt nach Ansicht der HSBC von der Inflationsrate im Euroraum ab. Die Schätzung der EZB liege für das laufende Jahr um 0,4 Prozent, während die Analysten der Großbank mit 0,2 Prozent von einem deutlich niedrigeren Wert ausgingen. Im Zusammenspiel mit den zwischenzeitlich gestiegenen Risiken durch die schwächere Weltwirtschaft seien weitere expansive Maßnahmen so gut wie sicher.

Mit einer Ausweitung des Anleihe-Kaufprogramms rechnen die HSBC-Analysten aufgrund der technischen Restriktionen in Bezug auf die kauffähigen Werte allerdings nicht. Dragi könne diese Einschränkungen aber aufweichen, etwa indem die Limits der Anleihen ohne Collective Action Clauses oder die Renditeuntergrenzen heraufgesetzt würden. Damit würde der Weg für eine künftige Ausdehnung des Programms freigemacht. Den Kapitalschlüssel, dessen Änderung größeren Freiraum zur Ausdehnung der Anleihekäufe ermöglicht, hält die HSBC gegenwärtig für unantastbar.

Von: Iris Merker
© 7. März 2016, Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0070 2016-03-07/10:21

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