Von Hans Bentzien
FRANKFURT/LUXEMBURG (Dow Jones)--Der Inflationsdruck im Euroraum ist April schwächer als erwartet gewesen. Nach einer Vorabschätzung von Eurostat lagen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten prognostiziert, dass im April wie schon im Vormonat März Nullinflation herrschen würde.
Allerdings hatten unerwartet schwache Preisdaten aus Deutschland und Spanien schon auf eine entsprechende Entwicklung in Europa hingedeutet. Auch für die Europäische Zentralbank (EZB) dürften die Daten prinzipiell nicht überraschend kommen. EZB-Präsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche gesagt, die Inflation könnte in den nächsten Monaten erneut negative Werte annehmen.
Die Kerninflationsrate (ohne Preise von Energierzeugnissen, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) ging auf 0,8 Prozent zurück. Erwartet worden waren 0,9 Prozent Kerninflation. Im Vormonat hatte diese Rate bei 1,0 Prozent gelegen.
Gedrückt wurde die Teuerung vor allem von den Dienstleistungspreisen, die nur noch um 1,0 (Vormonat: 1,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Die Teuerung bei Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak betrug unverändert 0,8 Prozent, während die Energiepreise auf Jahressicht um 8,6 (8,7) Prozent sanken.
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April 29, 2016 05:00 ET (09:00 GMT)
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