NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch mit der Aussicht auf sinkende US-Ölreserven knapp unter die Marke von 50 US-Dollar gestiegen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 49,21 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 52 Cent auf 49,14 Dollar. Zeitweise erreichte der US-Preis bei 49,45 Dollar den höchsten Stand seit sieben Monaten.
Die Marke von 50 Dollar, die in diesem Jahr noch nicht überschritten wurde, rückt mit den neuerlichen Preisaufschlägen trotz eines stärkeren Dollars in Reichweite. Am Markt wurden die steigenden Ölpreise mit neuen Lagerdaten aus den USA begründet. Am Dienstagabend hatte das private American Petroleum Institut (API) einen kräftigen Vorratsabbau gemeldet.
Bei den offiziellen Daten der US-Regierung, die am Nachmittag veröffentlicht werden, erwartet der Markt einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 1,7 Millionen Barrel. Rohstoffexperten der Commerzbank sprachen von einer Angebotsverknappung im Mittleren Westen der USA und von "beträchtlichen Produktionsausfällen" in Kanada durch verheerende Waldbrände in der ölreichen Provinz Alberta.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist hingegen zuletzt etwas gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 44,02 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren fünf Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl/zb
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