Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Wachstumssorgen haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt unter Druck gesetzt. Ein besser als erwartet ausgefallener US-ISM-Service-Index und ein über den Prognosen liegender Auftragseingang für die US-Industrie stützten nur kurz, zumal ein privater US-Arbeitsmarktbericht enttäuschend ausgefallen war. Der DAX verlor 1 Prozent auf 9.828 Punkte.
Im Blick stand der Rückzug der US-Börse Intercontinental Exchange (ICE) aus dem Bieterrennen um die London Stock Exchange (LSE). Die ICE begründete den Schritt damit, dass nach Prüfung der vorliegenden Informationen kein potenzieller Nutzen eines strategischen Zusammenschlusses festgestellt werden konnte. Deshalb habe man aktuell nicht die Absicht, eine Offerte für die LSE zu unterbreiten.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Deutsche Börse wie geplant mit der LSE fusionieren kann. Viele Beobachter waren von einem Bieterkampf um die Londoner ausgegangen, der den Preis für die LSE vermutlich nach oben getrieben hätte. Die Aktie der Deutschen Börse reagierte mit einem Freudensprung und legte um 5,8 Prozent zu. Das ICE-Papier legte an der Wall Street ebenfalls kräftig zu, während die LSE-Aktie um 4,2 Prozent nachgab.
Siemens mit starken Zahlen
Bei den Einzelaktien machte die Berichtssaison die Kurse. Von guten Zahlen sprachen Händler bei Siemens. Das für den Technologiekonzern maßgebliche Ergebnis des industriellen Geschäfts stieg deutlich stärker als erwartet, wofür vor allem bessere Geschäfte mit Öl und Gas sowie mit Wind- und erneuerbarer Energie verantwortlich waren. Die Aktie stieg gegen den Trend um 1,4 Prozent.
Heidelbergcement gewannen ebenfalls 1,4 Prozent. Die WGZ Bank hob vor allem die gute Entwicklung beim operativen Ergebnis hervor. Auch sei die Nettoverschuldung gesenkt worden. Die Aktie der Deutsche Telekom gab dagegen um 2,1 Prozent nach. Die DZ Bank sprach zwar von insgesamt soliden Quartalszahlen, erneut habe aber vor allem das US-Geschäft das Ergebnis angetrieben. In Deutschland seien die Mobilfunktrends dagegen schwächer ausgefallen als zuletzt.
Bei Beiersdorf sprach Bernstein von einem überraschend schwachen Abschneiden des Tesa-Geschäftes. Beiersdorf verloren 1,7 Prozent.
Dialog senkt Umsatzprognose - Aktie bricht ein
Der Halbleiterkonzern und Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor bekommt die schwächelnde Nachfrage nach Smartphones zu spüren. Daher hat der TecDAX-Konzern den Ausblick nach unten genommen. Dialog verloren 8,6 Prozent.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 102,9 (Vortag: 129,5) Millionen Aktien im Wert von rund 3,60 (Vortag: 3,89) Milliarden Euro. Es gab 3 Kursgewinner und 27 -verlierer.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 9.828,25 -0,99% -8,51% DAX-Future 9.841,00 -1,16% -8,29% XDAX 9.829,53 -1,13% -8,14% MDAX 19.921,21 -0,62% -4,11% TecDAX 1.598,82 -1,03% -12,67% SDAX 8.654,71 -0,18% -4,88% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 162,91 1
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2016 11:51 ET (15:51 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.