(neu: Gewerkschaft, Analyst, Aktienkurs und mehr Details)
MANNHEIM (dpa-AFX) - Der kriselnde Konzern Bilfinger
Das Segment ist ein Herzstück des Traditionskonzerns. Übrig bleiben nach Veräußerung noch die Industriedienstleistungen. Das Geschäft rund um Kraftwerke steht ebenfalls seit längerem im Schaufenster. Doch die Käufersuche war schwierig. Bilfinger setzt hier deshalb verstärkt auf Teilverkäufe. Dafür wird das Geschäft erneut umgebaut. In diesem Zusammenhang fallen Wertberichtigungen und Umbaukosten jeweils im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich an.
GEWERKSCHAFT: BILFINGER WIRFT TAFELSILBER AUF DEN MARKT
Manche Analysten hatten einen Verkauf der zentralen Sparte zuvor mit einer Zerschlagung Bilfingers gleichgesetzt. Nach Konzernangaben hatte es mehrere Interessenten gegeben.
Die Gewerkschaft IG Bau zeigte kein Verständnis für den Schritt. Ein Sprecher kritisierte, Bilfinger werfe sein "Tafelsilber" auf den Markt, und für die Mitarbeiter bleibe es eine Zitterpartie.
AKTIENKURS LEGT KRÄFTIG ZU
Am Finanzmarkt kam der Verkauf unterdessen gut an: Der Kurs der Aktie kletterte um mehr als vier Prozent. Die schweizerische Großbank UBS sieht den Verkauf der Sparte unterdessen als eher neutral für die Aktien des Konzerns. Der für die Sparte angesetzte Wert liege auf dem Niveau seiner Berechnungen, schrieb Analyst Gregor Kuglitsch in einer ersten Reaktion. Leicht negativ sei, dass das Geschäft rund um Kraftwerke noch nicht veräußert worden sei.
Das Unternehmen steckt seit Jahren in der Krise. 2015 hatte der Konzern einen Rekordverlust von fast einer halben Milliarde Euro verbucht. Der Chefsessel war in den vergangenen zwei Jahren ein Schleudersitz. Bisher hatte der Konzern noch rund 56 000 Mitarbeiter. Salzmann kündigte einen weiteren Stellenabbau an, allerdings ohne Einzelheiten zu nennen.
ZAHLREICHE CHEFWECHSEL
Die Sparte Bau- und Immobilienservices setzte 2015 mit rund 20 000 Mitarbeitern 2,9 Milliarden Euro um. Dazu zählte damals allerdings noch der Bereich Wassertechnologie, der inzwischen verkauft wurde.
Der Konzern kommt seit Jahren nicht zur Ruhe, was sich vor allem
in den häufigen Chefwechseln zeigt: Viele Hoffnungen hatten auf
Hessens Ex-Ministerpräsident Roland Koch geruht, der 2011
Vorstandschef wurde. Doch wegen schlechter Zahlen musste er 2014
gehen. Sein Vorgänger und Nachfolger Herbert Bodner hatte als
Interimschef nur einen Kurzauftritt. Dann kam Per Utnegaard - und
ging nach noch nicht einmal einem Jahr wieder. Nach ihm war
Finanzvorstand Salzmann übergangsweise am Ruder. Noch in diesem Jahr
soll der bisherige Linde
ISIN DE0008467416 DE0005909006 DE0006483001
AXC0231 2016-06-02/17:56