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KONJUNKTUR IM BLICK/EZB hält still und hebt Prognosen an

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte seine Geldpolitik bei der Sitzung am 2. Juni in Wien unverändert lassen. Beobachter erwarten keine neuen Lockerungsmaßnahmen, weil erstens noch gar nicht alle im März beschlossenen Maßnahmen umgesetzt sind und zweitens die EZB-Stabsprojektionen ein etwas freundlicheres Wachstums- und Inflationsbild zeigen werden.

Auch sonst ist in der Woche viel los: Die Palette der Konjunkturdaten reicht von den deutschen und europäischen Verbraucherpreisen über den deutschen Arbeitsmarkt bis zum ISM-Index der US-Industrie, dem Beige Book und dem US-Arbeitsmarktbericht. Außerdem diskutiert die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) über ihre Förderpolitik.

EZB-Rat lässt Geldpolitik unverändert 
 

Für den EZB-Rat dürfte es die zweite Sitzung hintereinander werden, in der er den Märkten weder den Beschluss noch die Planung irgendwelcher zusätzlichen Lockerungsmaßnahmen melden kann. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, dass EZB-Präsident Mario Draghi mit seiner am Donnerstag um 14.30 (Zinsentscheidung: 13.45) Uhr beginnenden Pressekonferenz für einen festeren Euro sorgen wird.

Es geht schon damit los, dass der volkswirtschaftliche Stab der EZB höchstwahrscheinlich seine Prognosen für Wachstum und Inflation anheben wird. Zuletzt hat die EZB eine - nicht weit in der Zukunft liegende - Wachstumsprognose im März 2014 angehoben. Bei einer Inflationsprognose passierte ihr das zum letzten Mal im September 2013.

Getrübt wird dieser feierliche Augenblick schon jetzt von der Erkenntnis, dass sich die EZB über einen ölpreisbedingten Anstieg der Gesamtinflation voraussichtlich nicht genauso freuen kann, wie sie sich über einen ölpreisbedingten Rückgang ärgert. Tatsächlich hat der Ölpreis seit dem Stichtag der vorigen Projektionen Mitte Februar um 8 US-Dollar je Barrel angezogen, was zu einer höheren Inflationsprognose für 2016 führen dürfte.

Kerninflation trotz Ölpreisanstieg niedriger als von EZB im März erwartet 
 

Zugleich aber hat sich die Inflation unter Aussparung von Nahrungsmittel- und Energiepreisen noch schwächer als im März erwartet entwickelt. Sie liegt hartnäckig unter 1 Prozent. Und die von der EZB besonders beachteten Inflationserwartungen in fünf Jahren für die darauf folgenden fünf Jahre liegen bei 1,5 Prozent - gerade mal 0,1 Punkt höher als im März.

Die Wachstumsprognose für 2016 dürfte der EZB-Stab anheben, weil das nach den unerwartet starken Zahlen für das erste Quartal nicht zu vermeiden ist. Gleichwohl wird sich EZB-Chef Draghi hüten, diese Prognosen allzu enthusiastisch zu kommentieren, denn das würde dem Euro Auftrieb geben.

Volkswirte erwarten aber, dass der EZB-Präsident die Geldpolitik als "wirksam" bezeichnen und klarstellen wird, dass die Zentralbank für den Fall der Fälle über weitere Munition verfügt, um zu reagieren. Details dürfte Draghi jedoch keine nennen.

Stattdessen wird er vermutlich darauf hinweisen, dass ein Teil der im März beschlossenen Maßnahmen noch gar nicht umgesetzt ist. Dabei handelt es sich um den Ankauf von Unternehmensanleihen, für den Draghi einen Starttermin nennen könnte, und um die zweite Serie langfristiger, gezielter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO II), deren erstes am 24. Juni zugeteilt wird.

EZB-Rat dürfte wieder griechische Staatsanleihen als Repo-Sicherheit akzeptieren 
 

Beobachter erwarten außerdem, dass der EZB-Rat wieder die Ausnahmeregelung für griechische Staatsanleihen und andere, vom Staat garantierte Papiere in Kraft setzen wird, nachdem Griechenland die erste Prüfrunde seines neuen Anpassungsprogramms absolviert hat. Dieser "Waiver" würde es der EZB gestatten, solche Papiere wieder als Sicherheit in Refinanzierungsgeschäften zu akzeptieren. Er wäre auch eine notwendige Bedingung für die Einbeziehung griechischer Papiere in das Wertpapierankaufprogramm.

Deutsche und Eurozone-Inflation dürften leicht zulegen 
 

Ein kurzer Überblick über die Konjunkturdaten der Woche: Am Montag (14.00 Uhr) veröffentlicht das Statistische Bundesamt vorläufige Verbraucherpreisdaten für Deutschland. Erwartet wird - ebenso wie für die Eurozone (Dienstag, 11.00 Uhr) - ein leichter Inflationsanstieg.

Der deutsche Arbeitsmarktbericht (Dienstag, 9.55 Uhr) dürfte einen abermaligen, wenn auch nur noch leichten Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl zu Tage fördern und der Geldmengenbericht der EZB (Dienstag, 10.00 Uhr) ein stagnierendes Wachstum der Geldmenge M3 bei zunehmendem Kreditwachstum.

Ebenfalls am Dienstag veröffentlicht das Bureau for Economic Analyses Zahlen zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Verbraucher im April. Interessant mit Blick auf die in zwei Wochen anstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve ist dabei vor allem die Entwicklung des von der Fed bevorzugten Inflationsmaßes PCE-Deflator, dem Preisindex der persönlichen Ausgaben.

Im März war der PCE-Deflator mit einer Jahresrate von 0,8 Prozent gestiegen und der Deflator ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise um 1,6 Prozent.

EZB-Rat, OeNB-Jubiläum und Opec-Treffen am gleichen Tag in Wien 
 

Der Mittwoch beginnt mit den beiden Einkaufsmanagerindizes der chinesischen Industrie (CFLP und Caixin), die um 3.30 bzw. 3.45 Uhr veröffentlicht werden. Am Nachmittag folgen zwei US-Veröffentlichungen: Der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes der USA (16.00 Uhr) und das so genannte Beige Book der Fed (20.00 Uhr). In ihm berichtet die Fed darüber, was die regionalen Federal Reserves bei ihren Kontakten in der Wirtschaft über Konjunkturlage und -erwartungen in Erfahrung gebracht haben.

Außerdem veröffentlicht der Branchenverband VDMA Daten zum Auftragseingang des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus im April (10.00 Uhr) und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihren neuen Wirtschaftsausblick.

Der Donnerstag hält neben der EZB-Ratssitzung eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sowie das turnusmäßige Treffen der Opec bereit. EZB-Rat, OeNB-Jubiläum und Opec-Treffen finden tatsächlich alle am gleichen Tag in Wien statt.

US-Beschäftigung steigt, Arbeitslosenquote könnte sinken 
 

Die Woche endet am Freitag mit den aktuellen Prognosen der Bundesbank für Wirtschaftswachstum und Inflation in Deutschland (8.30 Uhr) und dem US-Arbeitsmarktbericht für Mai. Ökonomen erwarten, dass die Zahl der Stellen erneut um mindestens 160.000 zugenommen hat. Ob die Arbeitslosenquote dabei weiter gesunken ist, hängt von der Entwicklung der Erwerbsbeteiligung ab. Mit Blick auf die am 15. Juni anstehende Zinsentscheidung der Fed ist das ein entscheidendes Datum.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 27, 2016 07:51 ET (11:51 GMT)

Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.

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