WIESBADEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Kohlenstoffspezialist SGL
steht einem Medienbericht zufolge im Visier des chinesischen
Chemiekonzerns ChemChina. Der Vorstandschef des Staatskonzerns, Ren
Jianxin, soll schon diverse Gespräche mit SGL-Chef Jürgen Köhler und
Großaktionärin Susanne Klatten geführt haben, berichtete das
"Manager Magazin" in seiner Freitagsausgabe unter Berufung auf
Unternehmenskreise. Chinesische Konzerne zeigen in jüngster Zeit
zunehmend Interesse an deutschen Unternehmen, vor allem an
Maschinenbauern wie zuletzt Aixtron
SGL sagte auf Nachfrage, die Gespräche mit Investoren bezögen
sich rein auf das Grafitelektrodengeschäft. Das Unternehmen gebe
aber keine Informationen darüber, mit wem genau man spreche. Klatten
sagte dem Magazin zufolge, als "weltweit tätige Unternehmerin" rede
sie "regelmäßig" mit internationalen Investoren. ChemChina war
zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Börse
reagierte begeistert. Die Aktie des im SDax
Die krisengeschüttelte Wiesbadener Firma will sich von ihrem Hauptgeschäft mit Graphitelektroden trennen, die zur Produktion von Elektrostahl eingesetzt werden. Der Preiskampf in dem Bereich ist hart, und SGL steckt tief in den roten Zahlen fest. Das Ergebnis nach Steuern sackte im vergangenen Jahr von minus 247 Millionen auf einen Konzernfehlbetrag von 295 Millionen Euro ab, unter anderem wegen Wertberichtigungen im Graphitelektrodengeschäft. Auch für dieses Jahr rechnen die Wiesbadener mit einem Konzernverlust.
Das Unternehmen, das Ende 2015 rund 5700 Mitarbeiter beschäftigte, versucht, mit Werkschließungen, dem Verkauf von verlustreichen Tochtergesellschaften, Kostensenkungen sowie einer strategischen Neuausrichtung wieder in die Gewinnzone zu kommen.
BMW
ChemChina ist derzeit auch in den Schlagzeilen, weil das
Unternehmen den schweizerischen Pflanzenschutzhersteller Syngenta
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AXC0097 2016-05-27/14:45