Der wöchentliche Blick an die Börse von Robert Jakob.
"Sex Sells" heisst eine bekannte Werbedevise. Was der Werbebranche recht ist, sollte dem Aktienmarkt billig sein. Deshalb schien für viele Anleger eine Investition in den traditionsreichen Erotikkonzern Beate Uhse eine geile Sache. Beim Börsengang scheffelte das Unternehmen problemlos jede Menge Geld. Davon ist jetzt so gut wie nichts mehr übrig, trotz Kapitalerhöhung. Beate Uhse ist für Anleger zu einer Sado-Maso-Nummer verkommen. Eine erste Gläubigerversammlung ist geplatzt, weil nicht genug Anleihehalter zusammenfanden, um über einen Forderungsverzicht abstimmen zu können. Welch ein Kontrast zur 64fachen Überzeichnung der Neuemission! Am 6. Juli kommt es zur Wiederholung der Gläubigerversammlung. Der Zinssatz der Mittelstandsanleihe soll gesenkt und die Laufzeit gestreckt werden. Nur drei Tage später muss das Unternehmen die nächste Zins-Tranche bedienen. Für die Aktionäre läuft eine Zitterpartie. Denn die Eigenkapitaldecke geht gegen Null.
Das letzte Geschäftsjahr verlief katastrophal - genauso wie viele davor. Das von der Frauenrechtlerin und Kunstflugpilotin Beate Uhse gegründete Unternehmen verlor weiter deutlich Marktanteile. Der Umsatz sackte um ein Zehntel ab. Den Aktionären ...
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