Zürich (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100058682 heruntergeladen
werden -
Klare Gewinner und Verlierer unter den rund 60 grössten Schweizer
und Liechtensteiner Privatbanken in den letzten 5 Jahren
- Langfristiger Wachstumstrend der Kundenvermögen 2015 unterbrochen
- 88 Mrd. CHF Nettoneugeld 2015 sind der niedrigste Wert der
vergangenen fünf Jahre - Wachstumsbeitrag sinkt kontinuierlich
- Fast 50 % der Privatbanken schrumpfen bzgl. AuM oder verzeichnen
sogar Nettoabflüsse
- 75 % der Privatbanken weisen tiefere Erträge und/oder Bruttomargen
auf
- Es gibt klare Gewinner und Verlierer - der «100er-Klub» legt
mächtig zu, mittelgrosse Privatbanken als Segment auf dem
absteigenden Ast
- Drei Strategieoptionen für eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft
- Die Beschäftigtenzahl in der Branche nimmt ab, besonders in der
Schweiz, da Aufbau von Personal vor allem im Ausland erfolgt
Die Zeiten ändern sich. Bis zum Ausbruch der Finanzkrise zeichnete
sich das Schweizer und Liechtensteiner Privatbanken-Universum durch
überschaubare Regulierung und fast garantiertes jährliches Wachstum
auf hohem Profitabilitätsniveau aus. Doch seit rund 10 Jahren stehen
die Zeichen auf Veränderung. Die neue Roland Berger-Studie «Quo
vadis, Privatbank?» setzt sich auf Basis einer umfassenden
quantitativen Analyse der knapp 60 grössten Privatbanken in der
Schweiz und in Liechtenstein intensiv mit der Branche im
5-Jahres-Zeitraum von 2011 bis 2015 auseinander.
Langfristiger Wachstumstrend unterbrochen - Nettoneugeld
rückläufig
«Insgesamt haben sich die Privatbanken in der Schweiz und in
Liechtenstein in den vergangenen fünf Jahren verhalten positiv
entwickelt. Es wird aber immer schwieriger, weiteres Wachstum und
höhere Gewinne zu realisieren», sagt Robert Buess, Partner und
Private Banking-Spezialist bei Roland Berger in Zürich. Ein leichter,
knapp zweiprozentiger Rückgang der Assets under Management (AuM) im
Jahr 2015 hat eine Entwicklung unterbrochen, die zwischen 2011 und
2014 einen stetigen Anstieg der Kundenvolumina mit sich brachte. Auch
beim Nettoneugeld zeigt sich ein klarer Dämpfer. Mit knapp 88 Mrd.
CHF (ein Minus von fast 20 % gegenüber 2011) wurde 2015 der geringste
Wert der vergangenen fünf Jahre realisiert. Zusätzlich schrumpft die
Bruttomarge auf mittlerweile noch 86 Basispunkte. «75 % aller
Privatbanken haben in den letzten fünf Jahren einen Rückgang bei
Erträgen und/oder Bruttomarge verzeichnet. Die Cost-Income-Ratio
blieb allerdings dank bereits ergriffener Kostenmassnahmen mit einem
Wert von rund 79 % stabil», erklärt Thomas Volland, Principal und
Private Banking-Experte bei Roland Berger Schweiz.
Schweizer Private Banking wird zur Zweiklassengesellschaft
Wer sind nun die Gewinner und Verlierer der vergangenen fünf
Jahre? Laut Strategieberater Roland Berger dominieren weiter die
beiden Schweizer Grossbanken die Branche durch ihre schiere Grösse -
Kundenvermögen sowie Erfolgsrechnung - und globale Reichweite, nicht
aber bei Wachstum, Bruttomarge und Effizienz. «Die klaren Gewinner
sind gemäss unserer fundierten quantitativen Analyse die grossen
Privatbanken (AuM über 100 Mrd. CHF), nach signifikanten Zukäufen und
starkem organischen Wachstum. Erfreulicherweise zeigen sich aber auch
viele der kleinen und kleinsten Privatbanken robust und
wachstumsstark», sagt Robert Buess. «Zu den klaren Verlierern zählt
die Gruppe der mittelgrossen Privatbanken (AuM zwischen 25 und 100
Mrd. CHF) und dort vor allem die Private Banking-Geschäftseinheiten
der grösseren Auslands-banken», fügt Buess an. Deren Problem des
«stuck in the middle» ist gemäss der Studie klar ersichtlich, doch
auch hier gibt es Ausnahmen. Laut dem Strategieberater ist die Grösse
eines Instituts kein Muss für den Erfolg. Es gibt attraktive und
erfolgreiche Nischen sowie passende Geschäftsmodelle, und es gibt
Gewinner und Verlierer in jedem Grössensegment.
Drei strategische Stossrichtungen im Fokus
Ohne aktive, bewusste Gestaltung ist zukünftiger Erfolg nicht
möglich. Gemäss der Roland Berger-Studie ergeben sich für
Privatbanken drei strategische Stossrichtungen, welche hohes
Potenzial für zukünftigen Erfolg haben: Erstens «Volle Kraft voraus»,
zweitens «Wachstum und Konsolidierung auf hohem Niveau» und drittens
«Fokussierung und Rentabilisierung». «Die Privatbanken müssen ihre
Geschäftsmodelle neu definieren und ihre Operating-Modelle den neuen
Gegebenheiten anpassen. Besonders wichtig ist es zudem für jedes
Institut, rasch die richtigen individuellen Antworten auf die
Digitalisierungsthematik, die das Potenzial hat, die Branche
nachhaltig zu verändern, zu finden. Die digitale Lücke zwischen den
Polen der Schweizer Privatbanken ist gross, in der
institutsspezifisch richtigen Umsetzung der Digitalisierung liegt
aber auch grosses Potenzial für die Privatbanken», fügt Volland an.
Einmaliges Universum der Schweizer Privatbanken
Keine anderen Länder der Welt verfügen über eine derart hohe
Anzahl von Privatbanken - oder Banken, die Private Banking betreiben
- wie die Schweiz und Liechtenstein. Gleichzeitig ist die Branche
sehr heterogen und hoch konzentriert. Über 80 zum Teil renommierte
Namen sind allein in den letzten 10 Jahren vom Markt verschwunden.
Laut den Roland Berger-Experten wird sich dieser
Konzentrationsprozess auch in den nächsten Jahren fortsetzen.
Insgesamt beschäftigt die Branche rund 10 % weniger Mitarbeiter als
vor fünf Jahren. Die Schweiz ist hiervon besonders betroffen, da neue
Stellen von zahlreichen Instituten überwiegend im Ausland geschaffen
wurden und werden.
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 220
Partnern.
Originaltext: Roland Berger AG
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100058682
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100058682.rss2
Bei Rückfragen (Anfragen an Experten, Grafiken etc.) wenden Sie sich
bitte an:
Yvonne Brunner
Roland Berger
Public Relations Advisor
Tel.: +41 79 542 4678
E-Mail: yvonne.brunner@rolandberger.com
www.rolandberger.com
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Klare Gewinner und Verlierer unter den rund 60 grössten Schweizer
und Liechtensteiner Privatbanken in den letzten 5 Jahren
- Langfristiger Wachstumstrend der Kundenvermögen 2015 unterbrochen
- 88 Mrd. CHF Nettoneugeld 2015 sind der niedrigste Wert der
vergangenen fünf Jahre - Wachstumsbeitrag sinkt kontinuierlich
- Fast 50 % der Privatbanken schrumpfen bzgl. AuM oder verzeichnen
sogar Nettoabflüsse
- 75 % der Privatbanken weisen tiefere Erträge und/oder Bruttomargen
auf
- Es gibt klare Gewinner und Verlierer - der «100er-Klub» legt
mächtig zu, mittelgrosse Privatbanken als Segment auf dem
absteigenden Ast
- Drei Strategieoptionen für eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft
- Die Beschäftigtenzahl in der Branche nimmt ab, besonders in der
Schweiz, da Aufbau von Personal vor allem im Ausland erfolgt
Die Zeiten ändern sich. Bis zum Ausbruch der Finanzkrise zeichnete
sich das Schweizer und Liechtensteiner Privatbanken-Universum durch
überschaubare Regulierung und fast garantiertes jährliches Wachstum
auf hohem Profitabilitätsniveau aus. Doch seit rund 10 Jahren stehen
die Zeichen auf Veränderung. Die neue Roland Berger-Studie «Quo
vadis, Privatbank?» setzt sich auf Basis einer umfassenden
quantitativen Analyse der knapp 60 grössten Privatbanken in der
Schweiz und in Liechtenstein intensiv mit der Branche im
5-Jahres-Zeitraum von 2011 bis 2015 auseinander.
Langfristiger Wachstumstrend unterbrochen - Nettoneugeld
rückläufig
«Insgesamt haben sich die Privatbanken in der Schweiz und in
Liechtenstein in den vergangenen fünf Jahren verhalten positiv
entwickelt. Es wird aber immer schwieriger, weiteres Wachstum und
höhere Gewinne zu realisieren», sagt Robert Buess, Partner und
Private Banking-Spezialist bei Roland Berger in Zürich. Ein leichter,
knapp zweiprozentiger Rückgang der Assets under Management (AuM) im
Jahr 2015 hat eine Entwicklung unterbrochen, die zwischen 2011 und
2014 einen stetigen Anstieg der Kundenvolumina mit sich brachte. Auch
beim Nettoneugeld zeigt sich ein klarer Dämpfer. Mit knapp 88 Mrd.
CHF (ein Minus von fast 20 % gegenüber 2011) wurde 2015 der geringste
Wert der vergangenen fünf Jahre realisiert. Zusätzlich schrumpft die
Bruttomarge auf mittlerweile noch 86 Basispunkte. «75 % aller
Privatbanken haben in den letzten fünf Jahren einen Rückgang bei
Erträgen und/oder Bruttomarge verzeichnet. Die Cost-Income-Ratio
blieb allerdings dank bereits ergriffener Kostenmassnahmen mit einem
Wert von rund 79 % stabil», erklärt Thomas Volland, Principal und
Private Banking-Experte bei Roland Berger Schweiz.
Schweizer Private Banking wird zur Zweiklassengesellschaft
Wer sind nun die Gewinner und Verlierer der vergangenen fünf
Jahre? Laut Strategieberater Roland Berger dominieren weiter die
beiden Schweizer Grossbanken die Branche durch ihre schiere Grösse -
Kundenvermögen sowie Erfolgsrechnung - und globale Reichweite, nicht
aber bei Wachstum, Bruttomarge und Effizienz. «Die klaren Gewinner
sind gemäss unserer fundierten quantitativen Analyse die grossen
Privatbanken (AuM über 100 Mrd. CHF), nach signifikanten Zukäufen und
starkem organischen Wachstum. Erfreulicherweise zeigen sich aber auch
viele der kleinen und kleinsten Privatbanken robust und
wachstumsstark», sagt Robert Buess. «Zu den klaren Verlierern zählt
die Gruppe der mittelgrossen Privatbanken (AuM zwischen 25 und 100
Mrd. CHF) und dort vor allem die Private Banking-Geschäftseinheiten
der grösseren Auslands-banken», fügt Buess an. Deren Problem des
«stuck in the middle» ist gemäss der Studie klar ersichtlich, doch
auch hier gibt es Ausnahmen. Laut dem Strategieberater ist die Grösse
eines Instituts kein Muss für den Erfolg. Es gibt attraktive und
erfolgreiche Nischen sowie passende Geschäftsmodelle, und es gibt
Gewinner und Verlierer in jedem Grössensegment.
Drei strategische Stossrichtungen im Fokus
Ohne aktive, bewusste Gestaltung ist zukünftiger Erfolg nicht
möglich. Gemäss der Roland Berger-Studie ergeben sich für
Privatbanken drei strategische Stossrichtungen, welche hohes
Potenzial für zukünftigen Erfolg haben: Erstens «Volle Kraft voraus»,
zweitens «Wachstum und Konsolidierung auf hohem Niveau» und drittens
«Fokussierung und Rentabilisierung». «Die Privatbanken müssen ihre
Geschäftsmodelle neu definieren und ihre Operating-Modelle den neuen
Gegebenheiten anpassen. Besonders wichtig ist es zudem für jedes
Institut, rasch die richtigen individuellen Antworten auf die
Digitalisierungsthematik, die das Potenzial hat, die Branche
nachhaltig zu verändern, zu finden. Die digitale Lücke zwischen den
Polen der Schweizer Privatbanken ist gross, in der
institutsspezifisch richtigen Umsetzung der Digitalisierung liegt
aber auch grosses Potenzial für die Privatbanken», fügt Volland an.
Einmaliges Universum der Schweizer Privatbanken
Keine anderen Länder der Welt verfügen über eine derart hohe
Anzahl von Privatbanken - oder Banken, die Private Banking betreiben
- wie die Schweiz und Liechtenstein. Gleichzeitig ist die Branche
sehr heterogen und hoch konzentriert. Über 80 zum Teil renommierte
Namen sind allein in den letzten 10 Jahren vom Markt verschwunden.
Laut den Roland Berger-Experten wird sich dieser
Konzentrationsprozess auch in den nächsten Jahren fortsetzen.
Insgesamt beschäftigt die Branche rund 10 % weniger Mitarbeiter als
vor fünf Jahren. Die Schweiz ist hiervon besonders betroffen, da neue
Stellen von zahlreichen Instituten überwiegend im Ausland geschaffen
wurden und werden.
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschliesslichen Eigentum von rund 220
Partnern.
Originaltext: Roland Berger AG
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