Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Ifo-Geschäftsklima sinkt im August überraschend
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August entgegen den Erwartungen merklich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 106,2 von 108,3 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Managern mitteilte. Das war der niedrigste Stand seit Februar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 108,5 Punkte erwartet. "Die deutsche Konjunktur fällt in ein Sommerloch", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen fiel im August auf 112,8 (Vormonat revidiert: 114,8) Punkte. Ökonomen hatten einen Stand von 114,8 erwartet. Basis war ein vorläufiger Juli-Wert von 104,7 gewesen. Der Index für die Geschäftserwartungen verringerte sich auf 100,1 (revidiert 102,1). Erwartet worden war ein Anstieg auf 102,3. Vorläufig hatte das Ifo-Institut einen Erwartungswert von 102,2 genannt.
Spaniens Wachstum im 2. Quartal nach oben revidiert
Das spanische Wirtschaftswachstum hat im zweiten Quartal das zu Jahresbeginn gesehene Tempo entgegen den ersten Schätzungen halten können. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen April und Juni um 0,8 Prozent, wie das nationale Statistikamt INE mitteilte. Zunächst hatten die Statistiker einen Zuwachs von 0,7 Prozent gemeldet. Auf Jahressicht hat sich die Konjunkturentwicklung allerdings etwas verlangsamt. Nach einem Plus von 3,4 Prozent im ersten Quartal wurde nur noch ein bestätigter Anstieg um 3,2 Prozent erreicht.
Baugewerbe mit höchstem Auftragseingang seit 20 Jahren
Die deutsche Baubranche boomt und kann sich vor Aufträgen kaum retten. In den ersten sechs Monaten stieg der Auftragseingang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 18,1 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 20 Jahren, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie am Donnerstag mitteilte. Die Umsätze der Betriebe kletterten zwischen Januar und Juni um nominal 8,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum und damit deutlich stärker als prognostiziert. Erwartet hatte die Branche lediglich ein Plus von 3,5 Prozent.
Britische Einzelhändler verzeichnen Kaufrausch der Kunden
Der Umsatz der britischen Einzelhändler war im August weitaus höher als erwartet. Damit scheint die befürchtete Kaufzurückhaltung nach der Entscheidung der Briten vom 23. Juni, aus der Europäischen Union (EU) austreten zu wollen, ins Gegenteil umgeschlagen zu sein. Der von der Confederation of British Industry (CBI) ermittelte Index für den Einzelhandelsumsatz verbesserte sich auf plus 9 von minus 14 im Juli. Er gibt die Differenz in Prozentpunkten zwischen Firmen mit höherem und jenen mit niedrigerem Umsatz an. Das Ergebnis ist damit drastisch besser als die eigene August-Prognose des Verbandes von Juli ausgefallen, die auf minus 12 gelautet hatte.
Immigration in Großbritannien bleibt nahe Rekordniveau
Die Zahl der Einwanderer nach Großbritannien ist im Fiskaljahr per Ende März zwar leicht zurückgegangen, bleibt damit aber nahe am Rekordniveau. Die Nettomigration aus den anderen Ländern der Europäischen Union sank gegenüber dem Vorjahr um 4.000 auf 180.000, wobei bei der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien jeweils neue Höchstwerte ermittelt wurden. Aus Nicht-EU-Ländern zogen 190.000 Personen zu, was einen leichten Rückgang darstellt, wie aus Daten der Statistikbehörde ONS hervorgeht.
Putin ordnet Militärübungen in mehreren russischen Regionen an
Die russische Armee hat am Donnerstag eine groß angelegte Militärübung begonnen. Auf Anordnung von Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin seien Einheiten im Süden, im Zentrum und im Westen des Landes sowie die Luftwaffe, die Fallschirmjäger und die Nordflotte in Alarmbereitschaft versetzt worden, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Risiko von Naturkatastrophen auf Pazifikinsel Vanuatu am größten
Im Pazifik-Staat Vanuatu ist das Katastrophenrisiko am höchsten - in Deutschland dagegen vergleichsweise gering. Der Inselstaat weist im Jahr 2016 das höchste Risiko für Naturkatastrophen auf, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Weltrisikobericht hervorgeht. Deutschland liegt unter 171 untersuchten Ländern auf Rang 147. Für den Index werden neben den potenziellen Naturgefahren auch die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen bewertet. Italien, wo sich am Mittwoch ein schweres Erdbeben ereignet hatte, liegt mit 4,4 Prozent auf Rang 119 des Rankings.
+++ Konjunkturdaten
+ Hongkong
Handelsbilanz Juli Defizit 33,3 Mrd HKD
Importe -3,3% gg Vorjahr, Exporte -5,1% gg Vorjahr
+ Schweden
Arbeitslosenquote Juli Arbeitslosenquote 6,3% (PROGNOSE: 5,9%)
Arbeitslosenzahl 341.000
Erzeugerpreise Juli -1,1% gg Vorjahr, -0,3% gg Vormonat
Verbrauchervertrauen August 93,9 (PROGNOSE: 97,0; Juli: 95,2)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 25, 2016 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.