BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Banken haben nach Expertenberechnungen im Falle einer Krise viel zu niedrige Kapitalreserven, schreibt Bild am Sonntag (BamS) unter Berufung auf Experten. Insgesamt könnten deutschen Banken 123 Milliarden Euro fehlen, am meisten der Deutschen Bank mit 19 Milliarden und der Commerzbank mit fünf Milliarden. Die Finanzprofessoren Sascha Steffen (Universitat Mannheim), Viral Acharya (University of New York) und Diane Pierret (Universitat Lausanne) haben den Verschuldungsgrad der Banken nach US-Standards berechnet und setzen einen höheren Sicherheitspuffer fur eingegangene Risiken an: vier Prozent wie in den USA statt drei wie in Europa.
Sie kritisieren, dass der Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB), den die Banken bestanden hatten, viel zu lasch sei, und empfehlen Dividendenkürzungen, bis die Institute ihre Kapitaldecke gestärkt haben. Die Commerzbank will sich auf BamS-Anfrage nicht aüßern. Die Deutsche Bank teilte mit, die Studie der Forscher ubertrage "US-Standards zur Gesamtverschuldung auf europäische Banken, was die strukturellen Unterschiede zwischen den Bilanzen europäischer und amerikanischer Banken außer Acht lässt." Die Ergebnisse seien daher irreführend. Fur Steffen ist die Kritik der Bank "nicht nachvollziehbar. Wir haben eher konservativ gerechnet". Acharya sagte BamS: "Wenn Banken zu hohe Risiken eingehen, darf die Aufsicht nicht klein beigeben, die Augen verschließen und das Risiko auf den Steuerzahler abwälzen."
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August 28, 2016 06:34 ET (10:34 GMT)
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