Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUDI - Rupert Stadler galt lange als unangreifbar im Volkswagen-Konzern. In den zehn Jahren als Audi-Chef machte er die Ingolstädter zu einer zuverlässigen Gewinnmaschine. Doch 2016 ist Stadlers Erfolgsfahrt zum Stillstand gekommen. Während BMW und Mercedes davonziehen, kämpft Audi mit den Folgen des Dieselskandals. Allein der in dieser Woche in den USA ausgehandelte Vergleich könnte das Unternehmen fast 2 Milliarden Euro kosten. Branchenkreisen zufolge muss das Unternehmen im vierten Quartal erneut einen hohen dreistelligen Millionenbetrag zurückstellen. Damit wäre fast die Hälfte des Jahresgewinns aufgezehrt. Audi möchte diese Zahlen nicht kommentieren. Allerdings gibt sich Stadler selbstkritisch, denkt aber nicht ans Aufhören. "Mein Führungsteam und ich haben das Unternehmen geprägt und wollen dies weiter tun", sagt der Audi-Chef. (Handelsblatt S. 3)
VOLKSWAGEN - Die Abgasaffäre wird für Volkswagen zunehmend zu einem europäischen Problem. Während es seit dieser Woche in den USA auch eine Einigung bei den Fahrzeugen mit 3,0-Liter-Dieselmotoren gibt und VW nun 20.000 dieser Autos zurückkaufen will, legt die EU-Kommission im Streit um Entschädigung für europäische Kunden nach. Zudem hat die Kanzlei des US-Staranwalts Michael Hausfeld angekündigt, am 3. Januar eine Musterklage gegen Volkswagen einzureichen. Die Kanzlei bündelt die Ansprüche von rund 100.000 Kunden in Europa. (Welt S. 9)
VOLKSWAGEN - Die EU-Kommission ist im Abgasskandal weiterhin unzufrieden mit den Entschädigungsangeboten von VW für die 8,5 Millionen Kunden in Europa und fordert deutliche Nachbesserungen. Die zuständige EU-Kommissarin für Justiz- und Verbraucherschutzfragen, Vera Jourova, sagte mit Blick auf die Entschädigungen in den USA: "Ich vermisse aber immer noch einen Extra-Bonus oder eine freiwillige Kompensation für die europäischen Kunden. (Die Welt)
LUFTHANSA - Air-Berlin-Anteilseigner Etihad Aviation Group erwägt nach Informationen aus Branchenkreisen einen Einstieg bei der Lufthansa. Als Teil eines komplizierten Umbaus würde die Staatslinie aus Abu Dhabi ihre Beteiligungen an Air Berlin und Alitalia bei Lufthansa einbringen und im Gegenzug über eine Kapitalerhöhung Anteile an der größten deutschen Fluggesellschaft kaufen. (Süddeutsche S. 20)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse scheint im Streit um den künftigen Sitz der fusionierten Börse zu weitgehenden Zugeständnissen an das Land Hessen bereit zu sein, will aber am Sitz der Börsenholding in London festhalten. Wie am Finanzplatz Frankfurt zu hören ist, wird derzeit über dauerhafte Vetorechte für das Land Hessen im Fusionsfall nachgedacht. Denkbar ist offenbar eine Konstruktion, wie sie das Land Niedersachsen bei Volkswagen hat. Dort können gegen den Willen des Landes keine Entscheidungen getroffen werden. (FAZ S. 15)
DEUTSCHE BANK - Im Streit zwischen der Deutschen Bank und ihren ehemaligen Vorständen um die Auszahlung einmal zugesagter Boni sind die Fronten weiter verhärtet. Eine erste Verhandlungsrunde zwischen den Anwälten beider Seiten ist nun ergebnislos geblieben, wie die FAZ aus Finanzkreisen erfuhr. Die Deutsche Bank wollte sich dazu nicht äußern. (FAZ S. 20)
BASF - Die Menschen in Deutschland verlieren das Gefühl für die Industrie, deshalb wachse das Unverständnis, sagt BASF-Chef Kurt Bock in einem Interview. Kein Wunder, wenn in der Öffentlichkeit das verzerrte Bild entstehe, die Wirtschaft bestimme die Politik. Die größten Lobbygruppen in Brüssel seien aber nicht die Unternehmen, sondern Nichtregierungsorganisationen. (FAZ S. 22)
TENGELMANN - Eine Analyse der Aufteilung der Kaiser's-Märkte zwischen Edeka und Rewe zeigt: Künftige Filialen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu bereits bestehenden. Kritiker befürchten, dass etliche Filialen in naher Zukunft geschlossen werden. (Handelsblatt S. 16)
GOOGLE - Der Internetriese Google ist bei der Suche nach einem Mobilitätspartner offenbar fündig geworden. Mit dem japanischen Autohersteller Honda loten die Kalifornier jedenfalls derzeit eine Zusammenarbeit bei selbstfahrenden Autos aus. (Handelsblatt S. 18)
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December 23, 2016 00:13 ET (05:13 GMT)
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