Berlin (ots) - Am Samstag startet die 17. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES CoP) im südafrikanischen Johannisburg. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, erklärte anlässlich des Verhandlungsauftakts: "Kurzfristige Handelsinteressen dürfen nicht über den Artenschutz gestellt werden. Vor allem bei Fischerei und Holzhandel erwarten wieder ein hartes Tauziehen zwischen knallharten, wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz bedrohter Tiere und Pflanzen."
Zwei Wochen lang beraten Delegierte aus 183 Staaten über Regelungen und Handelsmoratorien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auf der Agenda finden sich Anträge zu Schuppentieren, Haien, Rochen oder Tropenwaldholz für deren Zustimmung sich der WWF vehement einsetzt. Zudem liegen mehrere Anträge afrikanischer Staaten zum Handel mit Nashorn und Elfenbein vor. Der WWF bewertet diese Vorstöße angesichts der Wildereikrise als "nicht verhandelbar", da sie entweder strenge Verbote lockern würden oder durch Einsprüche seitens einzelner Vertragsstaaten neue Schlupflöcher in den bisher eindeutigen Moratorien ermöglichen könnten.
Für den WWF vor Ort auf der CITES-Konferenz in Johannesburg: Dr. Arnulf Köhncke, WWF Artenschutz, arnulf.koehncke@wwf.de, Tel. +49 151-1885 4854
Hintergrundinformationen: www.wwf.de/cites
Pressekontak: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland,roland.gramling@wwf.de, Tel. 030-311 777 425
Britta König, Pressestelle, WWF Deutschland, britta.koenig@wwf.de, Tel. 040 530200-318
Hintergrund - Wale, Krokodile, Wildkatzen: Erfolge und Misserfolge aus 43 Jahre CITES
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna) reguliert seit 1973 den globalen Handel mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten und ist eines der bedeutendsten internationalen Naturschutzabkommen. In der über 40jährigen Geschichte gibt es laut WWF viel "Licht und Schatten". Insgesamt sei das Abkommen jedoch eine Erfolgsgeschichte und habe dank der darin verankerten Sanktionsmechanismen auch den notwendigen "Biss".
Als einer der größten CITES-Erfolge gilt der internationale Walschutz. Ab Mitte der 1970er Jahre erließen die Vertragsstaaten nach und nach Handelsverbote für das Fleisch der meisten Großwalarten. Dieser Handelsstopp und das 1986 von der Internationalen Walfang-Kommission IWC in Kraft getretene Jagdverbot erwiesen sich als guter Schutzmechanismus und brachten die Überlebenswende für die charismatischen Meeressäuger.
Auch bei Wildkatzenpelzen und bei Krokodilleder erwies sich CITES als wirksam. So war die Haut der Reptilien bei Modeartikeln einst derart gefragt, dass die Bestände rund um den Globus eingebrochen waren. Durch die Aufnahme der Krokodilarten in das Abkommen ab Mitte der 1970er Jahre konnten sich diese in vielen Regionen wieder erholen. Auch die Felle von Ozelot oder Tiger spielen heute dank der erlassenen Handelsverbote in den 1980er Jahren in der Modebranche keine Rolle mehr und bewahrten viele Wildkatzenarten vor dem Verschwinden.
Eine "gemischte Bilanz" zieht der WWF dagegen für Meere und Tropenwälder. Immer wieder gelang es in der Vergangenheit der einflussreichen Fischereilobby den Schutz kommerziell genutzter Fischarten zu torpedieren. Erst auf der Konferenz 2010 in Doha wurden Handelsverbot für Rote Korallen, Blauflossentunfisch und einige Hai-Arten abgelehnt. Glücklicherweise wurden die Versäumnisse 2013 in Bangkok zumindest zum Teil nachgeholt. Auch 2016 stehen wieder mehrere Anträge zu Haien und Rochen auf der Agenda.
Ähnlich prekär die Lage vieler begehrter Edelhölzer. So sind laut Internationaler Roter Liste von den etwa 21.000 weltweit vorkommenden Baumarten etwa ein Drittel akut bedroht. Während für Hölzer wie Ramin, Adlerholz und Mahagoni durch CITES der begrenzte Handel schon seit längerem nur unter strengen Auflagen möglich ist, gibt es andere, wie zum Beispiel viele Palisanderarten, die nach wie vor stark übernutzt werden. Die auf dem internationalen Markt hochpreisigen Edelhölzer werden vor allem im Möbel- und Instrumentenbau eingesetzt. In Südafrika wird über die Unterschutzstellung weiterer kommerziell stark genutzter Holzarten entschieden werden.
OTS: WWF World Wide Fund For Nature newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6638 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2
Pressekontakt: WWF World Wide Fund For Nature Roland Gramling Telefon: 030-311 777 425 E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de
Zwei Wochen lang beraten Delegierte aus 183 Staaten über Regelungen und Handelsmoratorien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auf der Agenda finden sich Anträge zu Schuppentieren, Haien, Rochen oder Tropenwaldholz für deren Zustimmung sich der WWF vehement einsetzt. Zudem liegen mehrere Anträge afrikanischer Staaten zum Handel mit Nashorn und Elfenbein vor. Der WWF bewertet diese Vorstöße angesichts der Wildereikrise als "nicht verhandelbar", da sie entweder strenge Verbote lockern würden oder durch Einsprüche seitens einzelner Vertragsstaaten neue Schlupflöcher in den bisher eindeutigen Moratorien ermöglichen könnten.
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Hintergrund - Wale, Krokodile, Wildkatzen: Erfolge und Misserfolge aus 43 Jahre CITES
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna) reguliert seit 1973 den globalen Handel mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten und ist eines der bedeutendsten internationalen Naturschutzabkommen. In der über 40jährigen Geschichte gibt es laut WWF viel "Licht und Schatten". Insgesamt sei das Abkommen jedoch eine Erfolgsgeschichte und habe dank der darin verankerten Sanktionsmechanismen auch den notwendigen "Biss".
Als einer der größten CITES-Erfolge gilt der internationale Walschutz. Ab Mitte der 1970er Jahre erließen die Vertragsstaaten nach und nach Handelsverbote für das Fleisch der meisten Großwalarten. Dieser Handelsstopp und das 1986 von der Internationalen Walfang-Kommission IWC in Kraft getretene Jagdverbot erwiesen sich als guter Schutzmechanismus und brachten die Überlebenswende für die charismatischen Meeressäuger.
Auch bei Wildkatzenpelzen und bei Krokodilleder erwies sich CITES als wirksam. So war die Haut der Reptilien bei Modeartikeln einst derart gefragt, dass die Bestände rund um den Globus eingebrochen waren. Durch die Aufnahme der Krokodilarten in das Abkommen ab Mitte der 1970er Jahre konnten sich diese in vielen Regionen wieder erholen. Auch die Felle von Ozelot oder Tiger spielen heute dank der erlassenen Handelsverbote in den 1980er Jahren in der Modebranche keine Rolle mehr und bewahrten viele Wildkatzenarten vor dem Verschwinden.
Eine "gemischte Bilanz" zieht der WWF dagegen für Meere und Tropenwälder. Immer wieder gelang es in der Vergangenheit der einflussreichen Fischereilobby den Schutz kommerziell genutzter Fischarten zu torpedieren. Erst auf der Konferenz 2010 in Doha wurden Handelsverbot für Rote Korallen, Blauflossentunfisch und einige Hai-Arten abgelehnt. Glücklicherweise wurden die Versäumnisse 2013 in Bangkok zumindest zum Teil nachgeholt. Auch 2016 stehen wieder mehrere Anträge zu Haien und Rochen auf der Agenda.
Ähnlich prekär die Lage vieler begehrter Edelhölzer. So sind laut Internationaler Roter Liste von den etwa 21.000 weltweit vorkommenden Baumarten etwa ein Drittel akut bedroht. Während für Hölzer wie Ramin, Adlerholz und Mahagoni durch CITES der begrenzte Handel schon seit längerem nur unter strengen Auflagen möglich ist, gibt es andere, wie zum Beispiel viele Palisanderarten, die nach wie vor stark übernutzt werden. Die auf dem internationalen Markt hochpreisigen Edelhölzer werden vor allem im Möbel- und Instrumentenbau eingesetzt. In Südafrika wird über die Unterschutzstellung weiterer kommerziell stark genutzter Holzarten entschieden werden.
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