FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Kommission wird den geplanten Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange (LSE) genauer prüfen. Die Brüsseler Behörde kündigte am Mittwoch an, den Deal eingehend auf mögliche Wettbewerbseinschränkungen in bestimmten Bereichen der Finanzmarktinfrastruktur zu untersuchen. Nach einer ersten Untersuchung hat die Kommission Bedenken.
"Wir müssen dafür sorgen, dass die Markteilnehmer auch weiterhin zu wettbewerbsfähigen Konditionen auf Finanzmarktinfrastruktur zurückgreifen können", erklärte die für Wettbewerbspolitik zuständige Kommissarin Margrethe Vestager. "Daher werden wir den geplanten Zusammenschluss einer eingehenden Untersuchung unterziehen."
Der Zusammenschluss der beiden Großbörsen mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden Euro muss von einer Vielzahl von Behörden genehmigt werden. Einige Behörden stören sich nach dem "Brexit"-Votum an dem geplanten Sitz der Holding in London, der bald außerhalb der EU und damit außerhalb der Zugriffsrechte der Regulierungsbehörden liegen könnte. Auch in der Politik gibt es Vorbehalte gegen den Deal, und Sorgen darüber, dass der Finanzplatz Frankfurt am Ende den Kürzeren ziehen könnte.
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September 28, 2016 09:41 ET (13:41 GMT)
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