FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktionäre von Solarunternehmen haben am
Montag angesichts trüberer Geschäftsausblicke starke Nerven
gebraucht. Eine Prognosekürzung des Solar-Zulieferers SMA Solar
Der Hersteller von Solar-Wechselrichtern hatte sowohl seine Umsatz- als auch die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016 gesenkt. Erwartet wird nur noch ein operativer Gewinn (Ebit) zwischen 60 und 70 Millionen Euro. Ein Börsianer wertete dies als deutliche Enttäuschung angesichts einer Markterwartung von rund 100 Millionen.
VOM ÜBER- ZUM TIEFFLIEGER
Das Wettbewerbsumfeld im Solarsektor sei weiterhin angespannt, sagte Händler Andreas Lipkow. Diesen Gegenwind spüre nun auch der einstige Börsen-Überflieger. "Insgesamt war bereits trotz der zuletzt erfolgten Konsolidierung sehr viel Positives in den Aktien der Gesellschaft eingepreist. Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel", so Experte Lipkow.
Die Anteile von SMA Solar waren im Jahr 2015 mit einem Kursgewinn von 238 Prozent der zweitstärkste TecDax-Wert. Damals waren die Zeiten noch andere: Der Konzern hatte von einer deutlich besseren Lage in der Solarbranche und einer wieder gestiegenen Nachfrage profitiert. In diesem Jahr hat sich der SMA-Kurs inklusive der aktuellen Verluste inzwischen mehr als halbiert. Damit sind die SMA-Titel nun der schwächste Wert im TecDax.
AUCH SOLARWORLD UNTER DRUCK
Das schwierige Marktumfeld bekam zuletzt auch Solarworld zu spüren. Das Unternehmen hatte am Freitagabend mitgeteilt, die Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) im Jahr 2016 voraussichtlich zu verfehlen. Gründe seien ein Nachfrageeinbruch in China sowie Dumpingpreise der chinesischen Konkurrenz, die zu einem globalen Preisverfall geführt hätten. Der Solarworld-Kurs brach zum Wochenstart um rund 9 Prozent ein./ajx/jha/mis/ag
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AXC0198 2016-10-24/15:30