STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX auf Richtungssuche
Aixtron-Übernahme wegen möglichem US-Veto auf der Kippe
Die unklare politische Zukunft Europas hat Aktienanleger am Montag verunsichert. Der DAX pendelte um seinen Schlusskurse vom Freitag und notierten am frühen Nachmittag bei 10.688 Punkten mit 0,2 Prozent im Plus.
Uneinig waren sich Börsianer über die Konsequenzen der Vorwahlen bei den französischen Konservativen für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Der siegreiche Ex-Ministerpräsident Francois Fillon muss sich dem Zweitplatzierten Alain Juppe noch einmal in einer Stichwahl stellen.
Spekulationen auf eine Destabilisierung der EU sorgten für Verkaufsdruck bei Anleihen kriselnder südeuropäischer Staaten. Die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Bonds stiegen zeitweise auf ein Neun-Monats-Hoch von 3,864 Prozent.
Der Erfolg Fillons wird als Votum gegen das Establishment gewertet. Aber genau aus diesem Grund wird ihm von Experten in einem möglichen Wahlkampf gegen die rechtskonservative Kandidatin Marine Le Pen bessere Chancen eingeräumt. Der Pariser Auswahlindex CAC40 legte nach anfänglichen Verlusten um 0,4 Prozent zu.
Nervosität schürte auch das für den 4. Dezember geplante Verfassungsreferendum in Italien. Sollten die Wähler die Reformen ablehnen, könnte das die Regierung in Rom nach der Einschätzung von Experten in eine tiefe Krise stürzen. Diese könne sowohl Italien als auch die gesamte Euro-Zone destabilisieren. Die Verfassungsreform soll die Befugnisse des Senats und der Regionen beschneiden und damit der Zentralregierung mehr Stabilität verleihen. Ministerpräsident Matteo Renzi hatte zwar mehrmals erklärt, er werde im Falle einer Niederlage von seinem Amt zurücktreten, dies in den vergangenen beiden Monaten jedoch nicht mehr bekräftigt.
Das nahende Referendum setzte vor allem den italienischen Finanzwerten zu. Börsianer befürchteten, dass ein Scheitern den Geldhäusern die geplanten Kapitalerhöhungen erschweren könnte. Die Institute benötigen frisches Geld, weil sie auf milliardenschweren faulen Krediten sitzen. So benötigt Banca Monte dei Paschi di Siena, das älteste Geldhaus der Welt, rund fünf Milliarden Euro zusätzlich. Die HVB-Mutter Unicredit will sogar bis zu 13 Milliarden Euro einsammeln. Die Aktien der beiden Institute verloren bis zu 3,8 Prozent.
Am deutschen Aktienmarkt richteten sich die Blicke auf Aixtron. In den USA regt sich Widerstand gegen die geplante Übernahme des Anbieters von Maschinen zur Chip-Herstellung durch den chinesischen Investor GCI. Medienberichten zufolge sei der Grund hierfür, dass Technologien des Unternehmens vom US-Militär genutzt würden. Ökonomen sehen für Aixtron ohne einen starken Partner kaum eine Überlebenschance. Die Papiere des Unternehmens fielen zeitweise um knapp zehn Prozent. Der Einstieg von Fosun bei der kriselnden Banco Comercial Portugues ging dagegen wie geplant über die Bühne. Die chinesische Beteiligungsfirma übernahm für 174,6 Millionen Euro 16,7 Prozent am größten börsennotierten portugiesischen Geldhaus. BCP-Titel stiegen daraufhin in Lissabon um bis zu sechs Prozent.
Börse Stuttgart TV
Die Finanzmarktanalyse bei Börse Stuttgart TV wird heute moderiert von Holger Scholze. Zugeschaltet aus München ist Bastian Galuschka von Godmode Trader. Dabei werden neue Analysen zu den Rentenmärkten, zum Dollar-Index, zum Goldmarkt und zu den Bankaktien geliefert. Denn seit der Wahl von Donald Trump kam es gerade hier zu enormen Kursbewegungen. Doch wie geht's jetzt weiter?
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=13590
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index pendelte am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.
Trends im Handel
An der Euwax wurden heute Knock-out-Calls auf die Vorzugsaktie von Volkswagen rege gehandelt, ohne dass hierbei ein klarer Mehrheitstrend erkennbar war.
Unterdessen wurden Knock-out-Calls auf Amgen weiter verstärkt gekauft. die Scheine waren bereits am Freitag sehr gefragt.
Außerdem setzen einige Anleger mit Knock-out-Puts auf fallende Kurse der Deutschen Bank.
Eine Reihe von Investoren setzt mit Call-Optionsscheinen auf steigende Kurse der Aktie von Celgene. Händlern zufolge könnte die Empfehlung eines Börsenbriefes hierfür verantwortlich sein.
Disclaimer: Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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AXC0144 2016-11-21/15:18