Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LINDE - Der US-Gasekonzern Praxair wagt einen neuen Fusionsanlauf mit Linde. Vor nicht einmal drei Monaten war der geplante Zusammenschluss noch krachend gescheitert, der Linde-Finanzchef musste gehen, und Vorstandschef Wolfgang Büchele kündigte seinen Rückzug zum April 2017 an. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle stand vor einem Trümmerhaufen. Nun hat Praxair einen neuen Fusionsvorschlag vorgelegt - mit Zugeständnissen an den deutschen Partner: Nach Informationen des Handelsblatts soll der Standort München mit der dortigen Linde-Zentrale eine stärkere Rolle spielen. Die Amerikaner bieten zudem Beschäftigungsgarantien an. Der erste Fusionsanlauf war auch daran gescheitert, dass die Linde-Arbeitnehmer einen Bedeutungsverlust fürchteten. (Handelsblatt S. 1/Börsen-Zeitung S. 9)
AUDI - Vor ziemlich genau einem Jahr haben amerikanische Umweltbehörden den Volkswagen-Konzern über Unregelmäßigkeiten der Stickstoffoxidemissionen bei Audis Drei-Liter-Dieselmotoren informiert. Den Motor hatten vor einigen Jahren Audi-Ingenieure entwickelt, also lag bei der VW-Tochtergesellschaft auch die Verantwortung für die Schadensbehebung. Genau damit hat sich Audi lange schwergetan. Jetzt können die Ingolstädter den amerikanischen Verhandlungspartnern nach Informationen der FAZ eine technische Lösung für die von ihnen manipulierten Selbstzünder präsentieren. So sollen die meisten Diesel-Fahrzeuge ohne Auswirkungen auf das sonstige Motorenverhalten technisch nachgerüstet werden. Dass Audi diese Lösung gefunden hat, heißt jedoch noch nicht, dass die Umwelt- und die Verbraucherschutzorganisationen damit einverstanden sind. Die Deutschen müssten noch Überzeugungsarbeit leisten, hieß es. (FAZ S. 26)
BMW - Den Autobauern BMW, Porsche und Nissan drohen in Südkorea Verkaufsverbote für einige Fahrzeugmodelle. Das Umweltministerium hat nach monatelanger Prüfung Fehler und Unregelmäßigkeiten in den Zulassungsunterlagen von insgesamt zehn Modellen entdeckt - ein BMW, zwei Nissan und sieben Porsche. Eine endgültige Entscheidung über das Verkaufsverbot wird im Dezember fallen, nach einer Anhörung der betroffenen Unternehmen. (FAZ S. 25)
MUNICH RE - Der Rückversicherungskonzern Munich Re hat bereits 2015 mit einer Tochtergesellschaft der KTG Agrar ein Geschäft abgeschlossen, das nun heftig umstritten ist. Die KTG Agrar war bis zum Sommer Deutschlands größter Agrarkonzern - nun ist er pleite. Und weil er wohl auch schon 2015 klamm war, verkaufte er Land. Beispielsweise wohl gut 2.400 Hektar an die Munich Re. Doch die Münchner bedienten sich eines Tricks: Die KTG reichte nicht das Land selbst weiter, sondern nur 94,9 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft ATU Landbau, die die Flächen in Brandenburg besitzt. Unmittelbar vor diesem Geschäft übertrugen aber zunächst 14 weitere Tochtergesellschaften der KTG ihr Land an die ATU Landbau. (Süddeutsche S. 23)
SALZGITTER - Heinz Jörg Fuhrmann sieht den von ihm geführten Stahlhersteller nicht als Teil der zunehmenden Konsolidierung der Branche in Europa. Im Handelsblatt-Interview verteidigt der Salzgitter-Chef die Eigenständigkeit des Konzerns und lehnt den Abbau von Kapazitäten ab. (Handelsblatt S. 16)
INNOGY - Der vom Energiekonzern RWE abgetrennte und seit Oktober an der Börse notierte Stromnetzbetreiber Innogy ist zuversichtlich, noch im Dezember in den MDAX aufzusteigen. "Das sieht sehr gut aus", sagte Vorstandschef Peter Terium. Um auch in den Dax aufgenommen zu werden, müsse aber der Anteil des Mutterkonzerns RWE auf 55 bis 60 Prozent schrumpfen. (Börsen-Zeitung S. 9)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn (DB) will nach Informationen der Welt ihr zentrales Rechenzentrum in Berlin-Mahlsdorf verkaufen. Dort werden entscheidende Daten des Konzerns verarbeitet und gesichert. Das reicht von Informationen aus dem Betrieb des Schienenverkehrs bis zu Daten von Bahnkunden. Diese Daten sollen in eine Cloud ausgelagert werden. Als Betreiber dieser Cloud sind große IT- und Telekommunikationskonzerne im Gespräch. (Welt S. 14)
NOVASOL - Ein Traditionalist und ein Rebell der Reisebranche finden zueinander. Der Ferienhausanbieter Novasol greift nach dem deutschen Wohnraumvermittler und Airbnb-Konkurrenten Wimdu. Damit finden zwei auf den ersten Blick ungleiche Partner zusammen: Der eine vermittelt seit fast fünf Jahrzehnten Ferienhäuser, hat mit skandinavischen Holzhütten angefangen. Der andere ist unter dem Schlagwort der Ökonomie des Teilens mit der tageweisen Vermittlung von Wohnungen gewachsen. Dennoch sind beide überzeugt, dass sie gut zusammenpassen. "Das Kerngeschäft von Novasol liegt im Tourismus an der Küste und in den Bergen, Wimdu ist stärker in Städten2, sagt Novasol-Aufsichtsratschef Bernd Muckenschnabel. (FAZ S. 22)
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December 01, 2016 00:16 ET (05:16 GMT)
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