Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
PANAMA PAPERS - Aufgrund von Panama-Papers-Berichten konnten die Regierungen von Kanada, Mexiko, Slowenien und Uruguay bislang schon umgerechnet 110 Millionen Dollar eintreiben. Weit mehr dürfte folgen, wenn die Untersuchungen in weiteren Ländern erst voranschreiten. Insgesamt, so ergab eine Analyse des International Consortium of Investigative Journalism (ICIJ), wird aufgrund der Panama Papers weltweit gegen mindestens 6.520 Personen und Firmen ermittelt. Allein im November haben die Behörden von Island, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Indien und Pakistan Ermittlungen gegen mehr als 1.000 Bürger angekündigt. In Deutschland hat eine Sondereinheit der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung die im Internet veröffentlichten Daten zu den Panama Papers zentral ausgewertet und anderen Bundesländern Informationen zu knapp 400 Offshore-Firmen zur Verfügung gestellt, die von Mossack Fonseca gegründet oder verwaltet wurden. (Süddeutsche S. 19)
ZINSPOLITIK - Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) fordert mehr Einsatz der Bundesregierung für eine Wende in der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). "Deutschland als größter Beitragszahler der EU und größter Einleger bei der EZB muss seine Interessen nachhaltiger vertreten. Deutschland hat seinen Bürgern versprochen, dass der Euro so stark wie die D-Mark und die EZB eine europäische Bundesbank und keine Filiale der Wallstreet wird." Konkret verlangt Söder einen klaren Fahrplan für das Ende der Niedrigzinspolitik: "2017 muss die Wende in der europäischen Geldpolitik bringen. Als erstes sollte der EZB-Rat auf seiner nächsten Sitzung den Ausstieg aus dem Programm zum Kauf von Staatsanleihen ankündigen. (Bild-Zeitung S.2)
SCHWARZ-GRÜN - Wenige Tage vor CDU-Bundesparteitag hat Bayerns Finanzminister Markus Söder die Schwesterpartei deutlich vor einer möglichen Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl 2017 gewarnt. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Söder: "Schwarz-Grün hat keine Zukunft. Das zentrale Thema, das an jedem Arbeitsplatz diskutiert wird, ist die kulturelle Identität Deutschlands. Dafür sind die Grünen der denkbar schlechteste Partner. So empfiehlt Volker Beck den Deutschen, lieber Arabisch zu lernen, statt Integrationskurse für Zuwanderer zur Pflicht zu machen. Die Geschichte der Grünen beim Thema Zuwanderung ist eine Geschichte des kontinuierlichen Irrtums." (Bild-Zeitung)
ITALIEN - Vor dem Referendum in Italien und wegen der Bankenkrise werden Anleger nervöser. Dass Geld abfließt, zeigen die stark steigenden Target-Salden. Italien liegt mit 355 Milliarden Euro im Minus. (FAZ S. 15)
STEUERSPARMODELLE - Die Länderfinanzminister wollen die Offenlegungspflichten für Steuersparmodelle deutlich erweitern. Kanzleien, Unternehmensberater und Anwälte sollen gesetzlich verpflichtet werden, Konstruktionen, mit denen sie ihren Kunden helfen, in großem Stil Steuern zu vermeiden, vorab anzuzeigen. (Süddeutsche S. 17)
STEUERREFORM - Pünktlich zum Wahljahr bringt die Bundesregierung milliardenschwere Steuersenkungen auf den Weg. Eine Studie aber zeigt: Die Große Koalition gleicht angefallene Mehrbelastungen nur geringfügig aus. (Handelsblatt S. 10)
FLÜCHTLINGE - Die Zahl der registrierten Asylsuchenden in Deutschland ist im November wieder leicht angestiegen. Nach Informationen der Welt wurden im Erfassungssystem Easy im November rund 17.500 neue Einträge registriert. Im Vormonat Oktober lag die Easy-Zahl bei 15.200, im September waren es 15.600. Im August waren es dagegen noch 18.100. (Welt S. 1)
ARBEIT - Der Ökonom Hans-Werner Sinn erwartet kräftige Wohlstandszuwächse durch die Digitalisierung. Aber auch die Ungleichheit wird wachsen, sagte Sinn in einem Interview. Hier sei der Staat gefragt. Den Gedanken, dass Algorithmen Arbeit irgendwann einmal überflüssig machen, hält er für irrwitzig. (Handelsblatt S. 64)
STEUERN - Trotz des Abbaus der kalten Progression für die Jahre 2016 und 2017 werden die Steuerzahler weiterhin stark durch die heimlichen Steuererhöhungen belastet. Ein Durchschnittsverdiener zahlt auch nach den Korrekturen 2017 wegen des Effekts 115 Euro mehr Steuern als im Jahr 2010. Dies geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) hervor. (Handelsblatt S. 10)
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December 02, 2016 00:35 ET (05:35 GMT)
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