BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Skandal um manipulierte Zinssätze hat die
EU-Kommission drei weitere Großbanken zu einer Strafe von zusammen
fast einer halben Milliarde Euro verdonnert. Die Banken seien Teil
eines Kartells gewesen, das sich bei der Festsetzung des
Referenzzinsatzes Euribor in den Jahren 2005 bis 2008 abgesprochen
habe, erklärte die Behörde am Mittwoch in Brüssel. Die US-Bank
JPMorgan
"Ein solider und wettbewerbsfähiger Finanzsektor ist für Investitionen und Wachstum von entscheidender Bedeutung", sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Wie alle im Binnenmarkt tätige Unternehmen haben auch Banken die EU-Wettbewerbsvorschriften zu respektieren." JPMorgan kündigte allerdings schon an, juristische Schritte gegen die Strafe zu prüfen. Die Bank habe sich beim Euribor nicht zuschulden kommen lassen.
Die drei Häuser hatten sich im Jahr 2013 einem Vergleich anderer
Banken mit der EU nicht angeschlossen, denen die Kommission
ursprünglich rund 1,7 Milliarden Euro aufgebrummt hatte. Davon
musste allein die Deutsche Bank
Mit den weiteren Strafen hat die EU ihre vor fünf Jahren gestarteten Ermittlungen gegen die Banken abgeschlossen. Die Untersuchungen richteten sich vor allem auf die Manipulation des Euribor-Zinssatzes, dem europäischen Bruder des in London festgestellten Libor. Diese Referenzkurse gelten als Basis für Finanzgeschäfte von Hunderten Billionen Dollar. Zahlreiche Kredite sind an sie gekoppelt.
Die Kartellbußen eröffnen Privatpersonen und Unternehmen, die sich von den wettbewerbswidrigen Absprachen geschädigt fühlen, Regressansprüche. Allerdings gilt es als sehr schwer, einen konkreten Schaden als Folge der Manipulationen zu beweisen.
Der sogenannte Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze war im
Sommer 2012 hochgekocht, als die britische Bank Barclays
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