Vor zweieinhalb Jahren hatten wir Ihnen die Osram-Aktie als antizyklische Spekulationsgelegenheit ans Herz gelegt. Wer diese Gelegenheit wahrgenommen hat, kann sich trotz einer zuletzt kräftigen Konsolidierung per Saldo über mehr als 40 % Kursgewinn freuen. Und das muss noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn operativ steht Osram so gut da wie lange nicht. Derzeit belasten allerdings zwei Übernahmethemen den Kurs.
Einerseits ist seit Mitte des Jahres bekannt, dass der chinesische Halbleiterhersteller San'an erste Sondierungen zu einer Komplettübernahme des Lichtkonzerns anstellt. Viel konkreter ist hingegen schon die Absicht von Osram selbst, das traditionelle Lampengeschäft zu verkaufen, das inzwischen in eine eigene Tochter namens Ledvance ausgegliedert wurde. Hier sind sich die Münchener bereits mit einem anderen chinesischen Investorenkonsortium einig, welches die Sparte für 400 Mio. Euro kaufen will. Gegen beide Vorhaben gibt es allerdings noch politischen und gewerkschaftlichen Widerstand. Ins Straucheln brachte den Aktienkurs insbesondere, dass das Bundeswirtschaftsministerium dem Verkauf der Lampensparte vorerst die Genehmigung verweigert hat und nun eine "vertiefte Prüfung" vornehmen will, die sich über mehrere Monate hinziehen kann.
Die Sorgen um ein Platzen des Deals verstellen aber ein wenig den Blick darauf, dass Osram im fortgeführten Geschäft inzwischen saniert und als reinrassiger Technologiekonzern aufgestellt ...
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