Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
AKTIENMÄRKTE (18.05 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.286,70 -0,64% -0,12% Stoxx50 3.020,26 -0,77% +0,32% DAX 11.521,04 -1,07% +0,35% FTSE 7.292,37 +0,03% +2,09% CAC 4.863,97 -0,51% +0,03% DJIA 19.804,54 -0,75% +0,21% S&P-500 2.259,80 -0,68% +0,94% Nasdaq-Comp. 5.515,38 -0,87% +2,46% Nasdaq-100 5.014,99 -0,70% +3,11% Nikkei-225 19.134,70 -1,19% +0,11% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 163,78 +18
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,19 52,25 +1,8% 0,94 -1,0% Brent/ICE 56,16 55,1 +1,9% 1,06 -1,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.202,24 1.191,54 +0,9% +10,70 +4,4% Silber (Spot) 16,81 16,73 +0,5% +0,08 +5,5% Platin (Spot) 981,00 972,25 +0,9% +8,75 +8,6% Kupfer-Future 2,66 2,61 +1,7% +0,05 +6,0%
FINANZMARKT USA
Die US-Börsen bauen am Donnerstagmittag (Ortszeit) ihre Verluste aus. Die "Trump-Rally" ist erst einmal zu Ende, heißt es im Handel, nachdem die Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten am Mittwoch keine neuen Erkenntnisse bezüglich seiner geplanten Konjunkturmaßnahmen und Steuersenkungen gebracht hat. Der Dollar geriet mit den Trump-Aussagen auf breiter Front unter Druck. Der Euro, der am Mittwoch vor der Pressekonferenz auf 1,0453 Dollar gefallen war, überstieg am Donnerstag klar die Marke von 1,06 Dollar. Nutznießer des schwächeren Dollar sind die Preise von Rohstoffen, die in der US-Devise bezahlt werden. So setzt der WTI-Ölpreis seinen Anstieg vom Vortag fort und gewinnt 1,4 Prozent auf 52,97 Dollar je Barrel. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 0,8 Prozent auf 1.202 Dollar. Der Anstieg sei eines der deutlichsten Anzeichen, dass die Trump-Rally auslaufe, sagen Teilnehmer. Die nach den Ausführungen Trumps verunsicherten Anleger flüchten auch in den Anleihemarkt. Steigende Kurse drücken dort die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,32 Prozent. Unter den Einzelwerten an der Börse geht es für Fiat Chrysler um 14 Prozent abwärts. Die US-Umweltbehörde EPA hat enthüllt, dass der Autokonzern - ähnlich wie VW - Software zur Umgehung der Abgasnormen eingesetzt hat. Auch die anderen US-Autowerte laufen abwärts. So verlieren General Motors 1,7 Prozent und Ford 1,3 Prozent. Dagegen legen Merck erneut gegen den Branchentrend um 1,3 Prozent zu. Der Konzern hatte am Mittwoch von einer FDA-Zulassung profitiert. Nun folgen Hochstufungen durch mehrere Analysehäuser.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Pressekonferenz von Donald Trump vom Vortag drückte am Donnerstag auf die Kurse an Europas Börsen. Im späten Handel gerieten Automobilwerte massiv unter Druck, als die US-Umweltbehörde EPA Fiat die Verletzung der Dieselabgasvorschriften vorwarf. Die Fiat-Aktie brach in Mailand zeitweise um 20 Prozent ein und schloss mit einem Minus von gut 16 Prozent. Der Sektor büßte 2,8 Prozent ein. Unter die Räder kam überdies der Pharmasektor, der europaweit 1,9x,x Prozent verlor, nachdem Trump die Branche am Mittwoch harsch kritisiert hatte. Im TecDAX enthaltene Biotech-Aktien wie Evotec, Medigene und Morphosys verloren 1,4 bis 9,2 Prozent. Die Großen der Pharmaindustrie wie Astrazeneca, Glaxosmithkline, Roche, Novartis und Sanofi verbuchten Kursverluste von 0,5 bis 2,2 Prozent. Für Novo Nordisk ging es um 4 Prozent nach unten. Hier belastete zudem eine Sammelklage in den USA. Dem Pharmahersteller wird vorgeworfen, den Preisdruck bei einigen Medikamenten nicht korrekt dargestellt zu haben. In Zürich sprangen Richemont um 8,6 Prozent nach oben. Der Hersteller von Luxusuhren und Schmuck hat den Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal um 5 Prozent gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Andere Titel aus der Luxusbranche wie Swatch, LVMH oder Kering legten ebenfalls zu. In London verloren Tesco 1,2 Prozent. Zwar hat der britische Einzelhändler im Schlussquartal 2016 den Umsatz um 1,5 Prozent erhöht; gute Quartalszahlen der Wettbewerber William Morrison und J. Sainsbury hatten jedoch auch den Tesco-Kurs zuletzt bereits nach oben getrieben. Marks & Spencer notierten 1,3 Prozent höher. Die Modekette hat den Absatz außerhalb Großbritanniens um fast 20 Prozent gesteigert.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mo, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0662 +0,32% 1,0629 1,0564 +1,4% EUR/JPY 121,4683 -0,16% 121,6645 123,05 -3,6% EUR/CHF 1,0736 +0,01% 1,0735 1,0734 +0,2% EUR/GBP 0,8733 +0,71% 0,8688 1,1518 +2,5% USD/JPY 113,97 -0,45% 114,48 116,48 -2,5% GBP/USD 1,2210 -0,03% 1,2214 1,2170 -1,0%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die größeren Handelsplätze in Südostasien verbuchten am Donnerstag Abgaben, lediglich an den kleineren Börsen stiegen die Kurse. Darin spiegelte sich unter anderem Unsicherheit über die Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump wider, denn dessen erste Pressekonferenz seit Sommer 2016 ließ mehr Fragen offen, als sie Antworten lieferte. Die vermeintlichen sicheren Häfen Yen, japanische Anleihen und Gold waren in Reaktion auf die Trump-Aussagen gesucht. Am Aktienmarkt zählte die Börse in Tokio mit Umschichtungen in Anleihen und dem festen Yen zu den klaren Verlierern. Am Aktienmarkt gehörten japanische Export- und Finanzwerte zu den größten Abgebern. Toyota Motor büßten 1 Prozent ein, Nissan Motor 1,1 und Mazda 1,5 Prozent. In Indien standen Pharmatitel nach den Trump-Attacken auf die Branche unter Druck, die damit ihren US-Pendants nach unten folgten. Dieses Phänomen war auch an anderen Plätzen zu beobachten. In Sydney verloren im Gesundheitssektor CSL 2,8 Prozent, Mayne Pharma 4,1 Prozent und Mesoblast 3,3 Prozent. In Hongkong stiegen Hisense Kelon Electrical um 3,4 Prozent. Der chinesische Hersteller elektrischer Geräte will sich von einer Tochtergesellschaft trennen. Die Aktie des Immobilienentwicklers China Vanke wurde in Hongkong und Shenzhen vom Handel ausgesetzt. Ein wichtiger Großaktionär plant Änderungen bezüglicher seiner Beteiligung an Vanke. Genaueres wurde nicht bekannt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
EZB erwägt Prüfung der Fusion von Deutscher Börse und LSE
Nun hat sich auch die EZB zu dem geplanten Zusammenschluss zwischen Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) zu Wort gemeldet. In einem Brief an ein Mitglied des EU-Parlaments hat EZB-Präsident Mario Draghi eine mögliche Prüfung der Fusion durch die EZB in Erwägung gezogen. Die Deutsche Börse wollte sich auf Anfrage von Dow Jones zu dem Schreiben nicht äußern.
Solarworld investiert in deutsche Modulfertigung
Der Photovoltaik-Hersteller Solarworld investiert in die heimische Produktion von Solarzellen und tritt damit Berichten über die drohende Schließung von Konzernteilen entgegen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es für einen zweistelligen Millionenbetrag neue Diamantdrahtsägen des Schweizer Herstellers Meyer Burger gekauft. Sie sollen in der Waferfertigung in Freiberg eingesetzt werden.
Aktionäre der Hypovereinsbank-Mutter Unicredit billigen Kapitalerhöhung
Die Aktionäre der italienischen Großbank Unicredit, Mutter der Hypovereinsbank, haben am Donnerstag eine milliardenschwere Kapitalerhöhung gebilligt. Fast einhellig - 99,6 Prozent der Anwesenden - stimmten die Anteilseigner dafür, rasch neue Aktien auszugeben und so insgesamt 13 Milliarden Euro einzusammeln. 52 Prozent des Kapitals waren bei der außerordentlichen Aktionärsversammlung anwesend.
US-Umweltbehörde wirft Fiat Chrysler Abgas-Manipulation vor
Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler muss sich in den USA Vorwürfen wegen manipulierter Abgaswerte erwehren. Wie die US-Umweltbehörde EPA mitteilte, bezichtigt sie den Konzern der Verwendung unzulässiger Software zur Verfälschung der Emissionswerte. Die Vorwürfe beziehen sich auf rund 104.000 Fahrzeuge der Marken Jeep und Dodge mit 3,0-Liter-Dieselmotoren.
Amazon will in den USA 100.000 neue Stellen schaffen
Der Online-Shopping-Riese Amazon will sich erneut als Jobmaschine betätigen: Mehr als 100.000 Vollzeitstellen will der US-Konzern in den nächsten anderthalb Jahren schaffen, wie er ankündigte. Dabei sollen all diese Jobs in den USA entstehen. Ende vergangenen Jahres beschäftigte der Online-Händler in den USA 180.000 Mitarbeiter im Vergleich zu 30.000 Beschäftigten im Jahr 2011.
AT&T-Chef trifft sich mit erklärtem Fusionsgegner Donald Trump
AT&T-Chef Randall Stephenson ist am Donnerstag mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump zusammengetroffen. Zwar äußerte sich keiner der Teilnehmer zum Inhalt des Treffens im Trump Tower, aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte es dabei jedoch um die 85 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Medienkonzerns Time Warner durch den Telekomgiganten gegangen sein.
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January 12, 2017 12:06 ET (17:06 GMT)
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