Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der Direktor des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, fordert von der Europäischen Union, sich auf einen Handelskrieg mit den USA vorzubereiten. "Die EU muss sich beeilen, Handelssanktionen vorzubereiten", sagte der Wirtschaftsprofessor am Donnerstag bei der Vorstellung eines Berichts zum Populismus. Das sei wichtig, um im Notfall schnell reagieren zu können und Trump abzuschrecken.
Der neue US-Präsident Donald Trump hat dem freien Welthandel den Kampf angesagt, in dem die Vereinigten Staaten aus seiner Sicht von Ländern wie Deutschland ausgebootet werden. Außerdem hat Trump angekündigt, das Freihandelsabkommen Nafta mit Mexiko und Kanada auf den Prüfstand zu stellen. Der Präsident droht darüber hinaus mit hohen Strafzöllen für Importe.
Laut Fuest sei es Populisten wie Trump zu eigen, durch Verschuldung die Binnennachfrage zu stimulieren. Anders als zum Beispiel einige linkspopulistische Regierungen in Südamerika habe der Hausherr im Weißen Haus einen entscheidenden Vorteil. "In den USA haben wir eine andere Situation, weil sie eine riesige Verschuldungskapazität haben", erklärte der Ifo-Chef. Ein von Trump ausgelöster Boom könne durchaus über zwei Amtszeiten halten.
Kleinere Staaten, deren Regierungen eine populistische Politik gefahren haben, verloren in der Vergangenheit recht bald das Vertrauen der Kapitalmärkte und erhielten keine Kredite mehr. Die eigene Währung rauschte ab und die Inflation stieg stark an.
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March 02, 2017 08:19 ET (13:19 GMT)
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