Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAYER - Nach Angaben eines Sprechers des künftigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump will der deutsche Bayer-Konzern in den Vereinigten Staaten 8 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung investieren und 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann hatte sich in der vergangenen Woche mit Trump in New York getroffen. Die Deutschen wollen den amerikanischen Agrarkonzern Monsanto kaufen und brauchen dazu noch die Zustimmung der amerikanischen Kartellbehörden. Die zugesagten Investitionen dürften indessen nicht neu sein und decken sich mit den Summen, die schon bei der Ankündigung der Fusion im vergangenen September genannt worden sind. (FAZ S. 22)
VOLKSWAGEN - Der Vorsitzende des Abgas-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Herbert Behrens (Linke), hat den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn aufgefordert, zur Aufklärung des Abgas-Skandals beizutragen. "Herr Winterkorn muss erklären, was er wann gewusst hat. Dass er nichts gewusst hat und dass ihn das Management nicht informiert hat, ist schlicht nicht vorstellbar", sagte Behrens. (Funke Mediengruppe)
DEUTSCHE BÖRSE - Larry Fink, Chef von Blackrock, der größten Investmentfirma der Welt signalisierte Börsen-Chef Carsten Kengeter öffentlich seine Unterstützung für die Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE). Sein Wort hat Gewicht, schließlich ist Blackrock sowohl bei der Deutschen Börse als auch bei der LSE jeweils der zweitgrößte Aktionär. Fink lobte denn auch, dass die Börse mit dem beabsichtigten Zusammenschluss einen wichtigen Schritt in Richtung "gesünderer Märkte" gemacht habe. Für Frankfurt sei nach dem Brexit-Votum eine noch engere Verbindung nach London wichtig, weil die Kapitalmärkte dort weiter entwickelt seien. Börsen-Chef Kengeter kann die Rückendeckung gut gebrauchen, ist es derzeit doch mehr als ungewiss, dass die Fusion nach dem Brexit noch gelingt. (SZ S. 18/FAZ S. 23/Handelsblatt S. 32/Börsen-Zeitung S. 3)
WESTLB - Die Bad Bank der zerschlagenen WestLB hat eigentlich noch zehn Jahre Zeit, alle einst toxischen Wertpapiere und Kredite abzubauen. Es könnte aber viel schneller gehen. Die Erste Abwicklungsanstalt hat ohnehin den Großteil der Bestände bereits heruntergefahren - von einst 155 Milliarden Euro auf gut 30 Milliarden Euro. Nun prüft die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) zudem, ob sich ein bestimmter Teil des Portfolios verkaufen ließe. Das NRW-Finanzministerium lässt rechtlich klären, inwiefern sich Vermögensgegenstände aus der sogenannten Phoenix-Zweckgesellschaft sich veräußern ließen. (Handelsblatt S. 33)
IVG - Nach dem Verkauf der Bestandsimmobilien an Blackstone steht bei der IVG nun die Verwertung der noch verbliebenen Geschäfte im Fokus. Die IVG wird in der jetzigen Struktur nicht dauerhaft bestehen, sagte der Vorstandschef Dietmar Binkowska in einem Interview. Er will bei der Resteverwertung mehrgleisig fahren. Gesucht werden Infrastrukturfonds, die ein Interesse am Kavernengeschäft mitbringen. (Börsen-Zeitung S. 9)
SYMRISE - Der Duft- und Aromenhersteller Symrise blickt auf zehn Jahre Börsengeschichte zurück. Im vorigen August wurde das Allzeithoch markiert. 2009 war das Unternehmen stark übernahmegefährdet, sagte der Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram. Dass es dazu nicht gekommen sei, sei nicht zuletzt dem damals nur mäßigen Geschäftserfolg zu verdanken gewesen. Heute hält er eine feindliche Übernahme angesichts einer Bewertung von 7,5 Milliarden Euro für erheblich schwieriger. (Börsen-Zeitung S. 8)
NOVARTIS - Harter Stellenabbau am früheren Novartis-Standort in Frankfurt: Nach dem Verkauf des dortigen Vorproduktwerks an den Chemie-Investor ICIG vor weniger als einem Jahr soll am Ende nur noch jede sechste Stelle übrigbleiben, berichten Arbeitnehmervertreter. Es geht um die frühere Sandoz Industrial Products in Frankfurt-Höchst, die als Hauptgeschäft ein Vorprodukt für Antibiotika herstellte. Die Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz hatte dort zuletzt 300 Menschen beschäftigt. Nun plane der neue Eigentümer eine weitere Welle von Stellenstreichungen, wonach dann knapp 50 Arbeitsplätze verblieben, sagte der Betriebsratsvorsitzende Fabio Miceli. (FAZ S. 22)
VIVENDI - Vincent Bolloré hat als Firmenjäger ein Milliardenvermögen gemacht. Jetzt attackiert der Franzose mit seinem Medienkonzern Vivendi Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Er will ihm Italiens größten Fernsehkonzern Mediaset abnehmen, das Stammgeschäft der Berlusconis. Bolloré plane eine feindliche Übernahme, heißt es. Nachdem der Vivendi-Haupteigner erst Willen zur Zusammenarbeit vorgetäuscht habe, zeige er nun seine wahren Absichten. Die Berlusconis wollten sich "überall, mit allen Mitteln verteidigen". Bolloré sagt zu alledem natürlich nichts. (SZ S. 16)
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January 18, 2017 00:28 ET (05:28 GMT)
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