Von Tripp Mickle
NEW YORK (Dow Jones)--Der Technologiekonzern Apple verklagt Qualcomm wegen Lizenz-Praktiken. Eine entsprechende Klage sei am Freitag bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht worden. Der Chip-Hersteller stelle erschwerte Bedingungen für seine Produkte und strebe damit offenbar eine Bestrafung von Apple für deren Kooperation mit den koreanischen Regulierungsbehörden an, wo es um die Lizenz-Praktiken von Qualcomm gehe.
Es gehe bei der Klage um eine Summe von 1 Milliarde Dollar, teilte Apple mit. Der Vorwurf lautet, dass Qualcomm seine Stellung bei der Produktion wichtiger Chips dazu mißbrauche, um "drückende, ungerechtfertigte und kostenintensive" Bedingungen für Patente zu erreichen. Dies schmälere die Möglichkeiten von Apple, mit anderen Zulieferern bei der Chipherstellung zusammenzuarbeiten.
Erst vor drei Tagen hatte die US-Wettbewerbsbehörde FTC Qualcomm wegen mutmaßlich illegaler Taktiken zur Aufrechterhaltung eines Monopols auf einen in Handys verwendeten Chiptyp verklagt. Qualcomm habe seine Position als dominanter Anbieter von Basisbandprozessoren ausgenutzt, um Handyherstellern ungünstigere Bedingungen aufzudrücken und Wettbewerber zu behindern. In der Klage geht es vor allem um den Umgang von Qualcomm mit Apple.
Qualcomm kündigte an, sich gegen die Klage der FTC zu wehren, die auf einer fehlerhaften Rechtstheorie und "erheblich falschen Vorstellungen" über die Mobiltechnologiebranche" beruhe. Der Konzern habe seine Chips nie zurückgehalten oder damit gedroht, um unfaire Lizenzierungsbedingungen durchzusetzen. Der Wettbewerbsbehörde warf Qualcomm vor, Klage eingereicht zu haben, bevor sie alle Fakten gehabt habe.
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January 20, 2017 16:08 ET (21:08 GMT)
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