Berlin/Bonn (ots) - Der Stellvertretende Parteivorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, sieht gute Chancen für eine schwarz-gelb-grüne Koalition nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am Sonntag. "Meine Vermutung, meine Witterung geht dahin, dass 'Jamaika' nach der Wahl am Wahrscheinlichsten sein wird, weil andere Konstellationen nicht über die benötigten Mehrheiten verfügen", sagte Kubicki im phoenix-Interview auf dem FDP-Bundesparteitag in Berlin. Eine Koalition mit der SPD sei für ihn weder erwünscht noch realistisch: "Die Sozialdemokraten werden nicht stark genug werden, um mit uns gemeinsam eine Regierung zu bilden." Er könne sich keine Zusammenarbeit mit der SPD in Schleswig-Holstein vorstellen, so Kubicki. Die Distanz zum amtierenden Ministerpräsidenten Torsten Albig sei relativ groß, weil er "sehr viel salbungsvoll sagt, ohne inhaltlich Konzeptionelles auf die Waage zu bringen". Ähnlich kritisch äußerte sich Kubicki zu Ralf Stegner, dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden der SPD Schleswig-Holstein: "Ich habe ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Ralf Stegner, der fleischgewordenen Fröhlichkeit der SPD. Aber wenn man Albig hört in seinen Reden, lernt man Stegner schätzen."
Mit Blick auf die Bundestagswahl zeigte sich Kubicki zuversichtlich, dass die Freien Demokraten über die 5-Prozent-Hürde kommen. "Warten wir mal die Wahlen in den Ländern ab. Wenn wir Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hinter uns haben, wird über die Frage 'Kommt die FDP noch in den Deutschen Bundestag' keiner mehr nachdenken", sagte Kubicki.
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