Nach den Rekordhochs von S&P-500 und Nasdaq-Composite am Vortag sucht die Wall Street am Dienstag noch nach einer Richtung. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine weitgehend unveränderte Handelseröffnung am Kassamarkt. Zwar spreche angesichts der Rekordstände einiges für Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel. Doch es gibt auch die gegenteilige Überzeugung. Der Blick auf bestimmte börsennotierte Rentenfonds deute eher auf weiter steigende Kurse, so eine Stimme aus dem Handel. Die Aufschläge am Vortag wurden im Wesentlichen durch die Ölpreisrally gespeist. Vom Ölmarkt kommt kein Störfeuer, denn die Ölpreise klettern weiter - wenngleich nicht mit der Dynamik des Vortages. Mit den Baubeginnen bzw. -genehmigungen sowie der Industrieproduktion für April stehen zudem wichtige Konjunkturdaten noch vor der Startglocke auf der Agenda. Allerdings zeigten die Daten am Vortag kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen.
Ungemach droht der Wall Street nach Auffassung von Marktbeobachtern möglicherweise mal wieder von der Politik. Denn in den USA machen Berichte die Runde, US-Präsident Donald Trump könnte Geheimdienstinformationen an den russischen Außenminister sowie den russischen Botschafter weitergegeben haben. "Bedenkt man die politischen Auswirkungen für den Markt, könnte es für Trump nun sehr viel schwieriger werden, im Kongress die nötige Unterstützung für seine Fiskalpolitik zu finden, sollten die Berichte seine Beziehung zur republikanischen Partei untergraben", warnt Devisenstratege Piotr Matys von Rabobank. "Ohne Steuerreform wirkt der Markt überteuert", ergänzt Portfolioverwalter Andrew Acheson von Pioneer Investments. Der Markt sei daher anfällig für Enttäuschungen oder auch nur Verzögerungen bei den Steuerplänen von Trump.
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May 16, 2017 06:18 ET (10:18 GMT)
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