PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat davor gewarnt, dass sich sein Land an der politischen Peripherie der EU wiederfinden könnte. Es sei evident, dass Frankreich und Deutschland sich nach ihren Parlamentswahlen im Juni beziehungsweise September für eine Beschleunigung der Integration innerhalb der Eurozone einsetzen würden. Die Frage dürfe daher nicht sein, ob, sondern wann Tschechien ebenfalls die Gemeinschaftswährung einführe, sagte der Sozialdemokrat (CSSD) am Dienstag der Agentur CTK zufolge vor der Wirtschaftskammer in Prag.
Mit dem EU-Beitritt im Jahr 2004 hatte sich Tschechien im Prinzip zu diesem Schritt verpflichtet, bisher hat sich aber keine Regierung auf einen festen Termin eingelassen. Sobotka widersprach mit seiner Aussage Präsident Milos Zeman, der wiederholt gefordert hatte, das Schuldenland Griechenland müsse erst die Eurozone verlassen. So hatte der 72-Jährige Ende April vor Wirtschaftsstudenten erklärt: "Ein stolzes Land sollte eine starke Währung haben."/hei/DP/stb
AXC0200 2017-05-16/14:59