Antwerpen gilt als das Mekka des globalen Diamantenhandels. Doch in den vergangenen drei Jahrzehnten hat es in diesem Geschäft einen erstaunlichen Wandel gegeben. Es sind nicht mehr die streng orthodoxen jüdischen Handwerker und Geschäftsleute, die diesen ganz speziellen Markt dominieren. Stattdessen gehen heute etwa 90% aller Rohdiamanten nach Surat im indischen Bundesstaat Gujarati. Dort werden die Edelsteine geschliffen und dann über den rund 240 Kilometer entfernten Flughafen Mumbai in alle Welt exportiert. Mehr als 500.000 der 5 Millionen Einwohner sollen allein in Surat vom Diamantengeschäft leben. Laut örtlicher Handelskammer wurden 2015 in Surat täglich Diamanten im Wert von umgerechnet 210 Mio. Euro umgesetzt. Der Erfolg der Stadt hat zwei Gründe: zum einen ist das Lohnniveau für Schleifer viel niedriger als in Europa. Zum anderen aber sind es Jainisten, deren fleißige Handwerker erst diesen Erfolg ermöglichten. Bekanntester Anhänger dieser religiösen Gruppe in Deutschland ist übrigens Anshu Jain, der ehemalige Vorstandschef der Deutschen Bank. Jainistische Geschäftsleute sollen inzwischen auch ...
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