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Öl weekly: Was ist vom morgigen OPEC-Treffen zu erwarten?

Bei der morgigen OPEC-Sitzung in Wien werden sich die Minister des Ölkartells aller Voraussicht auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen um weitere neun Monate über Juni hinaus verständigen. Das Fördervolumen wird vermutlich auf dem gegenwärtigen Niveau verbleiben und somit die Unsicherheit bzgl. der Verlängerung und deren Dauer zu einem weiten Teil ausräumen. Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen deutlich auf, dass sich die Machtverhältnisse verschoben haben. Die OPEC hat nicht mehr die Kraft, die Preise nachhaltig nach oben zu treiben, sondern ist vielmehr dazu gezwungen als eine Art Lagerhaltungsmanager zu agieren.

Im Folgenden versuchen wir einige Fragen zu beantworten, die im Zusammenhang mit der möglichen Einigung der OPEC-Staaten stehen.

Warum steht eine Verlängerung über neun Monate im Raum?
Da die Ölnachfrage im ersten Quartal eines Jahres gewöhnlich schwach ist, würde bei einem Auslaufen der Kürzungen zum Jahresende unmittelbar danach wieder ein Überangebot drohen. Denn die beteiligten Staaten würden wieder zur alten Strategie der Verteidigung und Gewinnung von Marktanteilen zurückkehren und den erreichten Lagerabbau rückgängig machen.

Wie geht die Entwicklung des Lagerabbaus weiter?

Die OPEC-Staaten setzten ihre Produktionskürzungen im April erfolgreich fort. Durch die Kürzungsanstrengungen wird der Abbau der globalen Öllagerreserven beschleunigt. Der Abbau der Lagerbestände, ein explizites Ziel der OPEC, hat in den vergangenen sechs Wochen signifikante Fortschritte gemacht. Durch Verlängerung der Förderkürzungen und eine merklich anziehenden Nachfrage dürfte der Markt im dritten Quartal mit bis zu 1,7 Mio. Barrel/Tag im Defizit sein. Dieses dürfte durchaus dazu führen, dass die Ölpreise Richtung 60 US-Dollar/Barrel marschieren.
Was sind die Konsequenzen für den Ölpreis?

Wir glauben, dass die Verlängerung des OPEC-Abkommens über Ende Juni hinaus im zweiten Halbjahr das Defizit am Ölmarkt ausweiten und somit zu einer weiteren Beschleunigung des globalen Öllagerabbaus führen wird. Die Ölpreise dürften daher an Wert zulegen. Wir sehen den Ölpreis Ende Juni bei 56 US-Dollar/Barrel und bei 58 US-Dollar/Barrel Ende des dritten Quartals diesen Jahres.

Wie reagiert der US-Schieferölsektor auf neue Kürzungen?

Der von uns erwartete höhere Ölpreis dürfte zu weiteren Investitionen in der US-Schieferölindustrie führen, welche vermutlich eine erneute Angebotsflut im kommenden Jahr herbeizuführen werden. Zum Jahresende erwarten wir daher die Preise wieder schwächer bei 53 US-Dollar/Barrel. Allerdings ist im kommenden Jahr nicht nur mit Produktionssteigerungen im US-Schieferölsektor zu rechnen. Vielmehr werden auch zahlreiche internationale Projekte ihre Produktion aufnehmen, deren Investitionsentscheidungen vor dem großen Einbruch der Preise im Jahr 2014 getroffen wurden. Insgesamt kommt es daher zu einem höheren Angebot und vor diesem Hintergrund sehen wir den Ölpreis im kommenden Jahr wieder unter der 50 US-Dollar/Barrel-Marke im Jahresdurchschnitt.

Fazit: So sehr sich die OPEC bemüht, mit Förderkürzungen die Kräfteverhältnisse am Ölmarkt nach eigenen Vorstellungen geradezubiegen: es wird ihr auf Dauer nicht gelingen. In diesem Jahr dürfen sich Länder über relativ hohe Ölpreise freuen. Im kommenden Jahr droht jedoch erneut ein Einbruch der Preise. In der kommenden Woche dürften die Preise vor allem von einer Einigung über die Kürzung von Fördermengen kurzfristig profitieren.


Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
© 2017 HSH Nordbank
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